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Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient

Titel: Bibi Blocksberg - 06 - Bibi im Orient
Autoren: Theo Schwartz
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Quatsch!«, meinte Bibi lachend. »Bilden Sie sich bloß nichts ein, Herr Bürgermeister. Die Leute hier wollen Geschäfte machen, die wollen Ihnen etwas verkaufen!«
    Im gleichen Moment drängte sich auch schon ein junger Mann in einem weiten Burnus heran und hielt dem Bürgermeister seine Waren unter die Nase.
    » Hallo, Mister!«, rief er freundlich. »Schöne Teppiche! Schöne Tücher! Oder vielleicht eine kostbare Kette für die kleine Fliegetochter?«
    » Sie ist nicht meine Tochter!« Der Bürgermeister wehrte den Mann ab. »Das hätte mir gerade noch gefehlt!«
    » Sagen Sie das nicht!«, erwiderte Bibi und zog den Bürgermeister fort in eine kleine Seitengasse. »Wenn Sie mein Papi wären, dann wären Sie bestimmt viel netter! Kommen Sie, wir kaufen jetzt was für die Frau Bürgermeister!«
    Bibi hakte ihn unter und gemeinsam bummelten sie kreuz und quer durch den Basar, befühlten erlesene Stoffe, schnupperten an exotischen Gewürzen und strichen bewundernd über wertvolle Schmuckstücke. Der Bürgermeister konnte sich nicht entscheiden, so viel gab es hier zu sehen. Schließlich wurden sie von einem Händler angesprochen, der in der Tür seines kleinen Ladens stand.
    » He, dicker Fremder! He, fremdes Zaubermädchen!«, rief er ihnen halb laut zu. »Ich habe etwas für euch! Tretet ein in meinen bescheidenen Laden, tretet näher!«
    » Hm! Was wird das schon sein? Irgendein Touristenquatsch wahrscheinlich!«, brummelte der Bürgermeister, kam aber der Aufforderung nach und betrat den Laden. »Na gut, schauen kostet ja nichts.«
    Ein merkwürdiger Geruch schlug ihnen entgegen, den Bibi sogleich begierig mit krausem Naschen einsog.
    » Oh! Hier riecht es aber gut!«, stellte sie fest. »Wie in Mamis Hexlabor!«

    » Bäh!« Der Bürgermeister verzog angeekelt sein Gesicht. »Das stinkt ja widerlich!«
    » Nun, Zauberkraft braucht Zauberduft«, erklärte der Ladenbesitzer. »Schaut her, was ich für euch habe: Aladins Wunderlampe. Die echte!«
    Der Bürgermeister drehte die zierlich geschwungene Öllampe in den Händen, die ihm der Händler überreicht hatte. Ein kostbares Stück, dachte er. Sehr hübsch. Das wäre bestimmt etwas für meine Frau. Dann wurde er jedoch misstrauisch.
    »Wenn es die echte, die einzige Wunderlampe ist, warum bieten Sie die Lampe mir an?«, fragte er lauernd. »Die Lampe gehört doch in die Schatzkammer des Sultans!«
    »Ach, der hat doch schon genug Schätze!«, bekam er zur Antwort. »Du aber, dicker Fremder, du bist mit der kleinen Hexe im Bunde. Du bist mächtig!«
    Mächtig? Na ja! Bibi kicherte leise in sich hinein, der Bürgermeister aber fühlte sich sehr geschmeichelt!
    »Oh, ja! Ich bin mächtig! Ich bin ja auch ein Stadtoberhaupt!«, rief er und klopfte sich auf den Bauch. »Die Wunderlampe ist genau das Richtige für mich!«
    »Und für dich, du kleines fremdes Hexenmädchen«, fuhr der Händler mit geheimnisvoller Stimme fort und nahm etwas aus einer Schublade, »für dich habe ich diese alte Flasche. Geh vorsichtig damit um, denn sie macht dich mächtiger als alle hier, mächtiger als du es ohnehin schon bist. Diese Flasche«, er hielt sie hoch, »beherbergt einen Flaschengeist!«
    Bibi trat näher um den Geist zu betrachten. Doch sie sah keinen.
    »Jetzt siehst du ihn natürlich nicht«, erklärte der Händler. »Aber du wirst ihn bald sehen. Glaub mir, fremdes Zaubermädchen: Wenn du die Flasche öffnest, dann erscheint der Geist. Solange du die Flasche hast, wird der Geist alles tun, was du ihm befiehlst.«
    »Ach ja? Na dann!« Bibi griff nach der Flasche. Sie wollte den Verschluss gleich einmal zur Probe öffnen, aber der Mann zog seine Hand zurück und drückte die Flasche an seine Brust.
    »Oh, nein! Nicht hier und nicht jetzt!«, rief er erschrocken. In dem Moment zupfte ihn der Bürgermeister am Ärmel.
    »Lassen Sie uns nicht länger schwatzen«, sagte er. »Ich nehme die Wunderlampe. Was soll sie kosten?« »Hundert Dollar!«, sagte der Händler.
    »Hundert Dollar?« Der Bürgermeister bekam einen Hustenanfall. »Für hundert Dollar kriege ich ja zu Hause einen kompletten Kronleuchter. Fünfzig Dollar!«
    »Siebzig!«, ging der Händler mit dem Preis herunter. »Sechzig!«, bot der Bürgermeister.
    »Fünfundsechzig! Mein letztes Wort!«
    »Na gut. Abgemacht!«, stimmte der Bürgermeister zu. »Aber wehe, wenn sie nicht echt ist!«
    Bibi bekam große Augen. So viel Geld für die alte Lampe? Was würde dann erst ihre Flasche mit dem echten Geist kosten?
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