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BIANCA EXKLUSIV Band 0174

BIANCA EXKLUSIV Band 0174

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0174
Autoren: PAMELA BROWNING CATHY GILLEN THACKER DIANA WHITNEY
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Tüte.
    „Waffenstillstand.“ Sie hielt eine Videokassette vor den Kindern hoch. „Wenn ihr beide anständig esst und dann leise wie höfliche kleine Mäuse zum Sofa geht, dürft ihr euch zusammen einen Zeichentrickfilm anschauen.“
    Lily wollte schon danach greifen. Marta war nicht in Hörweite, da sie sich um das Baby kümmerte. So beugte Dani sich vor und sagte leise: „Wenn ihr aber weiterhin streitet oder wie stampfende Elefanten durchs Haus tobt, wird euch der böse Mann, der nebenan wohnt, in Stücke zerreißen und euch der Katze vorwerfen.“ Sie lächelte süß. „Haben wir uns verstanden?“
    Die Kinder tauschten einen Blick aus, dann nickten sie.
    „Gut. Also, je schneller das Wohnzimmer aufgeräumt ist, umso eher könnt ihr den Film ansehen.“
    Beide Kinder sprangen von den Stühlen.
    „Ganz ruhig“, Dani machte eine Kopfbewegung zur Nachbarwand hin, „wir wollen ja nicht den Nachbarn stören.“
    Die Kinder schauten erst zur Wand und dann voller Bedenken zur Katze hinauf, die sie von hoch oben verdrießlich ansah. Julian schluckte. Lily ging vorsichtig an dem Bord vorbei und machte sich still an die Arbeit.
    Ihre Mutter, sichtlich überrascht von der plötzlichen Stille, warf Dani einen fragenden Blick zu. „Wie haben Sie denn das hingekriegt?“
    „Ich habe nur gefragt, ob sie im Wohnzimmer aufräumen oder die Katze füttern wollen“, behauptete Dani und begann mit der Essensvorbereitung.
    „Es ist das dritte Mal in diesem Monat, Mrs. Wilkins.“ Colby klemmte das Handy zwischen Kinn und Schulter, um die seidene Krawatte binden zu können. „Ich verstehe Sie ja, aber meine Mitarbeiter müssen ihren Verpflichtungen nachkommen, und um ein Uhr nachmittags ist die Vorstandssitzung, zu der Sie zu erscheinen haben.“
    Colby drückte den Ausknopf und legte das Telefon auf den Marmortisch. Er rückte die Krawatte gerade, glättete sein Haar und warf einen Blick auf die teure Armbanduhr.
    Es war genau siebzehn Minuten nach sieben. Colby verließ das Bad, nahm sein Jackett vom Bügel, prüfte kurz den Inhalt seiner Brieftasche, stellte das Diktaphon an und sprach darauf: „Memo an alle Vorstandsmitglieder, Kopie für Mira Wilkins’ Personalakte.“
    Colby überlegte. Er konnte natürlich schriftlich ihre Verspätungen beanstanden und sogar ihr Gehalt wegen zu häufiger Abwesenheit kürzen. Andererseits war Mira Wilkins eine der besten Buchhalterinnen, die er kannte, und sie arbeitete oft länger. Zumindest war das so gewesen, bis ihr Au-pair-Mädchen in die Schweiz zurückgegangen war und sie Probleme gehabt hatte, einen Babysitter zu finden.
    Colby fand, dass er bislang äußerst nachsichtig gewesen war, aber nun ließ seine Geduld etwas nach. Ein Anruf bei einer der vielen Vermittlungen in Los Angeles würde Mrs. Wilkins’ Problem wohl sofort lösen. Die Wilkins taten allerdings, als sei die Wahl eines Kindermädchens genauso wichtig wie die eines Ministers. Er fand diese Haltung bewundernswert, aber für ihn nicht akzeptabel. Schließlich musste er eine Firma leiten.
    Colby schob das Diktaphon wieder ins Etui, nahm seine Tasche und ging zur Tür. Genau sieben Uhr zweiundzwanzig. Die Wilkins-Sache hatte ihn fünf Minuten gekostet.
    Er riss die Tür auf und trat in den Flur. Dort stritten sich gerade zwei Kinder um die Morgenzeitung der Nachbarin. Kaum entdeckten sie ihn, stießen sie einen entsetzten Schrei aus, ließen die Zeitung fallen und rannten in die Wohnung zurück. Dani, die gerade gehen wollte, wurde beinahe umgerissen.
    „Was zum Teufel …“ Danis Verwirrung verwandelte sich in ein amüsiertes Lächeln, sobald sie Colby sah. „Ach so.“ Nun verstand sie das seltsame Verhalten der Kinder. „Sie sind es.“
    Colby blieb wie angewurzelt stehen, während Dani die Tür schloss und ihn mit einem eigenartigen Blick anschaute. Hatte er etwa noch Rasierschaum im Gesicht?
    Colby sagte: „Sie sind heute früh dran. Vermutlich auf Wohnungssuche?“
    „Ich hatte Ihnen ja versprochen, dass meine Gäste heute verschwinden.“ Sie bemühte sich um ein Lächeln und schob den Lederbeutel, den sie trug, auf der Schulter zurecht. „Schönen Tag noch.“ Damit ging sie.
    „Ms. McCullough?“
    Dani blieb stehen. „Ja?“
    „Ihre Zeitung.“
    „Ah, ja.“ Dani hob die zerknüllte Zeitung vom Boden auf, brachte sie zurück in die Wohnung, schloss die Tür aber nicht schnell genug, so dass lautes Babygeschrei im Flur widerhallte. Dann eilte sie zum Ausgang. „Also, schönen Tag noch
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