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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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einzuschätzen.
    Sie folgte ihm die ganze Zeit mit abweisender Miene. Wollte er den Landsitz wirklich kaufen?
    Jetzt stand Jack vor dem abgeschlossenen Sattelraum. „Hast du den Schlüssel dabei?“
    „Nein, der ist im …“ Beinah hätte sie ‚Cottage‘ gesagt. „Der muss irgendwo im Haupthaus sein.“
    Er zuckte die Schultern und ging jetzt weiter zu der Scheune, die man früher als Futterspeicher benutzt hatte. Das Scheunentor stand offen, und er ging hinein.
    Esme blieb draußen stehen. Sie wartete nur auf irgendeine Anspielung von ihm. Da sie aber keine Lust hatte, noch mehr an die Vergangenheit erinnert zu werden, ging sie nach einer Weile zum Haupthaus zurück.
    Sie betrat die Küche. Dann ging sie zum Kühlschrank und nahm ein Tonicwasser heraus. Sie musste sich unbedingt abkühlen. Schließlich holte sie vorsichtshalber noch die Ginflasche aus ihrem Versteck hervor, schenkte sich aber nur Tonic ein. Sie wollte nicht dem Beispiel ihrer Mutter folgen, die wohl auch heute noch beinahe täglich starke Getränke konsumierte.
    Für einen so kräftigen Mann hatte Jack einen leisen Schritt. Er hatte sich lautlos der Küche genähert und stand jetzt an der Tür.
    „Möchtest du einen Drink?“
    „Es ist noch zu früh für mich“, antwortete er. „Aber lass dich durch mich nicht aufhalten.“
    „Das werde ich schon nicht“, sagte sie leise.
    Nach einer etwas längeren Pause fragte er: „Wie lange trinkst du schon?“
    Esme blickte Jack an. Sein Gesichtsausdruck gefiel ihr nicht. Sie sah demonstrativ auf ihre Armbanduhr und sagte: „Ungefähr seit drei Minuten und fünfundzwanzig Sekunden.“
    „Ich meinte das in Bezug auf einen längeren Zeitraum.“
    „Ich weiß.“
    Esme schnitt ein Gesicht. Er sah sie nur nachsichtig und mitleidig an.
    „Nun?“
    Was wollte er von ihr hören? Dass sie Alkoholikerin sei?
    „Damit eins klar ist: Das hier ist nur Tonicwasser.“ Sie fand ihn unverschämt und wurde mutig. „Und mein erstes alkoholisches Getränk habe ich mit sechzehn getrunken. Es war Whisky, und ich weiß gar nicht mehr genau, wer ihn mir gegeben hat.“ Das stimmte natürlich nicht. Sie fragte sich nur, ob er es noch wusste.
    „Du warst siebzehn, wenn ich mich recht erinnere“, meinte er.
    Natürlich war ihm ihr Alter damals sehr wichtig gewesen, war es auch heute noch. Deshalb hatte sie ja schwindeln müssen.
    Ein kleiner Teufel ritt sie, und am liebsten hätte sie ihm jetzt die Wahrheit gesagt. Was spielte er sich hier auch als Moralapostel auf? „Ich war, genau gesagt, gerade erst sechzehn Jahre alt“, korrigierte sie ihn.
    Nachdenklich sah er sie an. „Du hast doch aber gesagt …“
    „Spielt das jetzt noch eine Rolle? Du warst betrunken, ich war betrunken. Wir wollten es beide meiner Mutter heimzahlen. Ende der Geschichte.“ Esme wusste, dass sich das ziemlich grob anhörte, fand aber, dass es so in etwa stimmte.
    Jack lachte kurz auf. Spürte er Erleichterung? Stets hatte er Schuldgefühle gehabt, wenn er an das Erlebnis mit Esme gedacht hatte. „Immer schön die Dinge beim Namen nennen“, meinte er schließlich. „Ja, du warst schon immer die Ehrlichste in eurer Familie. Also, du bist mir nicht mehr böse?“ Er machte einen Schritt auf sie zu, wollte ihr die Hand reichen.
    War das ein Zeichen von Freundschaft, oder wollte er sich versöhnen? Sie zuckte leicht zurück.
    War Er war ratlos. Warum verhielt sie sich nur so abweisend? Sicher war sie damals sehr jung gewesen, vielleicht zu jung für die Liebe.
    „Ist es nicht zu spät, mich wie einen Unberührbaren zu behandeln?“, fragte er in seinem breiten amerikanischen Akzent, den er während der Jahre in Kalifornien angenommen hatte. Dann ließ er die Hand sinken.
    „Besser spät als nie“, gab Esme spitz zurück. Sie stand inzwischen in einer Ecke und wollte jetzt an ihm vorbeigehen.
    Er hielt sie am Arm fest. „Wenn du eine Entschuldigung von mir erwartest, die kannst du haben. Es tut mir leid, die Sache von damals.“
    Das hörte sich ehrlich an. Vielleicht sollte sie freundlich reagieren, schaffte das aber nicht. Und sie konnte es nicht ertragen, dass er sie berührte. Wann es wohl begonnen hatte, dass ihre liebevollen Gefühle für ihn sich in Hass verwandelt hatten? War das erst heute passiert, als er hier aufgetaucht war? „Ich erwarte überhaupt nichts von dir“, fuhr sie ihn an. „Würdest du mich jetzt bitte loslassen, ich werde dich hinausbegleiten.“
    Jack sah sie misstrauisch an und fragte sich, warum sie so
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