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Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr
Autoren: Jason Dark
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deinen Spaß. Auch Tiere haben ihren Spaß, aber du bist schlimmer als jede Bestie!«
    Die Antwort hatte ihr nicht gefallen, das merkte er einen Moment später. Die scharfe Seite eines Grashalms schien über die Haut im Nacken entlanggeglitten zu sein, doch er wusste sofort, dass es kein Grashalm gewesen war, sondern die Klinge des Halbmondmessers.
    Ein kurzes Zusammenzucken, sonst zeigte Eric keine Reaktion. Aber er merkte den leichten Druck an der dünnen Wunde und wie es aus ihr hervorquoll. Es war sein Blut, das er verlor, und irgendwie war das auch für ihn bezeichnend. Er verlor Blut, und er hatte verloren. So und nicht anders musste er das sehen.
    Die blutige Bella beließ es bei dem einen Schnitt. »Du kannst zu ihr hingehen und Abschied nehmen!«, flüsterte sie. »Ich bin nicht so. Ich gönne es dir.«
    Plötzlich wallte in Eric La Salle Trotz hoch. »Du wirst es nicht schaffen«, flüsterte er. »Du hast es schon einmal nicht geschafft und bekommst auch jetzt deine Probleme.«
    Bella konnte das Lachen nicht zurückhalten. »Wer soll mich denn daran hindern? Du?«
    »Ja, ich. Ich gebe nicht auf, das sage ich dir...«
    Mit scharfer Stimme unterbrach Bella ihn. »Hast du vergessen, wie es dir in deiner Zeit ergangen ist? Hast du nicht alles versucht, um meiner Rache zu entkommen? Ist es dir gelungen? Nein, es gelang dir nicht, obwohl du dich um Helfer gekümmert hast. Auch sie haben es nicht geschafft, dich zu beschützen. Hier schwinge ich das Zepter oder das Messer. Ist dir das klar?«
    »Ich weiß es.«
    »Dann geh jetzt und verabschiede dich!«
    Er ging noch nicht. »Nimm sie ab. Sie hat dir nichts getan. Purdy ist unschuldig an all den Dingen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    »Wieder ein Irrtum, Eric. Erinnere dich daran, dass deine Freundin ebenfalls hier gelebt hat, nur in einer anderen Gestalt, und dass du damals versucht hast, sie zu retten. Das ist dir nicht gelungen, denn ihr habt beide den Tod gefunden. So wird es auch jetzt sein, denn dieses Land ist für euch kein gutes Pflaster. Atlantis kann euch nur den Tod bringen und nichts anderes.«
    Wenn man es aus ihrer Sicht betrachtete, dann hatte Bella schon Recht. Genau das wollte Eric nicht. Das ging ihm gegen den Strich. Er war jemand, der es nicht gewohnt war, aufzugeben. Er bäumte sich dagegen auf – und wurde eines Besseren belehrt, als ihn wieder die Klinge streifte, so dass wieder neues Blut hervorquoll.
    »Ich kann dich auch sofort töten!«, erklärte Bella. »Das macht mir nichts aus.«
    »Schon gut, ich gehe zu ihr.«
    Als der leichte Druck der Klinge von seinem Hinterkopf verschwunden war, setzte sich Eric La Salle mit kleinen Schritten in Bewegung.
    Es war nur ein kurzes Stück bis zu Purdy, die Schlimmes durchgemacht hatte, aber trotzdem nicht bewusstlos geworden war. Sie merkte, dass jemand auf sie zukam, und so verdrehte sie die Augen, um in die Höhe schauen zu können.
    Eric wollte mit ihr reden, aber nicht aus einer so hohen Position. Deshalb bückte er sich, ließ sich dann auf die Knie nieder und senkte den Kopf so weit, dass er Purdy ins Gesicht schauen konnte.
    Sie hielt die Augen offen, denn auch sie wollte ihn anschauen. Sie war so stark, denn auf ihren Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. Es wirkte so verloren und auch so, als hätte sich der Abschied in ihm regelrecht eingekerbt.
    »Wir haben es beide nicht geschafft, Eric. Wir sind beide die Verlierer. Tut mir Leid.«
    Er hatte genau gehört, welche Mühe ihr das Sprechen in dieser anstrengenden Lage bereitete, aber er wollte ihr Mut machen.
    »Nein, Purdy, nein, so darfst du das nicht sehen. Du bist nicht tot, und ich lebe auch. Es ist noch nicht zu Ende. Daran solltest du immer denken. Es geht weiter, das schwöre ich dir. Wir schaffen es, denn wir haben bisher alles geschafft, was wir schaffen wollten. Hast du das verstanden?«
    »Sicher.«
    Eric hatte Purdy erst sprechen lassen, doch nun konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er musste einfach die Hand ausstrecken und ihr Gesicht streicheln. Dabei sah er, wie sie leicht zusammenzuckte, als sie die Berührung spürte. Ihre Augen glänzten, und es war einzig und allein das Tränenwasser. Die Anstrengung hatte das Gesicht gezeichnet, und das Blut war ihr in den Kopf gestiegen. Bella hatte ihr die Hände auf dem Rücken zusammengebunden, damit sie sich nicht abstützen konnte und einfach so hängen blieb.
    »Es gibt keinen Ausweg mehr, Liebster. Wir haben verloren. John und
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