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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
Autoren: Harriet Lerner
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gelangte der Beziehungsexperte John Gottman zu dem Schluss, dass Kritik (der nicht konstruktiven Art) einer der »vier apokalyptischen Reiter« ist, die in das Herz einer Ehe preschen und es zerstören können. Jedem, der dies vorhat, rät Gottman, auch noch die Stichelei »Was ist los mit dir?« hinterherzuschieben.

Regel Nr. 14 – Bemühen Sie sich um Genauigkeit
    Wenn Sie eine bestimmte Beschwerde haben, sollten Sie sich um Genauigkeit bemühen. Wird jemand überzogen kritisiert, hört er vielleicht nur die Übertreibungen und Ungenauigkeiten und kann sich deswegen nicht mit dem berechtigten Argument auseinandersetzen.
    Schießen Sie nicht übers Ziel hinaus. Vermeiden Sie Verallgemeinerungen wie »immer« und »nie«. Wenn Ihr Partner im letzten Monat sechsmal spät von der Arbeit nach Hause gekommen ist, übertreiben Sie die Zahl nicht. Menschen, die Kritik einstecken müssen, verschließen sich sofort, wenn sie einen Fehler entdecken oder glauben, dass sie für mehr als ihren gerechten Anteil des Problems verantwortlich gemacht werden. Ich erinnere mich an unzählige Auseinandersetzungen mit meinem Mann, bei denen ich mich rundweg weigerte, mich zu entschuldigen, weil er mir für 75 Prozent des Problems die Schuld gab und ich davon überzeugt war, dass ich vielleicht nur für, na ja, sagen wir, 52 Prozent verantwortlich war.

Regel Nr. 15 – Reden Sie weniger
    Wenn Sie zu viel reden, führt dies nur dazu, dass Ihr Partner Ihnen nicht mehr richtig zuhört (und umgekehrt). Wir Menschen nehmen nur sehr wenige Informationen auf, wenn wir nicht hören wollen, was jemand sagt. Setzen Sie Ihren Monolog zu lange fort, schützen Sie Ihren Partner genau genommen, denn es ermöglicht ihm, dichtzumachen und sich emotional zurückzuziehen. Er wird einfach nicht mehr aufnehmen, was Sie sagen, und sich mit Ihrem vielleicht berechtigten Argument nicht auseinandersetzen können.
    Denken Sie daran: Weniger ist mehr. Wenn wir das Gefühl haben, kein Gehör zu finden, ziehen wir oft unsere Argumentation in die Länge oder heben die Stimme. Das hilft nicht – und verletzt normalerweise. Und vielleicht merken wir gar nicht, dass die bloße Anzahl der Sätze der Übeltäter sein mag.
    Ihr Argument in drei Sätzen oder weniger vorzutragen, gibt Ihrem Partner den Freiraum, darüber nachzudenken.
    Üben Sie, schwierige Dinge in drei Sätzen zu sagen und Ihr Argument in einer bestimmten Unterhaltung nur einmal vorzubringen. Sprechen Sie langsamer und leiser. Versuchen Sie dies zehn Tage lang. Ich selbst empfinde dies zugegebenermaßen als besonders schwierige Herausforderung, vor allem die Drei-Sätze-Regel. Ich neige nämlich automatisch dazu, meine Argumente ausführlich zu erläutern, wenn mein Mann nicht sofort die »Wahrheit« begreift, so wie ich sie sehe.
    Denken Sie nicht so sehr darüber nach, »zu Ergebnissen zu kommen« (»Er hört immer noch nicht zu!«). Konzentrieren Sie sich stattdessen auf das Experiment, Ihr eigenes Verhalten zu verändern. Es kann unglaublich schwer sein, nur zu sagen: »Ich möchte, dass du ›danke‹ sagst, wenn ich dir das Abendessen koche« oder »Du hast die zweite Woche hintereinander vergessen, den Müll rauszubringen« oder »Es gefällt mir nicht, wie viel du bei der Party getrunken hast«, und es dabei zu belassen.
    Ihr Argument in drei Sätzen oder weniger vorzutragen, gibt Ihrem Partner den Freiraum, darüber nachzudenken. Bei vielen Themen sind selbstverständlich längere Unterhaltungen nötig. Aber diese werden besser verlaufen, wenn Sie sich täglich in Kürze üben.

Regel Nr. 16 – Schmieden Sie das Eisen, solange es kalt ist
    Manchmal werden Sie mit einem richtigen Wutanfall die Aufmerksamkeit Ihres Partners gewinnen, vor allem wenn solche Ausbrüche die Ausnahme und nicht die Regel sind und eine rasche Aussöhnung möglich ist. Doch oft ist der ungünstigste Zeitpunkt, etwas zur Sprache zu bringen, der, wenn Sie wütend oder erbittert sind.
    Sparen Sie sich Ihre Kritik auf, bis Sie sich beide beruhigt und Sie Ihrem Partner gegenüber ein gutes Gefühl haben. Sparen Sie sie aber nicht für einen besonderen Anlass wie seinen Geburtstag oder den Abend auf, an dem Sie endlich einen Babysitter haben und zum ersten Mal seit einem Monat zum Essen in ein Restaurant gehen! Wählen Sie einfach eine Zeit, wenn das emotionale Klima zwischen Ihnen entspannt ist und Sie seine Aufmerksamkeit haben.
    Es ist nur allzu menschlich, dass Sie mit Ihrer Kritik nicht immer auf besseres Wetter warten
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