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Bibi Blocksberg - 17 - Freitag, der 13.

Bibi Blocksberg - 17 - Freitag, der 13.

Titel: Bibi Blocksberg - 17 - Freitag, der 13.
Autoren: Theo Schwartz
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ich habe heute die Minute nach Mitternacht verschlafen«, sagte Mania und machte ein verzweifeltes Gesicht.
    »Was? Eine Minute bloß?« Bibi lachte. »Und darüber regst du dich auf?«
    »Zu Recht! Nur in der ersten Minute des Freitags kann der Fluch der bösen Hexe Tercentia gebannt werden!«
    »Tercentia?«, fragte Bibi. »Den Namen habe ich noch nie gehört.«

    Mania seufzte, holte tief Luft und begann zu erzählen: »Tercentia lebte im Mittelalter, der Überlieferung nach hier im Hexenwald. Sie war abgrundtief böse und trieb lange Zeit ihr Unwesen. Schließlich wurde sie für eine besonders gemeine Tat vor den Hexenrat gestellt, verurteilt und verstoßen. Ihre Rache dafür war ein gemeiner Fluch.«
    »Und der Hexenrat?«, fragte Barbara.
    »Der bestand aus dreizehn Hexen«, antwortete Mania. »Wie auch heute noch.«
    »Und der tagte an einem Dreizehnten?«, hakte Barbara nach.
    »Sehr richtig, meine Liebe«, fuhr Mania fort. »Am Freitag, dem dreizehnten April im Jahr dreizehnhundertunddreizehn.«
    »Wow!«, meinte Bibi. »Das ist ja gleich viermal die Dreizehn.«
    »Sehr richtig, mein Kind«, sagte Mania. »Darum wird die Dreizehn ja so übermächtig.«
    »Mami hat gesagt, dass eine dreizehnjährige Junghexe die Sache noch hinbiegen kann.«
    »Zum Glück.« Mania nickte bedächtig. »Denn sonst geschieht das, was heute passiert, noch ein halbes Jahr lang.«
    »Das wäre eine Katastrophe!«, sagte Barbara besorgt und Abraxas krächzte zustimmend.
    »Vom Mittelalter bis heute musste also die älteste Hexe immer aufpassen, dass sie nach Mitternacht den Bann spricht?«, fragte Bibi.
    Wieder nickte Mania.
    »Komisch«, meinte Bibi. »Da ist keiner mal auf die Idee gekommen, den Fluch für immer und ewig wegzuhexen? Warum ist in fast siebenhundert Jahren keiner Hexe ein Gegenspruch eingefallen, der diesem Freitag-der-Dreizehnte-Spuk ein Ende gemacht hätte?«
    »Flüche sind sehr mächtig«, klärte Barbara sie auf. »Das wirst du noch lernen, Schätzchen.«
    »Nein!«, widersprach Bibi. »Diese Tercentia war bloß schlauer als alle anderen. Aber mächtiger als alle anderen war sie bestimmt nicht.«
    »Alles ,Wenn’ und ,Aber’ bringt uns nicht weiter«, beendete Barbara Blocksberg die Diskussion. »Du musst dich jetzt auf deine Aufgabe konzentrieren, Bibi.«
    »Genau«, pflichtete ihr Mania bei. »Zuerst wirst du den Bannspruch auswendig lernen. Er muss fehlerfrei gesprochen werden.«
    »Kein Problem«, meinte Bibi lässig. »Sprüche kann ich mir gut merken. Hauptsache…«, sie unterdrückte ein Grinsen, »ich verschlafe nicht wie du.«
    »Keine Sorge«, meinte ihre Mutter. »Wir wecken dich bestimmt.«

Bibi verlässt der Mut
     
    Nun gab es erst einmal das versprochene Tässchen Kräutertee, das Bibi sich heimlich süß hexte. So war der Tee für sie einigermaßen genießbar. Sie musste zugeben, dass er erfrischte und belebte.
    Manias gemütliches Hexenhaus kannten Bibi und ihre Mutter eigentlich in- und auswendig, denn es war ja auch gleichzeitig Ort für den Unterricht der alten Oberhexe, wo auch schon Barbara Blocksberg Kräuterrezepte und Hexsprüche hatte lernen müssen. Aber heute war in den Räumen irgendetwas anders. Zum Beispiel die kostbare zwölfteilige Besensammlung.
    »Nanu?«, wunderte sich Barbara. »Du hast ja dreizehn Besen!«
    »Hexsapperlot ja!«, entgegnete Mania knurrig. »Den dreizehnten hat mir der Fluch beschert.«
    »Igitt!« Angewidert betrachtete Bibi einen schmutzigen und zerfransten Besen, der wie ein alter Stallfeger aussah. Er war direkt eine Beleidigung für das Auge. »Ist der hässlich!«
    »Selbst bei dir macht sich die Dreizehn breit?«, wunderte sich Frau Blocksberg.
    »Ja, leider. In Hexenwohnungen wirkt der Fluch besonders stark. Schaut euch meine Standuhr an.«
    Bibi und ihre Mutter waren verblüfft. Das Zifferblatt zeigte zwölfmal die 13, genau wie auf der Rathausuhr.
    »Schlägt sie auch jede Stunde dreizehnmal?«, fragte Bibi.
    »Leider«, antwortete Mania. »Aber das ist noch nicht alles. Aus zwölf Eulen wurden dreizehn.«
    »Aha, deshalb«, sagte Barbara. »Die mit den unheimlich glühenden Augen ist also ein Hexenvogel.«
    Als ob sich die dreizehnte Eule angesprochen fühlte, begann sie heftig mit den Flügeln zu schlagen und unheimliche Schreie auszustoßen.
    »Das klingt ja richtig gruselig!« Bibi schauderte. »Ist sie böse?«
    »Das kann ich nicht sagen. Aber die dreizehnte Katze ist böse.«
    Bibi machte neugierig einen Schritt auf eine riesige struppige
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