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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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der Babyausstattung im Hausflur nicht. Olivia hatte offensichtlich nicht die Absicht, bald wiederzukommen. „Ich bringe sie um“, murmelte er.
    Dani merkte, dass er in Panik war. Menschen einzuschätzen, Vorgespieltes von Echtem zu unterscheiden, das gehörte zu ihrem Job. Dieses süße kleine Mädchen war wohl tatsächlich seine Nichte, aber wieso reagierte er nur so abweisend?
    Sie setzte sich das Baby auf die Hüfte und schaute ihn nachdenklich an. „Ich verstehe ja, dass Sie nicht gerade begeistert sind, aber ein Mord erscheint mir doch etwas übertrieben.“
    Colby warf noch einen Blick in den Flur. „Glauben Sie mir: Das ist es nicht.“
    „Na ja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Einer meiner Brüder hat mal die heißesten Stellen aus meinem Tagebuch gerissen und sie ans Schwarze Brett in der Schule geheftet. Im Vergleich dazu ist doch ein erzwungenes Babysitting ziemlich harmlos.“
    „Ich kann darüber aber gar nicht lachen.“
    „Es gibt doch sicher eine Erklärung dafür.“ Dani schaute sich um und entdeckte einen weißen Umschlag auf dem Hochstuhl. „Oder einen Hinweis.“
    Colby nahm den Brief entgegen. Sein Name stand darauf.
    Dani spähte ihm über die Schulter. „Ist das die Handschrift Ihrer Schwester?“ Er nickte, machte aber keine Anstalten, den Umschlag aufzureißen.
    Dani seufzte. „Sie möchten Ihre Post sicher lieber allein lesen. Inzwischen nehme ich mal Ihre Nichte … Wie heißt sie denn?“
    „Megan“, murmelte er. Er starrte noch immer auf den Brief.
    „Megan“, wiederholte Dani und freute sich, als die Kleine lächelte. „Also, Megan, was hältst du davon, wenn wir beide mal reingehen und uns ein bisschen frisch machen?“
    Die Kleine strahlte. Als Colby nicht widersprach, nahm Dani ein Paket Windeln und trug das Kind in seine Wohnung. Sie fand sich in einem Wunderland aus Glas, Chrom und Leder wieder.
    Die Wohnung hatte den gleichen Grundriss wie ihre, aber damit endete die Ähnlichkeit auch schon. Bei Dani gab es geblümte Stoffe, warme Holztöne und saftige Grünpflanzen, sie war einfach gemütlich. Die von Colby dagegen war eine Art glänzendes Art-déco-Museum … nichts für klebrige Finger oder Hundepfoten. Dani stellte sich vor, wie schnell der elfenbeinfarbene Teppichboden schmutzig würde …
    Die Ledercouch schien ihr zum Windelwechseln am besten geeignet. Vorsichtig legte sie die Kleine darauf. „Es geht doch nichts über eine kleine Säuberung, nicht, Süße?“
    Sie nahm einen leichten Zitronengeruch wahr. „Ich habe noch nie einen Mann erlebt, der sein Ledersofa pflegt“, erzählte sie Klein Megan, die sie neugierig anschaute, „dein Onkel muss eine Haushaltshilfe haben. Männer wollen ja immer nur das wahnsinnigste Auto fahren, sonst können sie nichts.“ Dani legte die einzelnen Windelteile sachlich zusammen. „Aber es macht mich total sauer, wenn sie nicht mal ordentlich abwaschen, so als sei das Frauensache. Ich hasse Hausarbeit und kenne keine Frau, die nicht lieber einen schnittigen Porsche fahren würde, als Scheuerpulver in der Duschkabine zu verteilen.“ Sie schloss das Windelhöschen und strich den kleinen Anzug glatt. „Siehst du, Megan, wir leben in einer sexistischen Welt und haben es schwer.“
    Die Kleine kicherte und stopfte die kleine Faust in den Mund.
    Danis Herz schmolz dahin. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du die schönsten Augen der Welt hast?“
    Das Baby quietschte glücklich – bis seine Aufmerksamkeit durch eine Bewegung im Raum abgelenkt wurde. Colby stand in der Tür und sah aus, als hätte man gerade das Todesurteil über ihn verhängt. Er hatte einen Briefbogen in der Hand.
    Dani hob Megan auf. „Was ist denn?“
    Colby war aschfahl. Nach einer Weile räusperte er sich. „Neun Monate Mutterschaft waren ihr wohl genug. Meine Schwester hat beschlossen, dass sie eine Pause braucht.“
    „Eine Pause?“
    „Ja.“ Colby zerknüllte das Papier. „Sie scheint in Urlaub gefahren zu sein und plant, die nächsten Wochen in Venedig mit einem Ex-Gondoliere namens Paolo zu verbringen.“
    „Sie machen wohl Witze.“ Dani blieb das Lachen in der Kehle stecken. „Nein, Sie machen keine Witze.“ Sie setzte sich das Baby auf die Hüfte und nahm das Papier, um es zu lesen. Colby ging zum Telefon. „Wohin wollen Sie denn jetzt?“
    „Ich rufe die Polizei an.“
    „Wie bitte?“ Dani rannte hinter ihm her und riss ihm den Hörer aus der Hand. „Das können Sie doch nicht tun!“
    „Allerdings kann ich das.
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