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Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Titel: Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient
Autoren: Theo Schwartz
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Herr Blocksberg nickte anerkennend mit dem Kopf und pfiff leise durch die Zähne. »Nicht schlecht, der Mann.«

    » Mami, was ist denn schnell noch mal eine Pipeline?«, fragte Bibi ihre Mutter. Sie hatte das Wort schon einige Male gehört, wusste aber seine Bedeutung nicht mehr so genau.
    » Das sind dicke Rohre, durch die das Öl von der Quelle über Tausende von Kilometern hinweg in viele Länder gepumpt wird.«
    » Das hätte ich dir auch sagen können«, brummelte Herr Blocksberg.
    » Mami erklärt sowas aber kürzer«, erwiderte Bibi. »Du bist immer so umständlich.«
    Herr Blocksberg verkniff sich eine Antwort und studierte weiter den Artikel. Endlich tat sich einmal etwas Neues im Rathaus, da musste ein politisch interessierter Mann wie er sich ja informieren.
    » Ach, das ist ja höchst interessant«, fuhr er fort. »Hier steht weiter: Karla Kolumna wird unseren Herrn Bürgermeister begleiten um täglich sensationelle Berichte aus dem Lande von Tausendundeiner Nacht zu schreiben.« Herr Blocksberg holte kurz Luft und las dann weiter. »Als kleine Sensation am Rande darf vermerkt werden, dass als Vertreterin der Jugend unserer Stadt auch Bibi Blocksberg mitfliegen wird.«
    Er hob den Blick und schaute seine beiden Hexen verwirrt an. Dann starrte er auf den Artikel. Bevor er noch etwas sagen konnte, war Bibi schon aufgesprungen.
    » Ich fliege in den Orient!?«, stieß sie überrascht hervor. »Davon weiß ich ja gar nichts.«
    Nein, sie wusste tatsächlich nichts davon. Herr Blocksberg konnte sich das allerdings nicht vorstellen. »Das ist ja äußerst merkwürdig!«, meinte er. »Du weißt nichts davon und ich weiß nichts davon. Es steht aber zufälligerweise in dieser Zeitung. Wie erklärst du dir das?«
    Darauf wusste Bibi natürlich keine Antwort. Ihr Vater vermutete nun, dass Karla Kolumna, die rasende Reporterin, etwas damit zu tun hätte, und wollte gleich in der Redaktion der Neustädter Zeitung anrufen. Seine Frau hielt ihn jedoch zurück.
    »Leg den Hörer wieder auf, Schätzchen«, sagte sie freundlich. »Ich habe vergessen es euch zu erzählen: Unser Bürgermeister hat mich vor einer Woche auf der Straße angesprochen. Er fragte, ob ich erlauben würde, dass Bibi als Vertreterin der Jugend von Neustadt auch mal eine kleine ,Dienstreise’ machen dürfte. Da habe ich wahrscheinlich ja gesagt, weil ich dachte, es wäre nur Blablabla und es würde sowieso nichts daraus.«
    Bibi hatte ihrer Mutter mit offenem Mund gelauscht. Jetzt starrte sie ins Leere und rührte sich nicht. Aber als sie die erstaunten Blicke ihrer Eltern spürte, bewegte sie die Lippen und sagte tonlos: »Ich glaube, ich träume. Kneifst du mich bitte, Mami?« Ihre Mutter tat es lächelnd und Bibi zuckte zusammen. »Au! Nicht so doll!«
    Das Zwicken in den Arm hatte sie in die Wirklichkeit zurückgebracht. Jetzt kapierte sie erst richtig, was ihr Vater soeben vorgelesen hatte. Sie machte einen Luftsprung und tanzte jubelnd durch das Zimmer.
    » Oh, Mann! Mami! Papi! Ich fliege in den Orient! In fliege in das Morgenland! Mit Karla Kolumna! Wow! Super! Wahnsinn! Ich weiß gar nicht, was ich machen soll vor Freude!«
    Da fiel ihr Blick auf ihren Hexenbesen, der an der Wand lehnte. Sie schnappte ihn sich und rief: »Komm, Kartoffelbrei! Wir drehen eine Runde! Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei! Hex-hex!«
    Und schon hob der Besen mit Zischen und Heulen ab und sauste mit Bibi durch das offene Fenster ins Freie. Frau und Herr Blocksberg sahen den beiden kopfschüttelnd nach. So eine Aufregung in der frühen Morgenstunde!

 
    Das Gastgeschenk
     
    Die nächsten Tage waren sehr aufregend für die kleine Hexe aus Neustadt. Sie telefonierte immer wieder mit Karla Kolumna und fragte ihr Löcher in den Bauch über die bevorstehende Reise. Sie suchte in ihrem Schulatlas das Land Labu-Dabu und studierte gemeinsam mit ihrem Vater die Reiseroute. Irgendwann begann sie zu packen. Sie stopfte ihre Reisetasche voll und leerte anschließend die Sachen wieder aus, hexte die Tasche klein und dann wieder groß. Ihr war nämlich eingefallen, dass kleinhexen gar nicht nötig war, denn sie flog ja nicht auf ihrem Hexenbesen ins Morgenland, sondern in einem großen, modernen Flugzeug. Aber Kartoffelbrei würde natürlich mitkommen, das war klar! Und dann war es endlich soweit – der Tag des Abflugs war gekommen.
     Barbara und Bernhard Blocksberg fuhren ihre Tochter zum Flughafen, wo in der Abfertigungshalle bereits Frau Kolumna und der
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