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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Autoren: Liz Carlyle
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betäubte ihn auch nicht mehr.
    Hatte es mit dem Auszug seiner Schwester angefangen? Nein, eigentlich nicht. Aber danach hatte einfach alles begonnen, auf tausend kleine Arten zum Teufel zu gehen.
    Auf jeden Fall hatte es keinen Sinn, hier seine Zeit totzuschlagen. Aber wenn die Sünde nicht funktionierte, gab es immer noch das Schießpulver. Wenn ein Mann wünschte, Gottes Willen zuvorzukommen, würde es weniger schmerzvoll sein, einfach nach Hause zu gehen und sich eine Pistole an den Kopf zu setzen, als hierzubleiben und zuzuhören, wie Enders und Valigny einander verhöhnten.
    Der Comte kehrte zum Tisch zurück, in seinem Gesicht lag ein Ausdruck amüsierten Ärgers. »Nun, Messieurs, Madame Fortuna hat mich heute Nacht verlassen, n’est-ce pas? «
    »Und Sir Ralph kann verdammt noch mal nicht zählen.« Rothewell erhob sich. »Gentlemen, lassen Sie uns unsere Einsätze zurücknehmen und gute Nacht sagen.«
    »Non!« Etwas, was Angst gewesen sein konnte, flackerte über Valignys Gesicht. Er drängte Rothewell zurück auf seinen Stuhl, sein Lächeln kehrte zurück. »Ich fühle, dass Madame Fortuna vielleicht zu mir zurückkehren wird. Darf ich nicht die Chance eines Gentlemans in Anspruch nehmen, das zurückzugewinnen, was ich verloren habe?«
    »Mit welchen Einsätzen?«, fragte Enders herausfordernd. »Hören Sie, Valigny, ich kann nicht noch einen Schuldschein von Ihnen akzeptieren. Selbst wenn Sie dieses verpfuschte Blatt gewinnen sollten, wäre das nur ein Almosen für mich.«
    Die Anspannung im Raum war jetzt fast greifbar. Der Comte leckte sich die Lippen. »Aber ich habe mir den besten Einsatz bis zum Schluss aufgehoben«, sagte er rasch. »Etwas, was von Interesse für Sie sein dürfte … und möglicherweise von Nutzen für mich.«
    Mr. Calvert hob die Hände. »Ich bin nur Zuschauer.«
    »Ich meinte auch nicht Sie«, sagte der Comte. »Ich wende mich mit diesem Vorschlag an Enders – und vielleicht auch an Rothewell.«
    »Dann reden Sie schon«, sagte Rothewell ruhig. »Das Spiel wird sonst langweilig.«
    Valigny stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und beugte sich vor. »Ich schlage vor, wir spielen diese letzte Runde zu Ende, auch wenn Sir Ralph gegangen ist«, sagte er und schaute zwischen Enders und Rothewell hin und her. »Der Gewinner wird alles bekommen, was heute Nacht auf dem Tisch liegt. Calvert wird nur die Bank halten und nicht mitspielen. Nur wir werden spielen.«
    »Verdammt seltsame Art zu spielen«, stieß Calvert hervor.
    »Was setzen Sie?«, wollte Enders wieder wissen.
    Der Comte hob den Finger und warf den beiden Dienern einen raschen Blick zu. »Tufton«, bellte er dann, »ist Mademoiselle Marchand noch in ihrem Wohnzimmer?«
    Der Diener sah verwirrt aus. »Ich kann das nicht mit Sicherheit sagen, Sir.«
    »Mon Dieu, dann gehen Sie und suchen Sie sie!«, befahl Valigny.
    »Sind … sind Sie sicher, Mylord?«
    »Ja, verdammt!«, schnauzte der Comte. »Was geht Sie das überhaupt an? Dépêchez-vous!«
    Der Diener riss die Tür auf und verschwand.
    »Aufsässiger Bastard«, murrte der Comte. Dem verbliebenen Diener befahl er nachzuschenken und begann dann, auf dem Teppich hin und her zu gehen. Calvert schaute etwas unbehaglich drein. Die Karten lagen unberührt auf dem Tisch.
    »Ich weiß nicht, was für eine Art Trick das werden soll, Valigny«, beklagte Enders sich, während sein Glas aufgefüllt wurde. »Rothewell und ich sind dabei zu gewinnen, deshalb haben wir in der Tat etwas zu verlieren. Ihr nächster Einsatz sollte sich als unbestreitbar verlockend erweisen.«
    Der Comte sah ihn über die Schulter an. »Oh, das wird er, Mylord«, versicherte er mit seidenglatter Stimme. »Das wird er. Verstehe ich nicht Ihren Geschmack und Ihre – sollen wir sagen – Vorlieben?«
    »Wer zum Teufel ist diese Frau, diese Marchand?«, fragte Rothewell ungeduldig.
    »Ah, wer ist sie wohl!« Der Comte kehrte zum Tisch zurück und hob sein Glas, als wollte er einen Toast ausbringen. »Nun, sie ist meine reizende Tochter, Lord Rothewell. Mein zur Hälfte englischer Bastard. Der alte Klatsch ist doch sicherlich noch nicht vergessen?«
    »Ihre Tochter!«, warf Enders ein. »Guter Gott, Mann. Bei einem Kartenspiel?«
    »Jetzt gehen Sie in der Tat zu weit, Valigny«, sagte Rothewell, der die Tiefen seines Brandyglases studierte. »Ein wohlerzogenes Mädchen hat hier nichts zu suchen.«
    Ihr Gastgeber zuckte wieder mit den Schultern. »Oh, gar nicht so wohlerzogen, mon ami«, entgegnete
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