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Beruf(ung) Trader

Beruf(ung) Trader

Titel: Beruf(ung) Trader
Autoren: Giovanni Cicivelli
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Anforderungen zu erfüllen. Das Angebot der Börsen beinhaltet allerdings nur zum Teil, was ein Trader für seine Profession benötigt. Geboten wird viel Theorie und wenig Praxiswissen. Dennoch können Einsteiger durch solche Veranstaltungen noch vorhandene Wissenslücken schließen.
    Wissensquellen
    Dieses Buch handelt in erster Linie von den fachspezifischen Fertigkeiten und Fähigkeiten, die man als Trader erwerben und möglichst ständig verbessern sollte. Hinzu kommen Hinweise zur Arbeitsorganisation. Für Tradinganfänger hat sich die Ausgangslage in den letzten Jahren ständig verbessert: Es gibt umfangreiche Literatur zum Thema Börse und über verschiedene Trading-Ansätze. Auch die Fortbildungsangebote haben zugenommen. So kann man ganz nach eigenem Geschmack Seminare oder Webinare nutzen, um sich Anregungen für den Job zu holen. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich mit anderen Marktteilnehmern via Web auszutauschen und so gegenseitig voneinander zu profitieren.
    Die theoretischen Kenntnisse über das Börsengeschehen oder über Trading-Strategien reichen für den Beruf des Traders natürlich nicht aus. Zum Traden gehören die tägliche Praxis und der finanzielle Erfolg. Erfahrung sollte sich bei dieser Tätigkeit als Trader positiv auszahlen. Nicht der Zocker, der auf den Zufall setzt, wird erfolgreich sein, sondern der kontinuierliche ernsthafte Arbeiter. Vom verstorbenen Börsenaltmeister André Kostolany (1906-1999) stammt der in diesem Zusammenhang denkwürdige Satz: „Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.“
    Die Statusfrage
    Ein Trader kann natürlich genauso in einem Angestellten-Verhältnis für ein Handelsunternehmen agieren wie als selbstständiger Akteur seiner privaten Vermögensverwaltung. Der Status als Angestellter sieht die Weisungsgebundenheit durch den Arbeitgeber vor. Oft geht es dabei um das Umsetzen von Strategien, die andere Menschen oder Systeme vorgeben. Dieses Buch beschäftigt sich mit meiner Vorstellung eines selbstständigen Traders. Dieser setzt seine eigenen Ideen um und handelt auf eigene Rechnung. Mit allen Konsequenzen.
    Traden kann man als Vollzeitjob oder (zunächst) nebenberuflich betreiben. Für Einsteiger oder Umsteiger bietet sich die Teilzeitvariante zu Beginn durchaus an. Denn wie bei jedem Selbstständigen übernimmt niemand die monatliche Gehaltszahlung des Traders. Andere Absicherungen sind ebenfalls Fehlanzeige.
    Ist Traden ein Gewerbe?
    Natürlich ist es nicht meine Idee oder Aufgabe, hier eine Art Steuer- und/oder Rechtsberatung vorzunehmen. Dazu sollte jeder seinen Steuerberater aufsuchen. Aber in der Vergangenheit war das steuerliche Thema in Deutschland immer wieder aktuell und für Trader ein ständiges Ärgernis. Manche Finanzämter hielten Trader für Gewerbetreibende – mit allen Konsequenzen im Hinblick auf Auflagen und anderes Ungemach.
    Hier mein eigenes Arbeitsmodell: Ich verwalte auf meinem Konto ausschließlich mein privates Geld. Daher muss ich keine Auflagen von Finanzaufsichten oder sonstige formale Dinge erfüllen und ich komme gar nicht erst in den Verdacht, unerlaubte Vermögensverwaltung oder gar ein Gewerbe zu führen. Ich bin im Inland abgeltungsteuerpflichtig. Die Steuer ist inzwischen in Deutschland auch kein Problem mehr, da die Zahlung automatisch über meinen Broker erfolgt. Am Jahresende, wenn eigentlich Steuererklärungen anstehen, ist das eine erfreuliche Nachricht und Steuerschulden entstehen so gar nicht erst.
    Vorteil Praktiker
    Wer sein eigenes Kapital verwaltet, der ist vorsichtiger als jemand, der das Geld anderer bewegt, die er nicht persönlich kennt. Das dürfte eindeutig sein. Netterweise sind die spektakulärsten Pleiten immer genau einem Fehler geschuldet: dem Martingale-Spiel. Jeder Börsianer kennt die Empfehlung, nicht in ein fallendes Messer zu greifen. Die gleiche Grundidee steckt hinter dem Satz „The trend is your friend.“ Kein Anleger sollte sich gegen den Markt stellen und seine Positionen immer weiter „verbilligen“. Was jedem auf eigene Rechnung agierenden Trader spätestens mit seinem ersten derartigen Missgeschick klar wird, gilt für Banker offenbar nicht. Bank-Trader schöpfen scheinbar aus einem Füllhorn voller Geld. Genau dieser Gedanke hat zu einigen der spektakulärsten Pleiten an den Börsen geführt, wobei die einzelnen Umstände unterschiedlich ausfielen.
    Nick Leeson war 1995 für den Zusammenbruch der Barings Bank verantwortlich.
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