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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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gemeldet, dass sie mit ihren seltsamen „Gästen“, dauernd gegen die Hausordnung verstieß. Diese Schwäche seinerseits war ihm durchaus bewusst.
    Die oberste Geschäftsregel besagte, sich nie etwas anmerken zu lassen, was die Konkurrenz zu ihren Gunsten ausnutzen könnte. Also sagte er kühl: „Ich erwarte, dass Sie das Problem lösen.“
    Danis Lächeln war ein bisschen gequält. Das Letzte, was sie brauchen konnte, waren Probleme mit Mr. Riesig-Düster-Schlechtgelaunt. In dem einen Jahr, das sie schon nebeneinanderwohnten, hatte sie ihn noch nie freundlich erlebt. Sie seufzte. „Ja, gleich morgen früh, ich verspreche es.“
    Sein Blick war so kalt, dass Dani fürchtete, morgen sei nicht früh genug. Aber dann nickte er kurz, drehte sich um und verschwand.
    Dani atmete tief aus. Ihr finsterer Nachbar war arrogant und offenbar völlig herzlos. Deshalb hatte sie noch nie mit ihm gesprochen, weil sie fürchtete, er könnte sich über sie beschweren. Bisher war das vermutlich nur deshalb ausgeblieben, weil er den Kontakt mit Leuten mied.
    Was würde ihr Nachbar wohl tun, wenn sie ihr Versprechen nicht hielt? Sie hatte schon den ganzen Tag versucht, die Risvolds woanders unterzubringen, bislang aber vergeblich.
    Dani schloss auf … und prompt flog ihr ein Kissen ins Gesicht.
    „Hey, Julian, nein!“, rief Marta Risvold und packte den Vierjährigen mit der freien Hand. „Es tut mir so leid, Dani, meine Kleinen sind völlig aufgedreht. Es ist schon lange her, dass sie es warm hatten.“
    „Ich verstehe“, murmelte Dani. Ihre Wohnung sah aus wie nach einem Bombeneinschlag. Überall lagen Zeitungen herum, eine Pflanze war umgefallen, die Erde auf dem Teppich verstreut, und Whiskers, ihre Katze, saß hoch oben auf einem Bord und betrachtete vorwurfsvoll das Durcheinander.
    Es ist nicht das erste Mal, dass das arme Tier sich da oben hingeflüchtet hatte, dachte Dani. Whiskers schätzte die Gewohnheit ihrer Herrin, Gestrandete bei sich aufzunehmen, offenbar genauso wenig wie ihr missmutiger Nachbar.
    „Tut mir leid, Whiskers“, flüsterte sie. Trotz aller Probleme hatte sie es bislang nicht geschafft, sich von Menschen abzuwenden, denen es im Moment schlecht ging. Dafür nahm sie die gelegentlichen Nachteile gern in Kauf.
    In ihrer Kindheit hatten sie und ihre fünf Geschwister Armut erlebt, aber auch viel Liebe. Obgleich der Vater behindert war und die Mutter die Familie mit schlechtbezahlten Jobs über Wasser hielt, hatten die McCulloughs trotz aller Entbehrungen immer zusammengehalten. Die Hilfsbereitschaft anderer hatte gutgetan, sodass Dani wusste, wie wichtig manchmal ein wenig Zuwendung war.
    Als sie über ein paar Bücher stieg, entdeckte sie gerade noch den Lockenkopf, der in ihrem Schlafzimmer verschwand. „Vielleicht sollten Sie mal nach Lily schauen, Mrs. Risvold“, sagte sie.
    Die ließ ihren zappelnden Sohn herunter, der sogleich in die Küche rannte, während seine genervte Mutter sich nach seiner sechsjährigen Schwester umsah. Baby Val saß derweil im Wohnzimmer auf dem Boden und heulte.
    Dani bahnte sich einen Weg in die Küche, stellte die Lebensmittel auf den Tresen und zog Julian von der Schublade mit dem Besteck weg. „Spiel nicht damit, Schätzchen, in ein paar Minuten brauchen wir das zum Essen.“
    Julian strahlte. „Will Spaghetti.“
    „Hm, na ja, wie wäre es mit Makkaroni und Käse?“
    „Will Spaghetti.“
    „Na gut, lange, gelbe Spaghetti.“
    Julian lächelte triumphierend, während seine Mutter ihre wütende Tochter aus dem Schlafzimmer zerrte. „Benimm dich“, Marta Risvold zog das widerstrebende Mädchen heraus. „Wenn Ms. McCullough nicht wäre, müssten wir heute Nacht im Park schlafen. Sieh mal, wie du dich für ihre Nettigkeit revanchierst, schämst du dich nicht?“
    Lily setzte sich auf einen Küchenstuhl, stemmte die runden Arme auf den Kunststofftisch und sah Dani vorwurfsvoll an. Dani hatte festgestellt, dass Kinder Obdachlosigkeit nie als so schrecklich empfanden wie ihre entsetzten Eltern, sondern eher als Abenteuer.
    Zumindest eine Woche lang. Danach ließ der Spaß langsam nach. Dani hatte vor, den Risvolds das zu ersparen.
    „Gibt Spaghetti“, verkündete Julian, der auf einen Stuhl gegenüber seiner Schwester kletterte.
    Lily sah ihn düster an. „Ich mag keine Spaghetti.“
    Julian grinste. „Stimmt gar nicht.“
    Die grünen Augen des Mädchens verengten sich zu Schlitzen. Bevor es zum Streit kam, holte Dani ihre Geheimwaffe aus der
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