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Bianca Exklusiv 0189

Bianca Exklusiv 0189

Titel: Bianca Exklusiv 0189
Autoren: Alison Fraser , Helen Brooks , Susan Mallery
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die Schultern. „Vielleicht ist das der Grund, warum es sich nicht verkaufen lässt. Die Leute kaufen solche Objekte, um allein zu sein.“
    „Wer behauptet, wir hätten mit dem Verkauf Schwierigkeiten?“
    „Die Tatsache, dass der Landsitz schon seit einem Jahr verkauft werden soll, sagt doch alles. Vielleicht … Ist es ein Mieter? Ich meine die Person in dem Häuschen.“
    „Warum?“ Esme hatte keine Ahnung, was sie nun eigentlich war.
    „Falls ihr Schwierigkeiten mit der Kündigung habt“, erklärte er. „Da gibt es doch Mittel und Wege.“
    „Mittel und Wege? Was genau meinst du damit?“
    „Nun, Geld zum Beispiel. Man könnte ihm vielleicht eine größere Summe anbieten, damit er auszieht.“
    „Das Häuschen ist unverkäuflich“, wiederholte sie nachdrücklich.
    Er schien unbeeindruckt. „Mal sehen, was deine Mutter dazu sagt, vorausgesetzt, dass ich wirklich interessiert bin.“
    „Du hast vor, mit Mutter zu sprechen?“, fragte sie überrascht.
    „Gibt es einen Grund, es nicht zu tun?“
    Machte er sich wieder lustig über sie? Da gab es ja wohl mindestens einen Grund!
    Jack sah sie mit halb geschlossenen Augen abschätzend an. „Würdest du mir davon abraten?“
    „Nun … Bei eurer letzten Begegnung habt ihr euch nicht besonders gut vertragen.“
    „Nein, das ist wohl richtig.“ Er lächelte. „Was hat sie damals noch gleich zu mir gesagt?“
    Esme erinnerte sich genau, aber sie hatte nicht vor, ihm auf die Sprünge zu helfen.
    Doch da fuhr er schon fort: „Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. ‚Einen Oxford-Abschluss zu besitzen macht den Sohn der Köchin noch lange nicht zum passenden Freier für meine Tochter.‘“
    Nur ungern dachte sie daran zurück, auch wenn seitdem schon zehn Jahre vergangen waren. Esme hatte damals völlig eingeschüchtert am langen Speisetisch gesessen und mitbekommen, wie ihre Mutter Jack mit den schlimmsten Worten beschimpft hatte. Und Esme hatte beobachtet, wie Jack erst rot, dann aschfahl im Gesicht geworden war. Schließlich hatte er stolz und wütend einen Wortschwall gegen ihre Mutter losgelassen.
    Noch nie zuvor, auch nie wieder danach hatte sie ihre Mutter so sprachlos erlebt. Kein Wunder. Es hatte sie ja auch noch nie jemand ‚dumme, niederträchtige, hochnäsige Kuh‘ genannt.
    Danach war Jack gegangen und hatte die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen lassen.
    Mit puterrotem Gesicht hatte ihre Mutter am Kopfende der Tafel gesessen. Dann war ihre Schwester Arabella amüsiert kichernd im Speisesaal erschienen. Sie hatte sich in einem angrenzenden Raum aufgehalten und alles gehört.
    Das hatte Esme dann nicht mehr ertragen können.
    Sie schloss jetzt die Augen und versuchte, nicht mehr daran zu denken.
    „Immerhin gab es ja einen Trost“, fügte Jack nun leise hinzu.
    Sie öffnete die Augen und bemerkte, dass er sich zu amüsieren schien. Sie hielt seinem Blick nur kurz stand und sah schließlich verlegen weg.
    Ja, die Nacht mit der falschen Schwester! Ein Trostpreis der besonderen Art. Sein Verhalten war verständlich gewesen, aber ihres?
    Sie verdrängte die Erinnerungen abermals und sagte in geschäftlichem Ton: „Rede mit meiner Mutter, wenn du willst. Möchtest du das Dachgeschoss und die Küche auch noch sehen?“
    „Nein“, antwortete er. „Ich kenne den Dachboden. Und die Küche ist mir wahrscheinlich vertrauter als dir, kleine Miss Esme.“
    „Das mag wohl stimmen.“ Sie gingen jetzt wieder die Galerie entlang und dann die Treppe hinunter.
    Auf halbem Weg zur Vordertür fragte Jack: „Ist es nicht kürzer, wenn wir durch die Küche zu den Nebengebäuden gehen?“
    „Willst du die auch sehen?“ Esme runzelte die Stirn. Die hinteren Gebäude kannte er doch wohl genau.
    „Ich möchte wissen, in welchem Zustand sie sind“, erklärte er. „Die Ställe waren schon beim letzten Mal nicht gerade im Top-Zustand.“
    Nur eine harmlose Bemerkung? Ja, vielleicht erinnerte er sich nicht mehr an die genauen Details. Trotzdem. Esme wurde wütend und verlegen zugleich und wandte sich schnell ab.
    In stolzer Haltung durchschritt sie vor Jack die Halle.
    Er ging schweigend hinter ihr her. Den Vorfall von damals wollte er lieber nicht ansprechen.
    Dann erreichten sie den Hinterhof, der verwahrlost wirkte. Gartenabfälle in einer Ecke. Esmes altes, vor sich hin rostendes Auto in einer anderen.
    Jack ging schweigend über den Hof und zu den Ställen hinüber. Er sah sie sich an und versuchte, den Reparaturbedarf
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