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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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Ihnen etwa den Abend verdorben?“, fragte Max fröhlich. „Das tut mir wirklich leid“, wiederholte er dann ohne jegliche Ehrlichkeit, „aber bestimmt haben Sie Verständnis dafür, dass ich Sophie und die Mädchen schon sehr lange nicht mehr gesehen habe und wir erst mal eine Menge nachzuholen haben.“ Er fasste den anderen Mann am Ellbogen und schob ihn in Richtung Ausgang. „Dafür haben Sie doch Verständnis, nicht wahr?“, fragte Max und riss die Haustür auf. Dabei ließ er James noch immer nicht los.
    Nun trat Sophie, die ihnen gefolgt war, einen Schritt vor und funkelte Max verärgert an. Dann versuchte sie, James aus seinem festen Griff zu lösen. „Max, ich möchte James nur kurz zum Auto bringen.“
    „Tu das“, erwiderte Max und lächelte.
    Sophie holte ihren Mantel aus dem Schrank.
    „Ich warte solange hier“, fügte Max lächelnd hinzu. Das klang wie eine Drohung. Dann lehnte er sich in den Türrahmen. Von hier aus hatte er einen guten Blick auf die Limousine, die vor dem Haus geparkt war.
    Draußen war es dunkel, und es wehte eine leichte Brise. Genussvoll atmete Max die kühle Oktoberluft ein. Da er lange im Nahen Osten gewesen war, hatte er von der trockenen Hitze und der scheinbar endlosen Wüstenlandschaft vorerst genug.
    Hier im Mittleren Westen jedoch hatte der Herbst die Bäume mit einer bunten Blätterpracht geschmückt, die nach und nach zu Boden fiel. Der Winter lag bereits in der Luft und versprach bald schon die ersten Schneeflocken mit sich zu bringen.
    „Ich bin gleich wieder da, Max“, sagte Sophie und wandte sich mit einem aufgesetzten Lächeln ihrer Verabredung zu. „James?“ Sie hakte sich bei ihm unter und schob sich an Max vorbei nach draußen, dann schloss sie die Haustür, sodass sie zumindest einige Minuten lang vor Max neugierigem Blick verborgen blieben.
    „Das war übrigens Mr. Bugs-bee“, erklärte Mary drinnen ihrem Onkel. „Der, von dem wir dir schon am Telefon erzählt haben.“
    Max nickte. „Der Mann, der Carrie angeschrien hat, stimmt’s?“
    „Genau.“ Carries Unterlippe begann zu zittern. „Das ist er, Onkel Max.“ Tränen schossen ihr in die Augen. „Er hat gesagt, ich bin undissi…undis…“
    „Undiszipliniert“, half Mary ihr aus. „Er meinte, dass wir zwei verdorbene Gören sind und dass uns die nötige … Disziplin fehlt.“
    „Hm, na ja, das Einzige, was jetzt gerade gründlich verdorben ist, sind wohl seine Pläne für heute Abend“, erwiderte Max belustigt. „Und Disziplin mag ja in der Armee wichtig sein, aber nicht hier.“ Er ging zum Tisch, setzte sich auf einen der Stühle und winkte Carrie zu sich. Dann zog er sie auf seinen Schoß und legte ihr schützend die Arme um den Körper. Als sie sich daraufhin an ihn kuschelte, drückte er ihr einen Kuss auf den glänzenden, schwarzen Haarschopf. „Stimmt’s, oder hab ich recht?“
    „Du hast recht, Onkel Max“, sagte Mary entschlossen.
    Max legte Carrie den Finger unter das Kinn und hob ihren Kopf, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Ich verspreche dir, dass Mr. Beardsley dich nie wieder anschreien wird.“
    „Wirklich, Onkel Max?“ Erstaunt erwiderte sie seinen Blick und lächelte schließlich vor Erleichterung.
    „Wirklich“, bestätigte Max.
    „Der mag mich nämlich nicht, der Mr. Bugs-bee“, sagte Carrie, und erneut füllten sich ihre Augen mit Tränen, die ihr anschließend über die Wangen rollten. „Und ich weiß gar nicht, warum. Mich hat noch nie jemand nicht gemocht.“
    „Psst, mein Schatz, nicht weinen“, beruhigte Max sie. „Es spielt gar keine Rolle, ob Mr. Beardsley dich mag oder nicht“, flüsterte er ihr dann zu und drückte sie noch fester an sich. Er war sich nicht ganz sicher, was er als Nächstes tun sollte. „Mr. Beardsley ist nämlich überhaupt nicht wichtig für uns.“ Max drückte dem Mädchen ein paar kleine, sanfte Küsse auf die feuchte Wange und auf die Stirn.
    Mit großen Augen sah Carrie ihn an. In ihrem Blick lag unendliches Vertrauen, und Max wusste, dass er dieses Vertrauen nie missbrauchen würde.
    „Er ist nicht wichtig?“, hakte das Mädchen nun nach und blinzelte sich die Tränen aus den Augen.
    „Nein, meine Süße, ganz und gar nicht.“ Max war dankbar, dass der Tränenfluss zumindest vorübergehend versiegt war, und drückte die Stirn gegen Carries. Das Herz tat ihm weh, weil er genau spürte, wie unglücklich sie war. „Und wir mögen ihn auch nicht, stimmt’s, Mary?“, erkundigte er sich bei ihrer
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