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Berlin - ein Heimatbuch

Berlin - ein Heimatbuch

Titel: Berlin - ein Heimatbuch
Autoren: Murat Topal
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wie im Ersten Weltkrieg Kaiser Wilhelm II. Vom selben Balkon aus proklamierte Karl Liebknecht am 9. November 1918 nach der militärischen Niederlage des Kaiserreiches und der Flucht des Monarchen die Sozialistische Deutsche Republik. Im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerbombt, wurde das Stadtschloss von der DDR 1950 als Symbol des preußischen Absolutismus endgültig gesprengt. Stattdessen entstand an derselben Stelle der Palast der Republik, der dann 2008 asbestverseucht wieder abgerissen wurde.
    Seit der deutschen Wiedervereinigung tobt die Diskussion, ob ein Wiederaufbau des Schlosses sinnvoll ist oder nicht. Das Bundesbauministerium hat am 23. November 2010 einen Zeitplan vorgestellt, wonach das Berliner Schloss bis 2019 rekonstruiert sein soll. Architekt für den Wiederaufbau des Schlosses ist Franco Stella. Das Budget beträgt 553 Millionen Euro.

Wörterbuch
    Die wichtigsten Berliner Vokabeln
    ja jo
    nein nee
    bitte bidde
    danke danke
    dies, das, dieses, jenes det, dit, ditte
    ich ick, icke
    Warte auf mich! Wadde ma!
    Wie spät ist es, bitte? Könn Se ma sagen, wie spät et is?
    Mir ist schlecht. Mir is kodderig.
    Darf ich bitte eine Zigarette von Ihnen haben? Haste ma ’ne Kippe, ey?
    Schönes Wetter, finden Sie nicht auch? Boah, krasset Wetter, wa? ( Ein Wa ist rhetorisch gemeint, Sie müssen nicht darauf antworten. Sachtes Nicken empfiehlt sich als Geste der Höflichkeit. (Vgl. auch das englische »... you see?«))
    Guten Tag, wie geht es Ihnen? Juten Tach, allet kla?
    Wie komme ich denn zu ...? Wo jeht’s ’n hier nach ...?
    Ich liebe dich. Ick liebe dir.
    laufen loofen
    kaufen koofen
    saufen soofen
    Mittagsschlaf halten / dösen nusseln
    mein Bruder meene Keule / meen Atze
    meine Schwester meene Schwelle
    Brötchen Schrippe
    Butterbrot Stulle
    Frikadelle Bulette
    Pfannkuchen Eierkuchen
    Berliner Pfannkuchen
    Bier Molle
    Schnäpschen / Kurzer Schnäppakin
    schlechter Kaffee Lorke
    sehr betrunken knülle
    stehlen mausen
    Polizei Polente
    super dufte, knorke
    Freundin/Partnerin Ische
    Lassen Sie meine Freundin / Partnerin sofort in Ruhe, sonst muss ich Ihnen leider körperlichen Schmerz zufügen! Lass ma scheen die Finga von meene Ische, sonst jibtet wat vorn Zopp!
    Ehefrau / Ehemann Olle / Oller

Die besten Berliner Sprüche
    Keen Haar uff’m Kopp, aba ’n Kamm inne Tasche.
    Alter Angeber.
    doof wie Stulle
    dumm wie Brot
    jottwede (auch: Jott-We-De oder jwd )
    ganz weit draußen
    Dir ham se wohl mit’m Klammerbeutel jepudert.
    Dein Verstand hat wohl schon gelitten, als du noch ganz klein warst.
    Wenn de denkst, du hasten drinne, klemmt er inner Sofarinne.
    Wenn du glaubst, etwas erreicht zu haben, steckst du noch ganz am Anfang.
    Ick lach ma ’n Ast und setz ma druff.
    Das nehm ich ganz gelassen.
    Der hat wat uff de Pfanne.
    Der kann was.
    Scheenen Dank ooch für det Backobst.
    Darauf kann ich wirklich verzichten.
    Det kann Lehnmanns Kutscha ooch.
    Das ist kein Kunststück, das kann ja jeder.
    Nu aba ran an de Buletten!
    Los geht’s, fangen wir an!
    Nu ma sachte mit die jungen Ferde.
    Immer mit der Ruhe.
    Nu mach ma keene Fisimatenten!
    Jetzt mach keinen Blödsinn!
    (Zurückzuführen auf eine Anmache von napoleonischen Soldaten während der Besetzung Berlins zu Beginn des 19. Jahrhunderts, die sie den Berliner Mädchen hinterherriefen: » Visite ma tente! « – »Besuch mal mein Zelt!« )

Glossar
    Badeschiff
    Kein Schiff, das baden geht, wohl aber eins, in dem man baden kann. Liegt in der Spree in der Nähe der Oberbaumbrücke.
    Ballast der Republik
    Ehemaliger Palast der Republik, Asbest-belastet und mittlerweile entsorgt. An seiner statt soll mit dem Wiederaufbau des alten Stadtschlosses ein neuer Ballast der Republik entstehen.
    Berliner Weiße mit Schuss / mit Strippe
    Obergäriges alkoholarmes Bier aus Gersten- und Weizenmalz, wahlweise mit Schuss (Himbeer- oder Waldmeistersirup) oder Strippe (Kümmelbranntwein).
    Böhmisches Dorf
    Hat nichts mit der bekannten Redensart »Das sind für mich böhmische Dörfer« zu tun, sondern bezeichnet eins der bedeutendsten Kulturdenkmäler Berlins in der Nähe des Neuköllner Richardplatzes.
    Bonnies Ranch
    Karl-Bonhoeffer-Nervenklinikum in Reinickendorf.
    Boxi
    Boxhagener Platz.
    »Bratwurstkrieg«
    Der Urheberstreit zwischen Grill-Walker und Grill-Runner darüber, wer den »laufenden« Bratwurststand erfunden hat.
    Bundeswaschmaschine
    Kanzleramt.
    Café Achteck
    Achteckige Pissoirs aus der Gründerzeit, zum Beispiel am Chamissoplatz zu
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