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Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr
Autoren: Jason Dark
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aber trotzdem war ihm klar, dass sie nicht mehr weit zu gehen brauchten.
    Und er hatte Recht.
    »Wir sind da!«
    Eric blieb stehen. »Wo?«
    »Dreh dich nach rechts.«
    Er gehorchte, doch Bella bekam er nicht zu Gesicht, weil sie sich noch hinter ihm aufhielt. Durch die Drehung hatte sich sein Blickfeld verändert. Er schaute direkt auf die steil hochragende Felswand und entdeckte kaum noch Nebelschleier hier im unteren Bereich. Die hatten sich weiter oben ausgebreitet.
    »Was denkst du, Eric?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich denke weniger über mich nach als über meine Partnerin.«
    Bella musste lachen. »Keine Sorge, mein Freund, du wirst sie gleich sehen. Denn ich will auch mit ihr meinen Spaß haben. Ich lasse mir meine Geliebten nicht einfach wegnehmen. Zuerst bin ich an der Reihe. Und was ich zurücklasse und nicht mehr haben will, darum sollen sich dann andere kümmern.«
    »Lässt du denn was zurück?«
    »Meist nur Tote.«
    »Eben.«
    Bella kam wieder zur Seite. »Geh auf die Felswand zu. Da findest du dann den Gürtel aus Gestrüpp und Farnen. Ihn kannst du zur Seite schieben und dann die Höhle betreten.«
    Eric hatte darauf gewartet. Er war froh, dass sich das Finale anbahnte. Er ging genau auf die hohe Wand zu, und schon sehr bald erkannte er durch die Lücken das schwache Flackern eines Feuers. Nur roch er keinen Rauch, aber Licht gab es in der Höhle, und damit war schon mal einiges gewonnen. Dann brauchte er keine Angst davor zu haben, im Dunkeln kämpfen zu müssen. Dass er nicht aufgeben würde, stand für ihn fest. Er würde bis zum letzten Atemzug um sein Leben und das seiner Freundin kämpfen. Leicht würde er es einer Mörderin wie der blutigen Bella nicht machen, das stand fest.
    Das Strauchwerk ließ sich tatsächlich besser zur Seite schieben als er gedacht hatte. Seine innere Spannung nahm noch zu, als er einen ersten Blick in die Höhle warf, in der tatsächlich drei Flammen brannten.
    Es waren keine normalen Holzfeuer. Bella hatte Schalen mit Öl aufgestellt und die dickliche Flüssigkeit angezündet. Über den Oberflächen schwebten blassblaue Flammenzungen, die für das nötige Licht sorgten, so dass sich innerhalb der Höhle der blasse Schein ausbreiten konnte.
    Es war nicht besonders hell, und deshalb musste er schon genau hinschauen, um seine Freundin zu entdecken. Er glaubte Bella, dass Purdy ebenfalls geholt worden war. Und dann musste auch ein Mann wie John Sinclair versagt haben.
    Sie war da!
    Plötzlich raste sein Herzschlag. Er ballte die Hände zu Fäusten. Er sah sie, er sah ihren Schatten, und er wollte das verdammte Bild kaum glauben.
    Purdy Prentiss saß nicht. Sie stand auch nicht. Man hatte etwas anderes mit ihr gemacht.
    Sie hing kopfüber von der Höhlendecke herab.
    ***
    Eric La Salle wünschte sich sehr, einen bösen Albtraum zu erleben, doch damit konnte das Leben nicht dienen. Es war die nackte und brutale Wirklichkeit, mit der er konfrontiert wurde. So etwas konnte sich nur ein krankes Hirn ausdenken.
    Ohne dass er es selbst irgendwie richtig wahrnahm, flüsterte er den Namen. Er hätte am liebsten zur Seite geschaut und laut seinen Frust herausgeschrien, doch er schaffte es nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Der Anblick hatte ihn geschockt. Es war einfach zu schrecklich, und er spürte auch, dass er im Innern zu zittern begann.
    Purdy war nicht bewusstlos. Der Kopf schwebte kniehoch über dem Boden. Sie pendelte kaum noch. Sogar die Augen hielt sie offen, aber Eric war nicht in der Lage, zu sagen, ob sie ihn überhaupt wahrnahm. Auf sein Flüstern jedenfalls reagierte sie nicht. Vielleicht hatte er auch zu leise gesprochen.
    Etwas Kaltes und jetzt auch Feuchtes strich über seinen Nacken hinweg. Es war die Klinge des Messers, auf der sich Feuchtigkeit abgesetzt hatte. Eric schrak nicht mal zusammen, denn das andere Bild war schlimmer.
    »Sie lebt noch, Eric. Deine Freundin lebt. Ich glaube auch nicht, dass sie bewusstlos werden wird, denn ich habe ihr gesagt, dass ich dich holen werde. Ihr könnt voneinander Abschied nehmen, und dann wird sie zusehen, wie ich an dir meine Aufgabe vollende.«
    Jedes Wort empfand Eric La Salle wie einen Stich. Er hielt die Hände noch immer zu Fäusten geballt und flüsterte mit rauer Stimme: »Lass sie los, verdammt! Lass sie los!«
    »Nein, das werde ich nicht tun. Ich lasse sie hängen. Bestimmte Dinge müssen durchgezogen werden.«
    »Was hast du davon?«
    »Meinen Spaß.«
    »Ja«, flüsterte er zurück. »Du hast
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