Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Alptraum?«
    »So ist es.«
    »Traumschatten?«
    »Was weiß ich.«
    »Existent gewordene Alpträume. All die Angst, die du auf einer anderen Ebene empfunden hast, hat dich nun erreicht und läßt dich nicht mehr aus der Kontrolle.«
    Betty van Steen nickte heftig. »Ja, so könnte es sein. So könnte es tatsächlich gewesen sein.« Sie hob die Arme an. »Ich kann dir nicht mal widersprechen.« Nach all den Minuten wirkte Betty erleichtert. »So habe ich es mir vorgestellt, wirklich.«
    »Dann können wir ja zufrieden sein.«
    »Überhaupt nicht«, erklärte Betty der erstaunten Freundin. »Das ist nicht so, denn ich bin der Meinung, daß es jetzt erst anfängt. Dieser Alptraum war so etwas wie der Beginn. Es wird weitergehen, Imelda, immer und immer wieder, bis zum bitteren Ende, bis man mich fertiggemacht hat und es mir so ergeht wie der Katze.«
    »Man will dich töten?«
    »Ja!«
    »Die Geister oder Gestalten aus deinen Träumen?«
    Betty nickte der Freundin zu. »So ist es, Imelda, so und nicht anders. Sie wollen mich töten, davon bin ich überzeugt. Es gibt keinen anderen Ausweg mehr.«
    Imelda lächelte, obwohl ihr nicht danach zumute war. »Kannst du mir erklären, weshalb sie das tun sollten? Da komme ich nicht mit. Welchen Grund sollten diese Wesen denn haben? Was hast du ihnen angetan, Betty?«
    »Eigentlich nichts.«
    »Na bitte.«
    »Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.«
    »Trotzdem würde ich überlegen.«
    Betty schwieg, schaute ins Leere, dann rückte sie mit der Sprache heraus. »Eigentlich habe ich da an etwas anderes gedacht, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Imelda lächelte wieder. »Es hat mit mir zu tun, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Raus mit der Sprache! Du kannst mir alles sagen. Ich bin Kummer gewohnt.«
    »Danke, aber es soll wirklich nicht dein Kummer werden. Mir geht es darum, herauszufinden, ob es tatsächlich diese Alptraumgespenster sind, und du mit deinen Kenntnissen über Voodoo könntest mir dabei eventuell helfen.« Sie hatte Imelda genau beobachtet, um deren Reaktion einzuschätzen, aber Imeldas Gesicht verriet nichts.
    »Hast du mich verstanden?«
    »Ja, das schon. Aber wie soll ich dir helfen?«
    »Kannst du sie nicht beschwören? Du bleibst einfach an meinem Bett sitzen, wenn ich träume. Dann wird dir schon etwas einfallen. Du beobachtest mich und mein Zimmer. Ich habe dir von den Schatten berichtet, die ich spürte, und auch von den Schreien, die in meinem Hirn widerhallten. Die Toten kommen, hieß es immer wieder. Die Toten kommen! Die Toten kommen!«
    »Nicht so laut!« warnte Imelda. »Es braucht uns ja nicht jeder zu hören.«
    »Entschuldige.«
    »Die Toten also!«
    »Genau!«
    »Welche Toten?«
    Bettys Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. »Ich weiß es doch nicht. Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Aber es ist richtig, wenn ich behaupte, daß du schon Menschen umgebracht hast, wie auch immer.«
    Betty van Steen ließ sich Zeit mit der Antwort. »Du bist eine der wenigen außenstehenden Personen, die über meinen Beruf Bescheid wissen.«
    Sie nickte. »Ja, ich habe getötet. Ich habe töten müssen! Im Dienste der Sache und auch, um zu überleben.«
    »Sehr gut, denn darin könnte dein Problem liegen.« Sie hob die Hände an und krümmte sie. »Wäre es nicht möglich, daß dich diese Taten zu sehr aufgeregt und mitgenommen haben? Daß du sie nicht so einfach hast wegstecken können? Das ist doch nicht normal, meine ich. Jeder Mensch hat irgendwo Grenzen, es sei denn, er ist ein Filmheld wie der gute James Bond. Ansonsten bist auch du keine Maschine, auch wenn du deine Einsätze später abhakst. Aber tief in deinem Innern bleibt doch etwas hängen, das weiß ich genau.«
    »Meinst du?«
    »Ja, ich gehe davon aus, daß dein Unterbewußtsein damit beginnt, das aufzuarbeiten, was du in deinem Job einfach tun mußtest. Eine andere Möglichkeit gibt es für mich nicht.«
    Betty räusperte sich. »Es wäre normal, nicht?«
    »Sicher.«
    »Ich glaube trotzdem nicht daran.«
    »Warum nicht?«
    »Weil mir so etwas noch nie passiert ist und ich mir damit auch nicht die roten Streifen und den Tod meiner Katze erklären kann. Nein, nein, Imelda, das muß einen anderen Grund haben, einen, der in einer finsteren Tiefe verborgen liegt und an den ich noch nicht herangekommen bin.«
    »Was schlägst du dann vor?«
    »Was ich dir schon sagte. Bleibe eine Nacht bei mir. Versuche bitte, mit einem Voodoo-Zauber dagegenzuhalten. Früher habe ich darüber gelacht, aber nach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher