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Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Titel: Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient
Autoren: Theo Schwartz
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beeindrucken. Nur der Bürgermeister und der Sultan hatten sich blitzschnell auf den Boden geworfen, den Kopf zwischen die Arme geklemmt, und trauten sich nicht aufzuschauen.
    » Aber Herr Hatschi!« Bibi musste sich das Lachen verbeißen. »Warum so ängstlich? Nun mal los! Hier ist Ihr Flaschengeist, den Sie haben wollten!«
    » Ja… ja… oh… Allah sei mir gnädig!«, stammelte der Sultan und riskierte einen Blick. »Der Schatz meiner Väter, großmächtiger Geist! Wo befindet sich der Schatz meiner Väter?«
    » Der Schatz deiner Väter?«, dröhnte der Flaschengeist. »Das werde ich doch dir nicht verraten, du Wurm! Du bist nicht mein Gebieter!«
    » Aber mir sagst du es!«, befahl Bibi. »Schließlich habe ich dich ja aus deiner Flasche rausgelassen.«
    » Hoho!« Der Geist verschränkte die Arme und schaute gelangweilt zur Seite. »Ich gehorche keinem kleinen Kind!«
    Kleines Kind? Hatte Bibi da richtig gehört? Sie war schon dreizehn und kein kleines Kind mehr! Bibi ärgerte sich so, dass sie auf der Stelle einen
    Hexspruch sagte: »Eene meene Asche, zurück in deine Flasche. Hex-hex!«
    Gegen diesen Hexspruch konnte der Flaschengeist nichts ausrichten. Er schimpfte zwar gewaltig und rollte seine Augen, bis man nur noch das Weiße sah, aber es half nichts: Er musste in seine Flasche zurück. Triumphierend drückte Bibi wieder den Stöpsel in den Flaschenhals. Im Inneren der Flasche sah man jetzt deutlich einen winzig kleinen Geist zappeln, der erst wieder herauskonnte, wenn Bibi Blocksberg es wollte!
    Bibi lächelte verschmitzt. Ich werde ihn »Flaschi« nennen, dachte sie. Dann hielt sie die Flasche an ihr Ohr. Tatsächlich, sie hatte sich nicht verhört, der Flaschengeist sprach mit ihr.
    »Ach bitte, lass mich doch wieder raus!« Die eben noch dröhnende Stimme des Geistes war zu einem leisen Piepsen geworden. »Ich will auch alles tun, was du befiehlst, Gebieterin!«
    »So ist es schon besser, Flaschi!«, lobte ihn Bibi. »Nimmst du das mit dem kleinen Kind zurück?« Der Geist nickte heftig. »Gut. Dann darfst du auch Bibi zu mir sagen.«
    »Ja, Bibi«, antwortete der Geist mit Piepsstimme. »Danke, Bibi!«
    Bibi zog daraufhin den Stöpsel aus der Flasche, der Geist quoll heraus und war jetzt ganz brav. Er ließ sich von Bibi wieder kleinhexen und wieder groß, wieder klein, in die Flasche hinein und wieder heraus.
    Der Sultan sah mit großen Augen zu, wie das Mädchen mit dem Geist seine Späße trieb. Tja, nun hatte er seinen echten Flaschengeist, nun musste er sein Wort halten. Er ließ Karla Kolumna von einem seiner Eunuchen holen.
    »Bin ich froh, dass er Sie wieder freigelassen hat, Frau Kolumna!«, rief Bibi erleichtert aus, als Karla in den Thronsaal kam.
    »Freigelassen? Wen? Mich? War ich denn eine Gefangene?«
    »Natürlich!«, antwortete Bibi. »Er hat Sie doch in seinem Harem einsperren lassen!«
    »Einsperren lassen?!«, rief der Sultan empört. »Welch eine Verleumdung! Mein Harem ist doch kein Gefängnis!«
    »Natürlich nicht, Hatschilein«, erwiderte Karla Kolumna lachend. »Du hast dir sicher nur einen kleinen Scherz mit mir erlaubt.« Dann schaute sie Bibis Flasche scharf an. »Hach, Kindchen, was zappelt denn da drin? Ist das eine Maus? Hoffentlich nicht, ich fürchte mich vor Mäusen.«
    »Das ist ein Geist!«, antwortete Bibi stolz. »Ein echter Flaschengeist!«

 
    Wasser für Labu-Dabu
     
    »Wahnsinn!« Karla Kolumna hatte ja schon viel erlebt in ihrer Laufbahn als Reporterin, aber das hier war die absolute Sensation.
    »Da plaudere ich gemütlich mit den Haremsdamen und entwickle eine neue Exklusivserie über Schicksale im Harem, während hier die Sensationen purzeln! Ist er zahm, dein Geist?«, fragte sie Bibi. »Lässt er sich auch fotografieren?«
    »Ganz bestimmt«, versicherte Bibi. »Er tut alles, was ich sage. Soll ich ihn mal herauslassen?«

    » Nein!«, rief der Sultan. »Er soll drin bleiben und mir lieber sagen, wo der verschollene Schatz meiner Väter ist, die Kronjuwelen von Labu-Dabu. Befiehl es ihm, kleine Hexe!«
    » Warte noch, Bibi, warte!«, murmelte der Bürgermeister hastig. »Warum muss der Sultan denn wissen, wo sein Schatz ist? Der Geist kann es uns doch sagen. Dann heben wir die Kronjuwelen und werden reich… äh… ich meine natürlich, Neustadt wird reich! Denk doch an unsere Vaterstadt, Bibi Blocksberg!«
    »Nein, nein, nein!« Bibi schüttelte den Kopf, dass ihr Pferdeschwanz hin und her flog. »So etwas mache ich nicht. Die Kronjuwelen
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