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Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls gezogen. Die Attentäterinnen schossen noch nicht, aber es gellten erste Schreie auf, weil die Menschen gesehen hatten, was hier ablaufen sollte.
    Der Minister drehte sich um.
    Da griff La Salle ein.
    »Nein!«, schrie er.
    Es war sein Ruf, der die beiden Frauen durcheinander brachte. Sie schossen nicht, drehten sich gemeinsam um, und La Salle schaute in ihre Gesichter. Er war nahe genug an sie herangekommen, um die Augen beobachten zu können, und genau darin sah er das heftige Zucken. Er kannte diese Regungen. Wenn so etwas auftrat, standen sie kurz vor dem Ziel.
    Er schoss!
    Die Schüsse schienen überlaut zu klingen, möglicherweise auch deshalb, weil Eric sich vorkam wie in einem Vakuum, aus dem heraus er agierte. Er traf die erste Attentäterin in die rechte Schulter. Die zweite feuerte noch eine Kugel ab, aber La Salle hatte um einige Millisekunden zuvor abgedrückt. Die Kugel schlug in den Kopf der Frau. Sie kippte nach hinten und feuerte selbst einen Schuss ab, der nicht zu hören war, weil plötzlich um das Geschehen herum eine wahre Hölle ausgebrochen war. Die Kugel fegte in den Londoner Himmel, wo sie keinen Schaden anrichtete.
    La Salle’s Geschoss aber hatte die Frau auf die Treppe geschleudert. Der Körper rollte dabei langsam über die Stufen und den heraneilenden Polizisten entgegen.
    Die erste Attentäterin stand auch nicht mehr auf den Beinen. Sie kniete und hielt sich die Schulter. Die Waffe hatte sie fallen lassen, und als La Salle nach drei Sätzen vor ihr stand, schaute sie in die Höhe.
    Beide starrten sich an.
    Eric La Salle erkannte in diesem Moment, dass er keine Frau vor sich hatte, sondern einen Mann, der sich nur ein weibliches Outfit zugelegt hatte. Auch die Perücke passte perfekt dazu.
    Sicherheitsbeamte zerrten den Minister aus seiner Nähe weg, als La Salle die Waffe des Attentäters zur Seite schob. Um ihn herum war plötzlich der Teufel los. Er sah Blut aus der Armwunde zu Boden tropfen. Auf der Stufe hinterließen die Flecken ein Muster.
    »Der zweite Mann ist tot!«, hörte La Salle den Kommentar.
    »Okay.« Er wandte sich an den Angeschossenen. »Du hast alles verstanden?«
    »Klar.«
    »Pech für euch. So schnell geht das manchmal.«
    Der Mann hob den Blick. Reue stand in seinen Augen nicht zu lesen. Er schaute Eric hart an. »Man kann ja nicht immer Glück haben im Leben. Aber es kommen auch noch andere Zeiten.«
    »Stimmt. Die nächsten Jahre wirst du hinter Gittern verbringen. Ich wünsche dir dabei viel Spaß.«
    Der Verletzte spie aus. Für Eric war die Unterhaltung vorbei. Er stand auf und gab den Kollegen von der Polizei den Weg frei. Er hatte seine Pflicht getan. Mehr konnte man von ihm nicht verlangen, und er verdrückte sich so schnell wie möglich, denn er mochte es nicht, wenn er plötzlich von Kameras umgeben war. Er blieb lieber im Hintergrund, denn bei seinem Job konnte das Rampenlicht tödlich sein...
    ***
    Einige Stunden später!
    Eric La Salle hatte Feierabend. Er hatte sich in die große Wohnung zurückgezogen, die er und seine Lebensgefährtin Purdy Prentiss gemietet hatten. Es war ein Loft, eine Wohnung auf dem Dach. Sehr offen und mit einem herrlichen Blick über London. Natürlich hatte so etwas seinen Preis, aber den konnten sie aufbringen, denn Erics lebensgefährliche Arbeit wurde gut entlohnt.
    Er war immer wieder froh, sich hierher zurückziehen zu können. Hier hatte er seine Ruhe, konnte zu sich selbst finden. Hier ließ er seine Gedanken wandern, und hier war es ihm auch möglich, mal richtig durchzuatmen und sich zu entspannen.
    Auch die Stunden nach dem versuchten Attentat waren hektisch gewesen. Auch er war verhört worden. Er hatte ein Protokoll unterschrieben und zwischendurch mit seiner Partnerin Purdy Prentiss telefoniert, die als Staatsanwältin arbeitete.
    Sie gaben schon ein ungewöhnliches Paar ab. Er, der Leibwächter und perfekte Kämpfer, und Purdy, die Staatsanwältin mit den kurzen rötlich blonden Haaren, die in London schon einiges von sich hatte hören lassen, wenn es um harte Anklagen ging.
    Dennoch hatten sie vieles gemeinsam, aber eine Tatsache schweißte sie besonders stark zusammen. Beide hatten schon einmal gelebt, und zwar in Atlantis, auf einem Kontinent, der längst versunken war. Schließlich waren beide wiedergeboren worden und hatten sich hier in London getroffen. Sie mochten sich, und schließlich waren sie zusammengezogen. Hin und wieder griff das alte Leben noch nach ihnen, denn Atlantis war zwar
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