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Bianca Arztroman Band 0011

Bianca Arztroman Band 0011

Titel: Bianca Arztroman Band 0011
Autoren: Mereditz Webber Jessica Matthews Jennifer Taylor
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Adrian ist, dann kennt er mich und wird mir nichts tun”, antwortete sie selbstsicherer, als sie es in Wirklichkeit war. Sie legte den Hörer auf, nahm ihre Autoschlüssel und ging nach draußen. Das Handgelenk schmerzte, als sie das Steuer bewegte, aber sie nahm darauf keine Rücksicht. Fünfzehn Minuten später war sie an dem fast zugewachsenen Feldweg, der zu dem alten Gemäuer führte.
    Mühsam kroch der Wagen über den holprigen Grund. Die Äste hingen zu beiden Seiten so tief, dass sie über das Wagendach kratzten. Es war eine pechschwarze Nacht, und im Licht der Scheinwerfer konnte Abbie kaum erkennen, wohin der Weg führte. Als sie endlich das Haus vor sich sah, atmete sie erleichtert auf.
    Vorsichtig sah sie sich um. Das Haus schien seit Jahren unbewohnt zu sein. Große Teile des Dachs waren eingebrochen, so dass die Räume den Elementen ausgesetzt waren. Sollte Adrian wirklich die letzte Woche in diesem Geisterhaus verbracht haben?
    Sie stieg aus und ließ die Scheinwerfer an, damit sie sehen konnte, wohin sie ging. Abgesehen vom Rascheln der Sträucher, durch die der Wind fuhr, war kein Ton zu hören. Plötzlich aber stieg ihr der Geruch von einem Holzfeuer in die Nase. Sie schlich sich an die Tür und hielt den Atem an, als sie einen Blick ins Innere der Ruine warf.
    Trisha kauerte in einer Ecke des Raumes, der einmal als Wohnzimmer gedient haben mochte. Sie wiegte das Baby in den Armen und weinte. Als sie Abbies leise Schritte hörte, blickte sie auf und strahlte vor Freude, doch unmittelbar danach trat ein Ausdruck von Horror auf ihr blasses Gesicht.
    “Nein! Tu es nicht! Tu es nicht!”
    Abbie drehte sich um und stand Adrian gegenüber. Sie erkannte ihn kaum wieder, so heruntergekommen war er. Langsam trat er auf sie zu, und erst jetzt sah sie das Messer in seiner Hand. In diesem Augenblick wusste Abbie, dass es der größte Fehler ihres Lebens gewesen war, allein hierherzukommen.

12. KAPITEL
    “Die haben Sie geschickt, nicht wahr? Damit Sie sie mir wegnehmen können!”
    Abbie ballte ihre Hände zu Fäusten und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Sich gegen einen Mann wie Adrian zu wehren, war unmöglich. Sie musste also ihren Instinkten trauen und beten, dass er ihr nichts tat.
    “Niemand hat mich geschickt, Adrian”, sagte sie. “Ich wollte nur sicher sein, dass es Trisha und dem Baby gut geht. Ich bin Krankenschwester, und es ist mein Job, mich um Menschen zu kümmern, die Hilfe brauchen.”
    “Sie brauchen sich nicht um sie zu kümmern. Ich bringe Trisha und das Baby an einen Ort, wo sie niemand findet.”
    Drohend trat er einen Schritt näher, und Abbie wich zurück, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Trisha schluchzte im Hintergrund, und prompt wurde auch das Baby unruhig.
    “Warum weinst du?”, fragte Adrian. “Du weißt doch, dass wir zusammen sein wollen. Niemand kann uns jetzt mehr daran hindern.”
    “Ich weiß nicht, was er meint”, jammerte Trisha. “Er ist verrückt.”
    “Versuch ruhig zu bleiben, Trisha”, bat Abbie, bemüht, ihre eigenen Ängste zu unterdrücken. Sie wusste, wie wichtig es war, dass Trisha nichts tat, was die Situation verschlimmern könnte. Wie lange wird es dauern, bis jemand herkommt und uns hilft, überlegte sie. Bis dahin musste sie alles tun, damit Trisha nicht durchdrehte.
    “Kann ich mich eine Weile hinsetzen?”, fragte sie. “Trisha muss müde sein, weil sie die ganze Zeit das Baby im Arm hält. Ich könnte es nehmen, damit sie sich ein bisschen ausruhen kann.”
    Adrian schien die Gefahren abzuwägen, bevor er nickte. Er ließ jedoch Abbie keinen Augenblick aus den Augen, als sie sich neben den Teenager setzte und Trisha das Baby abnahm.
    “Wie fühlst du dich, Trisha?”, fragte sie leise, während sie Adrian weiter beobachtete.
    “Gut. Vorhin habe ich mich schwindlig gefühlt, aber ich hatte eine Dose Cola bei mir, die habe ich getrunken, und das half. Ich habe solche Angst, Abbie. Was will er von mir?”
    “Es wird alles wieder gut, versuche nur, ruhig zu bleiben …”
    “Was flüstert ihr da?”, fragte Adrian und kam ein paar Schritte näher. “Denkt ihr, ich weiß nicht, was ihr vorhabt?” Er sah so wild und verwahrlost aus, dass allein sein Anblick genügte, um sich ein Bild von seinem derzeitigen geistigen Zustand zu machen. Ein falsches Wort, und es könnte fürchterliche Konsequenzen für alle haben.
    Adrian warf Abbie einen drohenden Blick zu, dann begann er wieder im Raum umherzuwandern. Abbie sah auf die Uhr und
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