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BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
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jeder Dollar, den sie besessen hatte. Er hatte ihr gemeinsames Bankkonto ebenso leer geräumt wie das Apartment.
    Eigentlich war es nur ihr Bankkonto gewesen. Sie war diejenige, die Geld eingezahlt hatte. Jeffrey hatte es nur benutzt, um Geld abzuheben. Sie hatte ihn millionenfach entschuldigt, sich immer wieder gesagt, dass alles besser würde, wenn er erst einmal wieder auf eigenen Füßen stand.
    Und das tut er jetzt auch, dachte sie wütend. Allerdings nicht mit ihr, sondern mit der langbeinigen brünetten Aerobictrainerin, die im selben Haus wohnte. Und vor allem benutzte er dazu ihr Geld und ihr Eigentum. Alles verschwunden, auf Nimmerwiedersehen.
    Du hättest es kommen sehen müssen, schalt Kitt sich. Vielleicht hatte sie es sogar getan, aber sie hatte sich strikt geweigert, es wahrhaben zu wollen. Liebe machte ja bekanntlich blind. Sie hatte Jeffrey geliebt.
    Jetzt zahlte sie dafür.
    Also gut, Liebe machte blind, aber wozu hatte sie eigentlich ihren Verstand?
    Und warum hast du jetzt keinen Regenschirm, dachte sie, als sie mit wachsender Verzweiflung hinaus auf die Straße schaute.
    Es regnete. Kein Nieselregen, wie der Mann von der Wettervorhersage es lachend vorausgesagt hatte. Der Regen prasselte unbarmherzig vom Himmel herunter. Ein Wolkenbruch, der allerdings nicht so schnell vorüberzugehen schien. Und ihr Wagen, ein zehn Jahre alter Lemon, der eigentlich Jeffrey gehörte, hatte sich ausgerechnet jetzt entschlossen, einige Meter hinter der Kreuzung liegen zu bleiben, und weigerte sich strikt, wieder anzuspringen.
    Genau wie Jeffrey, nachdem er erfahren hat, dass ich schwanger bin, dachte sie und kämpfte gegen die aufsteigende Bitterkeit an.
    Nun, der Wagen würde nicht auf wunderbare Weise wieder anspringen, und es sah auch nicht so aus, als ob der Regen bald nachlassen würde. Sie hatte keine andere Wahl, als auszusteigen und zu Fuß weiterzugehen.
    „Es wird besser und besser“, murmelte sie, während sie den Sicherheitsgurt öffnete.
    Als Kitt aussteigen wollte, spürte sie, dass eine neue Wehe nahte. Kitt erstarrte. Der Schmerz, der sie durchfuhr, war so stark, dass ihr der Atem genommen wurde. Sie musste unbedingt ins Krankenhaus. Und zwar jetzt. Sie hatte keine Lust an der Ecke Mac Arthur und Fairview Street das Kind zu bekommen.
    Aber bei dem Glück, das sie im Moment hatte, würde sie als Nächstes noch von einer Flutwelle mitgerissen werden.
    Mit wachsender Verzweiflung schaute sie die Straße hinauf und hinunter. Nichts.
    Warum fuhren hier keine Taxis entlang? Sie hatte gehört, dass das in Großstädten so üblich sei. Traf das etwa nicht auf alle Städte zu? Und wo war die Polizei, wenn man sie brauchte? Wäre sie bei Rot über die Ampel gefahren, wäre hundertprozentig ein Streifenwagen wie aus dem Nichts aufgetaucht.
    Vielleicht war sie im Moment nicht fair, aber sie hatte auch keine Lust, fair zu sein. Sie fühlte sich betrogen, war wütend, und zu allem Überfluss hatte sie auch noch diese unerträglichen Wehenschmerzen.
    Der Regen peitschte aus ständig wechselnden Richtungen heran, und Kitt hatte Schwierigkeiten, die Orientierung zu behalten. Ihr wurde schwindlig, und ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander.
    Vielleicht konnte sie ein Telefon finden und die Polizei anrufen. Sie wäre bestimmt schneller hier als jedes Taxi.
    Alles, was sie zu tun hatte, war, eine Telefonzelle zu finden.
    Und dazu musste sie in diesem schrecklichen Wetter erst einmal etwas erkennen können. Der Regen fiel so dicht, dass man keine zwei Meter weit sah. Kitt erkannte kaum die Ampel auf der anderen Straßenseite.
    Ein schwaches grünes Licht schimmerte gespenstisch im Regen, und Kitt ging los, während sie betete, dass sie von der nächsten Wehe verschont bliebe, bis sie die Straße überquert hatte. Mit gesenktem Kopf lief sie hinaus auf die Straße. Sie wollte so schnell wie möglich die andere Seite erreichen, doch ihr dicker Bauch und der böige Wind, der ihr den Regen ins Gesicht schlug, behinderten sie. Das Licht wechselte zu Gelb, als sie erst die Mitte der Straße erreicht hatte. Sie holte tief Luft, zwang sich zur Ruhe und lief unbeirrt weiter. Sie musste die andere Straßenseite erreichen.
    Dann hörte sie, wie ein Wagen sich näherte, und kurz darauf in ihrer unmittelbaren Nähe das Quietschen von Reifen. Sie schrie auf, und in der nächsten Sekunde spürte sie, wie ein Schwall Wasser gegen ihre Füße und Beine klatschte.
    Kitt wurde auf einmal schwindlig. Sie streckte die Arme aus, um
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