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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
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diesen Alpträumen denke ich eben anders darüber, wenn du verstehst.«
    »Ja, gut…«
    Betty stand auf.
    »Entschuldige mich für einen Moment.«
    »Okay, ich warte.«
    Betty van Steen mußte quer durch den Raum gehen, um die zu den Toiletten führenden Türen zu erreichen. Sie war dabei in Gedanken versunken, ihr fiel nicht auf, daß man ihr nachschaute, denn sie grübelte über die Antworten der Freundin nach.
    Betty wußte nicht, ob sie enttäuscht sein sollte oder nicht. Sie konnte wirklich nicht erwarten, daß man ihr sofort glaubte, denn ihre Erzählungen hatten sich einfach zu unwahrscheinlich angehört. So etwas konnte es normalerweise nicht geben.
    Sie zog die große, dunkle Holztür auf und betrat einen ziemlich breiten Flur, dessen Wände bis in einer gewissen Höhe mit grünen Kacheln bedeckt waren.
    Darüber brannten Lampen, die den fensterlosen Gang erhellten. Betty suchte die Damentoilette, mußte nach links gehen, wo sie auf dem Holz die Metallfrau mit dem langen Rock abgebildet sah. Betty drückte die Tür nach innen, betrat einen ziemlich großen Raum, in dem sie einige Waschbecken sah, die Spiegel, die Seifenspender und die Kästen mit dem Papier.
    Es war alles normal, sie brauchte nicht beunruhigt zu sein und stieß eine Schwingtür auf, die sie geradewegs dorthin führte, wo sich auch die Toiletten befanden. Die Kabinen lagen nebeneinander. Holzwände, Holztüren, alle dunkel, aber der mit Fliesen belegte Boden zeigte eine helle Farbe.
    Noch immer in Gedanken versunken ging die Frau auf eine der in der Mitte liegenden Türen zu. Soweit sie hatte feststellen können, hielt sie sich allein in dem Raum auf.
    Nein, nicht ganz allein.
    Da war noch jemand.
    Direkt vor ihr.
    An der Tür, auf der Tür.
    Ein Schatten!
    ***
    Betty van Steen hatte bereits die Hand ausgestreckt, um die Tür zu öffnen, nun aber zog sie den Arm so heftig zurück, als wäre er von einem Peitschenschlag getroffen worden. Auf ihrem Rücken spannte sich plötzlich die Haut. Ihr Gesicht verlor schlagartig die Farbe, denn der Schatten auf der Tür war nicht ihrer.
    Ein anderer malte sich dort ab. Dunkel, von unten her in die Höhe gewachsen und an seinem Ende schmaler, als stammte der Schatten von einer Gestalt, die eine Kutte mit hochgezogener Kapuze trug.
    Aber da war niemand.
    Nur sie – und der Schatten!
    Betty van Steen wußte nicht, was sie tun sollte. Hätte vor ihr ein Junky mit stoßbereitem Messer gestanden, um sie zu überfallen, da hätte sie sich schon wehren können, aber was sollte sie gegen einen Schatten ausrichten, der aus dem Nichts erschienen war?
    Nichts, gar nichts!
    Der Schatten war sicherlich in der Lage, ein Eigenleben zu führen, er brauchte kein Objekt. Er existierte, er lebte auf seine Art und Weise, und Betty erinnerte sich sofort daran, daß sie derartige Schatten auch in ihren Alpträumen gesehen hatte. Da waren sie nur an ihr Bett gekommen und hatten sie umringt. Er war allein.
    An der Tür, aber nicht mehr auf der Tür, denn die Frau schaute erstaunt zu, wie etwas Unglaubliches geschah. Der Schatten schaffte es, sich von der Tür zu lösen, und er glitt lautlos auf sie zu. Er war der Schrecken schlechthin, er war gefährlich, er war düster, und er war zudem noch ziemlich kalt. Diese Kälte spürte sie sofort, die über ihr Gesicht hinwegglitt wie ein Schauer aus dem Eistopf. Sie schauderte dabei zusammen, sie zitterte, ihr Mund stand offen, und sie holte einige Male schnappend Luft.
    Es wäre vernünftiger gewesen, es mit einer Flucht zu versuchen, doch Betty blieb auf der Stelle stehen. Sie konnte sich einfach nicht überwinden, die Flucht zu ergreifen. Vielleicht lag es auch an dem heranhuschenden Schatten, der die Kraft hatte, sie auf der Stelle zu bannen.
    Er berührte sie.
    Es war ein Hauch, ein Huschen, das Gefühl der nebligen Kälte, das über sie hinwegstrich und ihr einen Schauder brachte. Der Schatten wanderte über ihre Gestalt, wobei sie den Eindruck hatte, daß er in ihrem Kopf eindrang, um sie zu übernehmen.
    Wir kommen! Wir kommen wieder! Die Toten kommen! Wir haben nichts vergessen! Gar nichts!
    Da war die fremde Stimme in ihrem Kopf, die ihr diese schreckliche Botschaft brachte. Wie in der vergangenen Nacht, denn da hatten die Toten ebenfalls mit ihr gesprochen. Oder waren es die Schatten? Betty wußte es nicht mehr, sie war völlig durcheinander, und der Schatten glitt unter ihre Kleidung hinweg und streifte die Haut.
    Sie stöhnte auf und fing an zu zittern. Dann hörte sie
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