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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
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überreden konnte, nach Amsterdam zu fliegen, denn über eine offizielle Schiene würde sie nur im Notfall gehen. Der war noch nicht eingetreten, zumindest nicht in den Augen ihrer Vorgesetzten, die eine Zustimmung geben mußten. Was ihre Probleme anging, hätte man sie eher ausgelacht, obwohl Betty mittlerweile fest daran glaubte, daß die unerklärlichen Ereignisse mit Dingen zusammenhingen, die in ihrer beruflichen Vergangenheit geschehen waren. Darin mußte sie Imelda schon recht geben.
    ***
    Ich kenne viele Flughäfen auf der Welt. Die meisten sind irgendwie gleich, aber es gibt auch besondere, wie Hongkong, JFK oder Venedig, wo man das Gefühl hat, im Wasser zu landen. Der Amsterdamer Flughafen Schiphol dagegen lag in dem Häusermeer der beiden Städte Amsterdam und Hoofddorp. Die Luft war trübe, aber nicht neblig, und die Maschine schwebte wie eine Feder dem Rollfeld entgegen.
    Erwartet wurde ich von einer Frau, die ich persönlich nicht kannte, deren Name mir allerdings etwas sagte, denn mit einem Cousin von ihr hatte ich einen wirklich aufsehenerregenden Fall erlebt, als es um die hungrigen Leichen ging, die sich in einem Tunnel versteckt gehalten hatten.
    Das aber lag zurück, vergessen war es nicht und auch nicht der Kommissar Ric van Steen, mit dem ich gut zurechtgekommen war, wie ich seiner Cousine Betty erklärt hatte.
    Leider war van Steen in Urlaub, und so hatte ich mich auf Bettys Äußerungen verlassen müssen.
    Viel wußte ich nicht. Das Wenige, das mir bekannt war, hätte für einen offiziellen Auftrag nicht ausgereicht, das wußte ich selbst, und es war mir noch einmal von meinem Chef, Sir James, bestätigt worden, aber es gab da noch eine andere Möglichkeit.
    Ich hatte einfach Urlaub eingereicht und wollte einige Tage in Amsterdam verbringen.
    Suko mußte die Stellung in London halten, was ihm persönlich nicht mal so unlieb war, denn das Amsterdamer Wetter unterschied sich von dem in London kaum.
    Diese Betty van Steen wurde von schrecklichen Träumen geplagt. Von Botschaften aus dem Totenreich und von Toten, die angeblich zurückkehren wollten. Sie hatten es auf eine gewisse Art und Weise schon getan, nur waren sie als Schatten erschienen und nicht als lebende Leichen, als Zombies, wie ich sie ebenfalls schon erlebt hatte.
    Was nicht war, konnte noch werden, aber so weit wollte ich nicht im voraus denken.
    Die Maschine setzte auf, schaukelte ein wenig und raste über den grauen Beton.
    Wir verloren rasch an Geschwindigkeit, dank Bremsen und Umkehrschub, und rollten auf die Gebäude zu, die sich schwach im Dunst abzeichneten.
    Der Flug war nicht mehr als ein kurzer Hüpfer über die herbstliche graue Nordsee gewesen, kaum der Rede wert, aber ich mußte die Uhr wieder umstellen.
    Das tat ich, als sich die meisten Passagiere erhoben hatten und sich in den engen Mittelgang zwischen den Sitzreihen hineindrängten, als gäbe es Geld dafür, wer als erster die Maschine verließ.
    Ich tat das, was ich immer tat, ließ mir entsprechend Zeit und stand erst auf, als ich den Rücken des vorletzten Passagiers sehen konnte. Die Stewardeß schenkte mir vielleicht deshalb ein besonders herzliches Lächeln, das ich natürlich erwiderte.
    Ich hatte nur eine Reisetasche mitgenommen, die ich in der rechten Hand trug. Meinen Sonderausweis benötigte ich nicht, denn die Zollkontrollen waren in der EU weggefallen. Ich gelangte in die gewaltige Halle, wo diejenigen warteten, die Fluggäste abholen wollten, unter anderem auch eine Frau namens Betty van Steen.
    Wie sie aussah, wußte ich nicht. Sie hatte mir nur bei unserem Gespräch erklärt, daß sie lange, blonde, leicht wellige Haare hatte, und danach hielt ich Ausschau.
    Es gab mehrere Frauen, auf die das zutraf. Ich ging einige Schritte, blieb stehen und schaute mich auffällig um. Vielleicht entdeckte mich die Frau.
    So war es dann auch, denn jemand tippte mir auf die Schulter. »Mr. Sinclair?« fragte eine weibliche Stimme. Ich drehte mich um – und bekam große Augen.
    Vor mir stand eine Frau, etwa dreißig, mit langen, dunkelblonden Haaren, die mich herzlich anlächelte. Dabei streckte sie die Hand aus.
    »Betty van Steen?«
    »Genau, Mr. Sinclair. Herzlich willkommen in Amsterdam!« Sie schüttelte meine Hand. »Ich freue mich.«
    »Danke, ich auch.«
    Ihre blaugrauen Augen blitzten mich an. Sie hatte ein hübsches Gesicht mit weichen, fraulichen Zügen und Grübchen in den Wangen. Bekleidet war Betty mit einem grünen Anorak, zu dem eine Kapuze
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