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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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äußere Hülle aufzureißen und zu sehen, ob sich dahinter ein wirklicher Mann verbarg.
    Obwohl es ihr eigentlich widerstrebte, schlenderte sie mit aufreizendem Hüftschwung zu ihm hinüber und blieb so dicht vor ihm stehen, dass ihr Knie fast seine Beine berührte.
    „Es sieht so aus, als hätte man uns beide zurückgelassen. Wollen wir zusammen essen?" Ihre Stimme klang sanft.
    Als er zu ihr aufsah, lächelte sie ihn an. Dieses Lächeln, das ihre topasfarbenen Augen zum Strahlen brachte und ihre vollen, weichen Lippen betonte, verfehlte nie seine Wirkung. Bisher hatte sie es noch nicht bewusst eingesetzt, hatte aber bemerkt, wie Männer darauf reagierten.
    Dieser schreckliche Mr. James schien jedoch dagegen immun zu sein. „Vielen Dank, Miss Trent, aber ich esse lieber allein." Er deutete entschuldigend auf sein Notizbuch und stand langsam auf. Dann ging er mit leicht gebeugten Schultern in den Speisesaal, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Wieder eine Abfuhr von ihm! Dany sah ihm wütend nach, doch dann siegte ihr Sinn für Humor, und sie lächelte. Sicher hatte sie vorhin zu viel Insektenspray aufgetragen. Auf jeden Fall hatte es bei dem knochentrockenen Mr. James große Wirkung gezeigt. Immer noch lächelnd, folgte sie ihm hinein.
    „Ich weiß nicht, was ihr vorhabt, aber ich werde mich jetzt hinlegen."
    Mrs. Schofield, die einen makellosen sandfarbenen Safarianzug trug, stellte die Kaffeetasse auf den Tisch und stand auf. Sie schenkte Jerry ein strahlendes Lächeln. „Danke, Jerry. Diese zwei Tage waren großartig. Wir haben alle das Gefühl, dass wir den Dschungel wirklich kennen gelernt haben."
    Jerry sprang auf. „Es freut mich, dass es Ihnen gefallen hat. Darf ich vorschlagen, dass wir alle Mrs. Schofields Beispiel folgen und uns ausruhen? Denken Sie daran, dass wir heute Nachmittag um fünf Uhr aufbrechen, um rechtzeitig zum Abendessen zurück in Ferminá zu sein."
    Dany beobachtete, wie er freundlich, aber bestimmt die Gruppe hineinführte. Dann drehte er sich zu ihr um. „Hat es Ihnen gefallen, Dany?"
    „O ja, sehr."
    Er zögerte einen Moment. „Vielleicht könnten wir heute Abend im Hotel zusammen etwas trinken. Allein - nur für fünf Minuten, oder so."
    Dany lachte, als sie seinen verlegenen Gesichtsausdruck bemerkte. „Das wäre nett. Danke."
    Sie ging zurück in ihr Zimmer und sah unzufrieden durch die halb geschlossenen Jalousien hinaus. Der Rest der Gruppe hatte den zweitägigen Ausflug in den Dschungel - Verzeihung, Mr. James, Urwald - genossen. In Begleitung von Jerry und einigen freundlichen Latinos hatten sie sogar einen Spaziergang am Abend gemacht. Doch sie hatte das Gefühl, dass sie nichts vom wirklichen Lateinamerika gesehen hatte. Es hatte den Anschein, als würde das ganze Gelände - die verfallene Stadt, das neue Touristenhotel, das daneben errichtet worden war, und der angrenzende Wald - jede Nacht mit einem Desinfektionsmittel gesäubert und klinisch rein der nächsten Reisegruppe präsentiert. Und nun würden sie abreisen ...
    Aber erst in drei Stunden. Was wäre, wenn sie sich hinausschleichen und einen Blick auf diese Ruinen werfen würde, die sie gestern durch die Bäume vom Tempel aus gesehen hatten?
    Jerry hatte erzählt, dass es dort nichts zu sehen gebe, da noch keine Ausgrabungen gemacht worden seien, und dass sie auf keinen Fall allein irgendwo hingehen dürften. Aber er brauchte ja nichts davon zu erfahren ...
    Leise verließ sie das Hotel durch die Hintertür und lief zu den Bäumen, die nur wenige Meter entfernt waren. Unter ihrem Schatten blickte sie zurück, aber Jerry war ihr offensichtlich nicht gefolgt. In ihrer olivgrünen Hose und dem passenden T-Shirt war sie kaum zu sehen. Über ihr leuchtendes Haar hatte sie einen Hut gestülpt. Sie atmete tief ein und hielt ihre Kamera fest. Dann machte sie sich auf den Weg in den Wald ...
    Nach einer Stunde lehnte sie sich gegen einen Baumwollbaum und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Das T-Shirt klebte an ihrem Rücken, und kleine Rinnsale liefen ihr über die Oberschenkel. Doch sie hatte es geschafft - sie war zwar nicht bis zu den Ruinen gekommen, hatte aber ein wenig von dem wirklichen Regenwald gesehen: einen Schwarm leuchtend blauer und gelber Papageien, eine endlos lange Karawane von bösartigen roten Ameisen und eine lange grüne Schlange, vor der sie entsetzt zurückgewichen war, bis sie feststellte, dass es sich nur um eine Liane handelte.
    Doch jetzt sollte sie sich besser auf den Heimweg machen,
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