Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
versunken, aber nicht alles. Es gab etwas, das überlebt hatte und sich des öfteren meldete.
    Auch Purdy war damals eine Frau gewesen, die ein wildes und raues Leben geführt hatte, das immer wieder in ihre heutige Existenz eingriff, was meist mit harten Kämpfen verbunden war.
    Zum Glück kam es nicht zu oft vor, doch beide hielten schon die Augen weit offen, und sie dachten oft an ihre Zeit in Atlantis, ohne sich dabei direkt erinnern zu können.
    Nur in den Träumen kam es öfter hoch. Da sahen sie sich als zwei andere Menschen, die sich in einer völlig anderen Zeit und auch Welt zurechtgefunden hatten.
    Eric hatte sich umgezogen. Er hasste es oft, wenn er im eleganten Anzug und mit Krawatte herumlaufen musste. Vor allen Dingen im Sommer, wenn die Sonne zu heiß schien. Leider war das eine Vorschrift, die er auch nicht verändern konnte.
    In der Wohnung sah das anders aus. Da machte er es sich bequem und zog die legere Kleidung an. Jeans und T-Shirt reichten ihm aus. Er hatte ein Faible für blaue Jeans und helle Shirts. Genau in diesem Outfit war er auch durch die breite Tür auf die Terrasse getreten, um den abendlichen Blick über London zu genießen.
    Das Glas mit dem Drink hielt er in der Hand. Er bestand aus einem Martini mit einem Schuss Birnengeist. Gut gerührt erhielt dieses Getränk ein Aroma, das ihm schmeckte, denn La Salle lebte nicht unbedingt asketisch. Er wusste die Genüsse des Lebens zu schätzen. Denn das Leben war einfach zu kurz. Ob er noch mal wiedergeboren werden würde, wusste er nicht.
    Der Himmel war so weit und trotzdem dunkel. Die Dämmerung hielt ihn mit ihren gewaltigen Pranken umfasst. Sie zauberte blaue und graue Schatten auf das gewaltige Feld, und La Salle spürte den Wind, der um seine Nase strich. Es war ein Windschutz aufgebaut worden. Dort standen auch die Liegestühle und die anderen Gartenmöbel, die in diesem Jahr kaum zur Geltung gekommen waren. Da war der Sommer einfach zu schlecht gewesen. Meteorologisch war er vorbei, jetzt im September, aber er hatte sich noch nicht wirklich verabschiedet. Durch den Südwind hatte er noch mal einen Strom der Wärme mitgebracht, der wie die Luft aus einem Kamin über die Stadt hinweggeweht war, und zu dieser Zeit saßen noch viele Menschen in den Biergärten, auf Balkonen oder in den eigenen Gärten und hofften, dass der Herbst sie für den Sommer entschädigen würde. Ob das zutreffen würde, war fraglich.
    Eric trat bis dicht an die Brüstung heran. Die Seite des Loft lag zum Süden hin. Um die Themse zu sehen, musste er den Kopf drehen, und er sah sie als schillerndes Band, das die Riesenstadt teilte. Lichter schimmerten auf und über dem Wasser. Die Reflexe verteilten sich überall, und so kam ihm London vor wie ein großes Gemälde, das ausgebreitet unter ihm lag.
    Ab und zu nippte er an seinem Drink. Er hätte gern seine Freundin Purdy bei sich gehabt. Es wäre schön gewesen, diesen Sommerabend zu zweit genießen zu können. Leider war sie durch ihren Job daran gehindert worden, aber sie hatte versprochen, zwischendurch noch mal anzurufen, und so hatte Eric die Hoffnung nicht aufgegeben.
    Der Mann, der immer ein wenig an den Filmschauspieler und Action-Star Steven Seagal erinnerte, betrachtete das Häusermeer unter sich und dachte daran, wer sich dort unten alles verbarg. Menschen aller Rassen und Hautfarben. Gute, Schlechte. Feiglinge und Mutige. Verräter und Aufrechte. Menschen, die krank waren oder sich als Gesunde wohl fühlten. Es gab dort Mörder und Gerechte, Kinder und Greise und...
    »Das war gut...«
    Eric La Salle schrak zusammen, als plötzlich die Flüsterstimme an sein Ohr drang. Er bewegte sich danach nicht. Die Ellenbogen der gekreuzten Arme waren noch immer auf das Geländer gestützt, aber die Lockerheit in seinem Innern war weg.
    Das war keine Täuschung gewesen. Da hatte ihm nicht der Wind ins Ohr geflüstert, sondern eine Stimme. Eine menschliche Stimme, doch in seiner Nähe hielt sich niemand auf, das hatte er mit kurzen Blicken zur Seite schnell festgestellt.
    »Du bist wirklich gut gewesen heute...«
    Eric schloss die Augen. Jetzt war er noch mehr davon überzeugt, sich nicht geirrt zu haben, aber auch jetzt behielt er die Nerven und drehte sich mit einer langsamen Bewegung um.
    Vor ihm stand niemand!
    Er schaute in die Wohnung hinein, wo sich das gedimmte Licht wunderbar verteilte und über die Möbel mit den ruhigen Farben hinwegstrich. Ein zartes Gelb war ebenso vorhanden wie ein weiches Rot. Da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher