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Belohnung

Belohnung

Titel: Belohnung
Autoren: Lindsay Gordon
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Blümchenkleid. Damit fiel sie zumindest nicht auf. Bess hatte sie einfach mitgezogen und ihr keine Gelegenheit gegeben, etwas Hübsches zu kaufen. So kam es, dass die Männer die Pfauen waren.
    Sie starteten ihren Kulttanz, indem sie erst zur rechten Seite sprangen und dann zur linken. Inzwischen kannte sie alle ihre Schritte. Ihre Kilts schwangen im Takt ihrer Bewegungen schwerfällig hin und her. Darunter sah sie männliche Schenkel blitzen.
    Ihr Magen zog sich zusammen. Sie konnte sich ein anzügliches Grinsen nicht verkneifen. Celia schlug die Beine übereinander und ließ den Rock ein wenig über die Knie rutschen. Sie nippte noch etwas Sherry.
    Dafür also waren Kilts da! Die dicken Kiltfalten am Hintern dienten nicht zur Abschreckung eines imaginären Feindes, sondern um sie auf der Tanzfläche wippen zu lassen.
    Sie versuchte, nicht zu kichern. Und dann sah sie es. Oder besser gesagt, sie sah sie : nämlich ein Paar fester Pobacken. Vor ihr wirbelte ein Mann seine Partnerin wie tollwütig herum. Just in dem Moment verfiel sein Kilt in einen eigenen Rhythmus. Nach oben, zur Seite, schneller und höher, bis er seine großen männlichen Backen entblößte. Zwischen ihnen, wie in Stein gemeißelt, bleckte seine dunkle Kerbe. Celia begutachtete den prallen, prächtigen männlichen Arsch. Er tanzte, balancierte und riss seine langweilige Partnerin glatt von den Füßen, bis sie beinahe wie ein Vogel abhob.
    Celia reckte schamlos den Hals und ärgerte sich, dass sie errötete. Es war egal, ob der fliegende Schotte jung oder alt war. Sie musste ganz einfach auf diese Pobacken starren, die seltsamerweise wie die eines nackten Knaben aussahen, allerdings mit dicken Muskeln bestückt. Oder hast du schon einmal solche Muskeln im plumpen Achtern einer Frau gesehen? Der Hintern dieses Kerls blitzte geradezu unter seinem albernen Kilt.
    Celia fragte sich, wie er wohl ohne Kilt aussah: zusammengepresst, dabei die strammen Beine gespreizt ... Sie malte sich aus, wie er die langweilige Frau in eine dunkle Ecke des Raumes drängte und sie gegen die Samttapete klemmte, bis ihr der Atem wegblieb. Wie seine festen Hände ihre Handgelenke umklammerten. Wie sich seine Hüfte vor dem Zustoßen zurückzog. Wie er das grässliche karierte Stück Stoff seiner Partnerin bis zur Taille hochschob und dabei ein Paar überraschend gut geformter, aber kraftlos strampelnder Beine freilegte.
    Sie würde einen dieser fleischfarbenen Hüfthalter mit Strumpfbändern aus der Kriegszeit tragen. Er würde an ihren Nylonstrümpfen zerren und ihre weißen Seidenschlüpfer runterziehen. Ihre weißen Schenkel würden versuchen, die plötzliche Nacktheit zu bedecken, sich ihm dann aber weit öffnen und ihm ihre schwarz behaarte Muschi zeigen. Ihr Gesicht wäre vom Tanzen und der Erregung gerötet, ihr Mund würde ein O formen, wenn er seinen Prügel aus der Hose holte und anfing, es ihr zu besorgen ...
    »Du siehst zu Tode gelangweilt aus. Könnte ein Gay Gordons ein Lächeln auf dein Gesicht zaubern?«
    Wenn er nur wüsste, welche Fantasien gerade durch ihren Kopf geisterten. Sie musste lachen. Vergiss die Rache der Krabben. Dieser Sherry hatte eine nicht weniger schreckliche Wirkung. Hier war ein anderer, neugieriger Hochzeitsgast, der das nicht eingeladene Mauerblümchen auskundschaften wollte. Allerdings ein Gast mit dem attraktivsten, gutturalsten Glasgower Akzent, den sie jemals gehört hatte.
    »Sieh dich vor! Ich weiß zwar, dass ich hier nicht willkommen bin, aber das ist noch lange kein Grund, mir mit einem kleinen Highlandflirt zu drohen.«
    Noch immer glucksend, rutschte Celia mit ihrem Po in den kleinen unbequemen Sessel. Sie fühlte ein schwaches, feuchtes Prickeln unter ihrem Rock. Sein Gelächter erschreckte sie. Vor ihrer Nase baumelte eine riesige Pelztasche aus weißem Fell, in abgenutztes, rissiges Leder eingefasst und mit einer Silberschnalle besetzt. Sie erkannte eine Ausbeulung – Geld oder ein paar kleine Pistolen? Ihr wurde ganz heiß. Das Ding sah wie ein behaartes Tier aus, das seine beste Zeit hinter sich hatte und jetzt den Schoß des Kerls bewachte. Vielleicht war sie die Einzige mit einer derart schmutzigen Fantasie, aber sie konnte einfach nur daran denken, was sich unter der Tasche verbarg.
    »Och, glaub mir, das war keine Drohung!«
    Celia hob den Blick von der Tasche und schaute nach oben. Unter dem ebenen Vorderteil des Kilts zeichnete sich ein Waschbrettbauch ab. Darüber ein geknöpftes Abendjackett, ein
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