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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch
Autoren: Unbekannter Autor
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und ich das Geld brauchte. Aber es half nichts. Er ist dennoch gestorben.«
    »Sarah, das tut mir aufrichtig leid.«
    Ich weiß nicht, ob sie mich hörte, weil die weiteren Worte wie eine Flut aus ihrem Munde hervorbrachen. Sie sprach wieder von Sam von Sam und mir. »Du darfst es nicht zugeben, daß er Sam etwas antut, Danny. Du darfst nicht! Sam war es, der verhindert hat, daß Maxie sich in dein Geschäft eindrängt. Er überredete Lombardi, Maxie zu sagen, daß er sich zurückziehen müsse, weil er selbst sich dafür interessiere. Und dagegen konnte Maxie nichts tun. Er war wütend. Du weißt ja nicht, wie abgrundtief schlecht und verworfen er ist. Du mußt ihn davon abbringen, Danny!«
    »Das will ich doch, Sarah«, sagte ich ungestüm, »hör mich jetzt an. Hast du eine Ahnung, wo ich ihn finden kann?«
    »Er sagte etwas davon, daß er nach Brooklyn fahren will«, antwortete sie. »Er meinte, Sam werde wahrscheinlich heute abend in deinem neuen Haus auftauchen.« Ich sank in der Zelle zusammen. Das bedeutete wahrscheinlich, daß er Sam in der Nähe meines Hauses auflauerte. Und wenn Sam vom Krankenhaus hinfuhr, dann war er verloren. Ich starrte wie betäubt auf das Telefon. Jetzt blieb mir nur ein einziger Ausweg. Nach Hause fahren, ehe irgend jemand andrer es tat. »Okay, Sarah«, sagte ich langsam und legte den Hörer auf die Gabel. Ich verließ die Telefonzelle und kehrte in das Wartezimmer zurück.
    Ich ging auf Sam zu und versuchte so gleichgültig wie möglich zu sprechen. »Kann ich mir deinen Wagen für ein paar Minuten ausleihen, Sam?« fragte ich. »Nellie hat mich gebeten, ihr von zu Hause verschiedene Sachen zu bringen, und mein Wagen steht noch immer am Flughafen.«
    »Ich fahr dich 'rüber, mein Junge«, erbot er sich. »Nein, nein«, sagte ich hastig, »du bist noch von der Blutentnahme geschwächt. Ruh dich noch eine Weile aus. Ich bin in zwanzig Minuten zurück.«
    Er holte den Wagenschlüssel aus seiner Tasche und reichte ihn mir lächelnd. »Okay, Champion.«
    Plötzlich sah ich ihm in die Augen. Seit Jahren hatte er mich nicht mehr so genannt. Und nun bemerkte ich auch die Wärme in seinem Blick.
    »Alles okay, Champ?« fragte er. Nur wir beide wußten, was diese Worte bedeuteten. Eine ganze Welt lag darin. Ich ergriff seine Hand. »Alles ist okay, Champ«, antwortete ich. Er erwiderte meinen Händedruck, und ich sah auf unsre Hände hinab. Sie hielten einander fest umschlossen. Merkwürdig, wie ähnlich unsre Hände waren - dieselbe Form, dieselbe Bildung der Finger. Ich blickte ihm wieder ins Gesicht. Er sah mich mit Wärme an, und ich liebte ihn. Er war all das, was ich immer sein wollte. Und so war es immer gewesen. Was immer ich getan hatte, stets versuchte ich ihm gleichzukommen. Ich lächelte, als ich langsam zu verstehen begann. »Alles ist okay, Champ«, wiederholte ich, »danke, Sam, danke für alles.« Damit nahm ich den Wagenschlüssel aus seiner Hand und eilte auf die Tür zu.
    Mein Vater hielt mich zurück. »Fahr vorsichtig, Danny«, ermahnte er mich, »wir möchten nicht, daß dir etwas zustößt.«
    »Mir wird nichts zustoßen, Papa«, antwortete ich, »und wenn, dann gibt's kein Bedauern. Ich hab alles vom Leben gehabt, was man haben kann. Ich habe mich weder zu beklagen noch gegen etwas aufzulehnen.«
    Papa nickte. »Es ist gut, Danny, daß du so denkst«, sagte er feierlich. »Fahr dennoch vorsichtig. Du bist noch immer aufgeregt, weil du jetzt einen Sohn hast.«
    Der starke Motor des kanariengelben Cadillac-Kabrioletts summte leise, als ich den Wagen heimwärts lenkte. Es freute mich, Sams Wagen zu fahren, denn das erleichterte es mir wesentlich, Maxie zu finden, da er nach diesem Wagen Ausschau hielt. Ich machte mir seinetwegen keine Sorgen. Ich würde schon einen Weg finden, ihn umzustimmen.
    Ich brauste über den Linden-Boulevard nach Kings Highway und bog dann nach Clarendon ab. Bei Clarendon fuhr ich rechts herum und steuerte den Wagen auf meine Straße zu. Ich blickte in den Rückspiegel. Hinter mir blinkte ein Wagen mit den Scheinwerfern. Er wollte vorfahren. Ich lachte vor mich hin und trat mit dem Fuß kräftig auf das Gaspedal. Ich hatte gleichfalls Eile. Der schwere Motor reagierte unverzüglich auf meinen Druck, und wir brausten durch die nächtliche Straße. Ich sah wieder in den Rückspiegel. Der andre Wagen kam langsam näher. Plötzlich kam mir eine Idee: Maxie hatte Sams Wagen vom Krankenhaus aus verfolgt.
    Ich nahm meinen Fuß vom Gas weg, und der Wagen
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