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Belohnung

Belohnung

Titel: Belohnung
Autoren: Lindsay Gordon
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Recht hatte«, sagte er ruhig.
    Jen blickte weg. »Das sehe ich jetzt genauso. Ich war froh, dich mit ihr zu sehen. Es machte es mir einfacher, dir zu sagen, du solltest dich zum Teufel scheren.«
    Er strich mit einem Finger über ihre volle Unterlippe. »Aber ich bin zurückgekommen.«
    Sie schaute zu ihm auf. »Ja, bist du ... oder?«
    »Ich meinte es ernst, als ich sagte, dass wir Freunde sein sollten, Jen. Ich würde mich freuen, dir ein Interview zu geben. Es wäre eine Möglichkeit, meine Version der Geschichte jemandem zu erzählen, der vielleicht gerade zuhört.«
    »Freunde, ja?«
    Er sprang auf, als ihre Hand an seine Leiste packte und fest zudrückte.
    »Wann musst du wieder weg, Cauy?«
    »Morgen früh.«
    Sie zog seinen Reißverschluss nach unten und umschloss seinen rapid anschwellenden Schaft. »Das wäre doch die angemessene Art, mit dem Interview zu beginnen, was?«

Wenn man vom Teufel spricht
Primula Bond
    Irgendwo in Argyll hopste Celia am Rand einer Tanzfläche herum. Hier erfuhr sie erstmals, was Schotten unter ihren Kilts tragen. Ihr wurde heiß unter ihrem Spitzenkragen. Zum ersten Mal fühlte sie so etwas wie Heimweh nach ihrem weit entfernten zu Hause. Aber sie konnte die Augen nicht abwenden von dem, was ihr hier geboten wurde.
    »Sehr geschockt von unserem Treiben, Hühnchen?« Jemand, der aussah und sprach wie Billy Conolly, drückte ihr ein drittes Glas mit warmem Sherry in die Hand. »Ich meine, was macht eine junge unschuldige Engländerin inmitten dieser Schurken?«
    »Wie kommst du darauf, dass ich unschuldig bin?«, fragte sie.
    Der Mann strich über seinen Bart und betrachtete sie mit Kennerblick von unten nach oben. Er hatte sie längst taxiert, wie alle anderen auch. »Doch in einem hast du Recht – ich komme mir völlig deplatziert vor«, sagte Celia und merkte, wie sie Kopfschmerzen bekam. »Ich werde mir ein Taxi rufen.«
    Ihre Worte gingen unter, als die Band wieder loslegte. Der Kerl ließ sie einfach stehen und machte sich über den abgewetzten Teppich davon, um, wie alle anderen, einen Partner zu ergattern. Wenn sie in Schwung kamen, war jeder einzelne Mann in diesem stickigen Saal beeindruckend, egal ob jung oder alt.
    Jeder fette, picklige englische Halbstarke, der sich darüber lustig machte, dass Schotten Röcke trugen, sollte selber mal einen tragen. Diese Kilts waren einfach der Hammer. Unterschiedliche Clan-Schottenstoffe, nett gebundene Krawattenbänder und dazu passende Jacken mit silbernen Knöpfen. Die Trachten glichen den Puppenkleidern, wie man sie überall auf der Welt sammeln konnte. Aber das hier waren keine Puppen. Das waren echte Männer mit langen markigen Beinen und biegsamen festen Knien. Und sie hatten – wozu in Gottes Namen? – Dolche in die Socken geschoben. Sie trugen Lackschuhe, die neckisch um die Knöchel geschnürt waren und die sonntags hübsch auf den Kirchenfliesen klickten. Trotzdem sahen sie in ihrer Tracht nicht weibisch aus. Wie war das nur möglich?
    Und dann diese Felltaschen! Sie wünschte sich erneut, Bess wäre hier. Diese nichtsnutzige Bess, die Celia aus dem komfortablen Londoner Stadtteil Hammersmith ans andere Ende des Landes verschleppt hatte, nur damit sie Gesellschaft in diesem vom Wind gepeitschten Kaff hatte. Bess gehörte hierhin. Sie war Schottin, eine Cousine des Trauzeugen und hatte das gleiche rotbraune Haar wie fast alle hier.
    Aber gerade jetzt hing Bess in ihrem Bed-&-Breakfast-Gasthaus über dem Klo und kotzte sich die verdorbenen Krabben aus dem bleichen Gesicht, die irgendein Blödmann von Fischer aus den grauen Wellen gesammelt hatte, die unten an die Felsen krachten.
    »Schottische Frauen verbringen ihr Leben nicht damit zu glotzen«, hatte Bess gesagt, als sie sich das Abendessen schmecken ließen. »Ich meine, dass sie nicht dauernd auf die großen Beutel der Kerle starren, die über ihrem Schritt baumeln.«
    »Vielleicht wollen sie nur mit ihren Maßen prahlen«, wandte Celia ein.
    Bess prustete los und nahm die erste Gabel der heimtückischen Krabben. »Idiotin. Ich glaube, dass sie ihr Geld in den Taschen aufbewahren, die Kilts haben doch keine Taschen!«
    »Nie und nimmer«, argumentierte Celia beschwipst. »Sie brauchen sie, um ihren Lümmel zu bedecken, falls sie einen Steifen bekommen.«
    Die Bars des Eightsome Reel wurden geöffnet. Die Männer hatten sich ihre Partnerinnen gepackt. Die meisten von ihnen waren in ein eintöniges geblümtes Kleid gewandet. Celia zupfte an ihrem eigenen
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