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Bestimmt fuer dich

Bestimmt fuer dich

Titel: Bestimmt fuer dich
Autoren: Stefan Rognall
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sich an und kicherten. »Nein, nein«, erklärte Gesa, als sie sich wieder beruhigt hatte. »Unser Glaube ist die Wissenschaft!«
    »Das is’ ja spannend. Sind Sie Erfinder oder so was?«
    »Nein«, sagte Roy.
    »Schade.« Dominik legte Lukas eine Hand aufs Knie. »Wir hätten sonst gern einen Artikel über Sie geschrieben. Lukas und ich sind nämlich Journalisten.«
    Lukas warf ihm einen bösen Blick zu, woraufhin Dominik seine Hand wieder wegnahm.
    »Sie könnten uns trotzdem in die Zeitung bringen«, begeisterte sich Gesa. »Stimmt’s nicht, Roy?« Sie stupste mit dem Finger gegen das kleine Amulett, das vom Rückspiegel herabhing. Es schimmerte grünlich, und seine Form erinnerte Lukas an ein Kind mit Wasserkopf.
    »Wir haben durchaus was zu erzählen«, sagte Roy bedächtig. Lukas fragte sich, ob das der Grund war, wieso Roy so furchtbar langsam fuhr und überhaupt Anhalter mitgenommen hatte.
    »Schießen Sie los«, forderte Dominik die beiden auf, und Lukas hätte ihn am liebsten dafür geohrfeigt.
    Gesa tauschte mit Roy einen angespannten Blick aus, aber er nickte ihr beruhigend zu. »Ich denke, Ihnen beiden können wir vertrauen«, begann Gesa und drehte sich wieder zu Lukas und Dominik um. »Sie wissen ja bestimmt aus leidvoller Erfahrung, wie leicht man ausgegrenzt wird.«
    Dominik nickte. »Da könnte ich Ihnen Geschichten erzählen …«
    Lukas dagegen fixierte Gesa argwöhnisch. »Wieso ausgegrenzt?«
    »Eben«, erwiderte Roy. »Wir sollten alle viel toleranter sein.«
    Gesa nickte ehrfürchtig, als hätte ihr Mann gerade eine verbesserte Relativitätstheorie aufgestellt. »Das Wichtigste ist, man liebt sich.« Entzückt lächelte sie Lukas und Dominik an, als wollte sie am liebsten ein Foto von ihnen fürs Familienalbum machen.
    Lukas runzelte die Stirn und deutete auf Dominik. »Sie denken, dass wir beide …«
    »Wundervoll«, sagte Gesa.
    »Auch der Altersunterschied stört kaum«, befand Roy.
    Dominik sah Lukas befremdet an und beugte sich dann zu Gesa vor. »Sie verstehen nicht – eigentlich kennen Lukas und ich uns erst ganz kurz.«
    »Ist doch egal«, wiegelte Gesa ab. »In kosmischen Dimensionen sind selbst fünfundzwanzig Jahre unbedeutend.« Sie stupste wieder gegen das Amulett. Roy nickte versonnen. »Und für die Tharsianer spielen Zeit und Raum sowieso keine Rolle.«
    Dominik glaubte, nicht richtig verstanden zu haben. »Für wen?«
    Gesa lächelte ihn an wie einen wissbegierigen Schuljungen. »Für die Tharsianer. Die Schöpfer des Universums.«
    Lukas und Dominik fiel es schwer, darauf eine Antwort zu finden.
    Roy und Gesa lachten. »Jetzt halten Sie uns bestimmt für verrückt«, bemerkte Roy vergnügt.
    »Aber es ist wahr«, beharrte Gesa. »Und wenn man erst mal von den Tharsianern besucht worden ist –«
    »Darauf muss man ja leider sehr lange warten«, entgegnete Lukas und war stolz auf sein Pokerface.
    »So lange auch nicht«, widersprach Roy.
    »In Wahrheit«, enthüllte Gesa, »hatten wir alle schon mal Kontakt mit ihnen. Aber erst, wenn wir bereit dafür sind, erlauben sie uns den bewussten Austausch – Sie verstehen?« Gesa stupste wieder gegen das Amulett. »Das hier haben sie uns bei unserer letzten Zusammenkunft geschenkt.«
    »Wie aufmerksam«, sagte Lukas.
    Dominik war verwirrt. »Aber haben Sie uns nicht eben gesagt, Ihr Glaube wäre die Wissenschaft?«
    »So ist es«, sagte Roy.
    »Wir können die Existenz der Tharsianer schließlich beweisen«, behauptete Gesa. »Mehr noch, wir können auf Grundlage unserer interkosmischen Begegnungen und Gespräche mittlerweile genau berechnen, wann und wo sie sich zeigen.«
    »Deshalb sind wir ja unterwegs«, erklärte Roy. »Zu einem neuen Treffen.«
    Gesa strahlte Lukas und Dominik begeistert an. »Und wir laden Sie beide herzlich ein, uns zu begleiten.«
    Dominik schluckte. »Sind das etwa die Typen mit den Analproben?«
    »Bitte?« Gesas Gesicht verfinsterte sich.
    »Na, diese Außerirdischen, die einen nachts entführen und dann an einem herumexperimentieren«, erläuterte Dominik.
    »Wieso Außerirdische?«, empörte sich Roy. »Die Tharsianer kommen aus einer anderen Dimension!«
    »Ich fürchte, wir sind für einen Kontakt noch nicht so ganz bereit«, versuchte Lukas die Situation zu retten. »Aber wenn Sie uns in Immensee rauslassen könnten, wären wir Ihnen wirklich dankbar.«
    »Das ist wirklich ungeheuerlich«, schimpfte Roy.
    »Wir vertrauen uns Ihnen an, weil wir dachten, dass Sie nicht so engstirnig sind wie die
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