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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution
Autoren: Alexander Merow
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den Rest des Planeten – von Japan und den Philippinen abgesehen. Nun galt es erst einmal abzuwarten, was die nächsten Wochen und Monate bringen würden.
    Frank hatte Tage der hemmungslosen Euphorie hinter sich. Ja, für sie alle waren die geglückte Revolution und die Aussicht auf ein Leben in einem Land, das ihnen gehörte, noch immer wie ein kaum zu begreifender Traum. Doch nüchtern betrachtet, hatten sie nur einen winzigen Fleck Erde für sich gewonnen. Was bedeuteten Weißrussland und Litauen schon? Alf war inzwischen, im Gegensatz zu Kohlhaas, der nach wie vor recht enthusiastisch war, wieder auf den Boden der Realität zurückgekehrt.
    „Sie können uns jederzeit vernichten. Also gewöhne dich nicht an den Glauben, dass wir jetzt unsere Ruhe haben werden“, gab er seinem Freund in letzter Zeit immer häufiger zu bedenken.

    Die von roten, verzierten Säulen gestützte Halle des Logenhauses war zum Bersten voll. Heute hatte sich der Rat der 300 zu seiner Jahreshauptversammlung im zentralen Gebäude der Loge „Der leuchtende Stern“ in New York zusammengefunden.
    Kein Geringerer als der Weltpräsident selbst war als Vertreter des obersten Gremiums, des Rates der Weisen, an diesem Tag erschienen, um seinen Untergebenen neue Anweisungen zu geben.
    Milliardenschwere Konzernbosse, Inhaber von Medienanstalten und zahlreiche andere einflussreiche Persönlichkeiten schauten gespannt auf den dunkelhaarigen Mann in schwarzer Robe, der wortlos an ihnen vorbeischritt und sich hinter einem Rednerpult postierte.
    Der Weltpräsident musterte seine Zuhörer mit kalten Augen, rückte sich die große, goldene Kette um seinen Hals zurecht und begann mit seiner Rede.

    „Meine lieben Brüder!
    Ich begrüße euch alle zur Hauptversammlung des Rates der 300. Ich habe heute wichtige Entscheidungen der Weisen mitzuteilen und es gibt eine Menge Dinge zu besprechen.
    Die letzten Monate waren erneut von unglaublichen Erfolgen gekrönt, welche uns alle den heiligen Zielen wieder ein Stück näher gebracht haben. Allerdings gab es auch einige Probleme, die unbedingt gelöst werden müssen!
    Bevor ich die jüngsten Erfolge in unser aller Gedächtnis zurückrufe, werde ich mit den Problemen beginnen. Nach Japan haben sich auch die Philippinen und bald darauf Weißrussland, inklusive Litauen, vorübergehend unabhängig gemacht und ihre alten Staaten wiedergegründet.
    Hatte der Rat der Weisen dem Aufstand in Weißrussland zuletzt wenig Aufmerksamkeit entgegen gebracht, so haben uns interne GSA-Studien dazu veranlasst, die Situation dort noch einmal genauer zu betrachten.
    Weißrussland ist nur ein kleines Land von absolut geringer weltpolitischer Bedeutung. Das ist eine Tatsache, die hier wohl niemand bestreiten wird. Dennoch ist die Revolution dieses Artur Tschistokjow dort auf den zweiten Blick als durchaus bemerkenswert und in gewisser Weise auch besorgniserregend zu interpretieren.
    Dieser Mann hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, eine schlagkräftige Massenbewegung ins Leben zu rufen und etwas zu schaffen, was uns in großem Stil eines Tages wirklich gefährlich werden könnte.
    Tschistokjow kennt uns und unsere Pläne und hat es brillant verstanden, die Millionen Unzufriedenen in seinem Land unter seiner zentralen Führung zu vereinen, um damit wie mit einem Hammer die dort bestehende Ordnung zu zerschlagen.
    Er hat seinen Anhängern mehr als nur eine gewöhnliche Rebellion gegeben. Er hat ihnen eine neue Weltanschauung gepredigt und ihnen Visionen geschenkt. Zudem hat er mit einer intelligenten Propaganda, welche die patriotischen und sozialen Instinkte der Bevölkerung angesprochen hat, die Massen auf seine Seite gezogen! Er hat dies in den Augen der GSA-Experten sogar noch besser verstanden als Matsumoto!
    Er ist fanatisch, furchtlos und unbestechlich, was es uns erschweren wird, ihn mit einfachen Mitteln auszuschalten. Weiterhin geht er, wie mir einige Brüder berichteten, mit einer Radikalität gegen uns vor, wie wir sie seit langem nicht mehr erlebt haben. Offenbar ist er zu allem entschlossen und das macht ihn gefährlich!
    „Nur derjenige, der unsere Pläne kennt und zu den Massen zu sprechen weiß, kann für uns zu einer Gefahr heranwachsen!“, so steht es in den alten Schriften.
    Der weißrussische Präsident ist so eine Person. Wenn er seinen Einfluss auf Russland und die Ukraine ausdehnen kann, dann drohen uns unangenehme Zeiten, meine Brüder!
    Die soziale Lage ist auch in diesen Regionen vollkommen desolat
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