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Betongold

Betongold

Titel: Betongold
Autoren: Tom Westerhoff
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Grund habe seinen Chef zu töten. Aber Juliane hatte gar nicht danach gefragt! »Wieso im Rennen? Um was? Und seit Kurzem wieder?«, dachte er laut vor sich hin. »War es einmal anders?« Er rief Karsupke an.
    Â»Hallo Herr Kommissar?« Karsupke war sichtlich gut gelaunt.
    Es sind schlechte Gedanken, böse Gedanken; zerfressen von Eifersucht. Warum kommen sie immer wieder. Ich kann nicht anders. Muss sichergehen. Sie kontrollieren. Alles kontrollieren. Das ist der einzige Weg. Deshalb auch die Kameras. Da habe ich alles im Blick. Bis jetzt nichts Auffälliges, aber das kommt bestimmt. Es muss etwas kommen. Sie wird mich betrügen. Unweigerlich. Genau wie Mutter, du hast mich auch betrogen, als du mich fortgeschickt hast. Ins Internat abgeschoben, als der Alte hat sich aus dem Staub gemacht, der versoffene Penner. Wollte mich nie; war ja ein Bastard. Aber ich werde es allen zeigen; habe es schon allen gezeigt. Das werde ich mir nicht mehr wegnehmen lassen, von niemandem. Keiner kann mich fassen. Der Sack, der mich gezeugt hat nicht mehr, und sie auch nicht. Ist nicht zu ändern; sie weiß zu viel. Sie gefährdet die ganze Sache. Und er wird mit ihr untergehen, ihr Liebling. Verhaften werden sie ihn, wegen dreifachen Mordes. Dann ist der Weg frei. Dann bin ich frei.
    Kunkel betrat den Besprechungsraum, als alle schon Platz genommen hatten; Wolf Gärtner, Lakmann, Nicolic und Juliane Freund. Sie lächelte ihn wissend an, diesmal sollte ihm jedoch nicht die Stimme wegbleiben, das hatte er sich fest vorgenommen.
    Â»Guten Morgen die Dame, meine Herren«, sagte er laut und deutlich, setzte sich auf seinen angestammten Platz. »Ich glaube wir haben aufgrund des sehr guten Verhörs unserer Kollegin vom LKA am gestrigen Abend einen entscheidenden Schritt zur Aufklärung des Falles getan.« Angriff war die beste Verteidigung und er hatte sich noch das lange Gespräch, das er während der Fahrt geführt hatte, genau vor Augen. Wolf schaute ihn einigermaßen erstaunt und fragend an. Seine Augen wanderten abwechselnd zwischen ihm und Juliane hin und her.
    Â»Kaffee? Lakmann?« Der Assistent goss Kaffee in die bereitgestellte Tasse, Kunkel nahm sich in aller Gemütsruhe Milch und Zucker, den er normalerweise verabscheute; aber er hatte ohnehin nicht vor die Tasse anzurühren.
    Â»Nun Paul«, sagte Gärtner, »Dann lass mal hören.«
    Â»Ich denke auch, wir sollten keine Zeit verlieren, aber bevor ich beginne; Herr Lakmann, würden Sie bitte von den Kollegen herausfinden lassen, wo sich diese Handynummer gerade befindet?«, sagte er und schnippte ihm einen Zettel zu.
    Â»Paul, jetzt lass das Versteckspiel.« maulte Gärtner und Juliane blickte ihn verwundert an.
    Â»Bitte, es eilt«, antwortete Kunkel, »Es ist sozusagen Gefahr im Verzug. Es ist bis jetzt auch nur eine Theorie, aber wenn sie stimmt, müssen wir schnell handeln.«
    Lakmann blickte zu seinem Chef, wertete sein Nicken als Aufforderung zur Tat und entfernte sich mit dem Zettel.
    Â»Also, ich habe das Protokoll heute Morgen sehr genau gelesen und dabei ist mir eine Stelle in einer Antwort von Herrn Langer aufgefallen, die ich nicht verstehe, oder besser gesagt nicht verstanden habe. Er sagte, ohne dass Frau Freund danach gefragt hatte, ich zitiere: Ich hatte keinen Grund Weishaupt oder sonst jemanden zu töten; ich war doch wieder in einer guten Position. Ich sollte der Nachfolger des Alten werden. Zitat Ende.«
    Â» Wieder «, platzte es aus Juliane heraus.
    Â»Genau«, antwortete Paul, »Warum Wieder ? Warum und wann war es einmal nicht gewesen?«
    Â»Warum, Warum?« Gärtner hatte genug. »Paul, bitte; wenn es so dringend ist, dann komm auf den Punkt.«
    Kunkel spürte, dass er dabei war, den Bogen etwas zu überspannen. »Ich habe heute Morgen mit Winter, dem Journalisten gesprochen und der hatte interessante Neuigkeiten in Bezug auf einen gewissen Mann.«
    Â»Paul, es reicht jetzt, sag uns, was du weißt.«
    Gärtner war jetzt sauer und das konnte gefährlich werden, auch für einen einsamen, von einem Disziplinarverfahren und einer Scheidung gebeutelten alleinerziehenden Polizeioberkommissar.
    Lakmann betrat das Besprechungszimmer. »Die Nummer gehört zur KFI in Berlin und das Handy bewegt sich auf der A61 in Rheinland Pfalz, auf der Höhe von Wittlich. Allerdings ist es laut Aussage der Kollegen ein UMTS-Handy und die
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