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Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Titel: Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)
Autoren: Stephenie Meyer
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wirklich zu viel verlangt?«
    »Hey«, rief ich. »Gehen wir irgendwann heute noch mal auf die Jagd? Meine Kehle steht schon in Flammen.«
    Diego landete am Rand eines großen Fabrikdachs und wirbelte herum. Ich sprang ein paar Meter zurück, ich war auf der Hut, aber er wirkte nicht aggressiv und kam auch nicht auf mich zu.
    »Ja, klar«, sagte er. »Ich wollte nur einen gewissen Abstand zwischen mich und diese Geistesgestörten bringen.«
    Er lächelte ganz freundlich und ich starrte ihn an.
    Dieser Diego war nicht wie die anderen. Er war irgendwie … ruhig . Ich glaube, das wäre das richtige Wort. Normal. Na ja, jetzt nicht mehr normal, aber früher einmal. Seine Augen waren von einem dunkleren Rot als meine. Er musste schon eine ganze Weile hier sein, genau, wie ich gehört hatte.
    Von der Straße drangen die nächtlichen Geräusche eines der verwahrlosteren Viertel von Seattle zu uns herauf. Ein paar Autos, Musik mit dröhnenden Bässen, einige wenige Leute, die mit nervösen, schnellen Schritten unterwegs waren, ein Betrunkener, der in der Ferne falsch sang.
    »Du bist Bree, stimmt’s?«, fragte Diego. »Eine von den Neulingen.«
    Das gefiel mir nicht. Neulinge . Egal. »Ja, ich bin Bree. Aber ich bin nicht mit der letzten Gruppe gekommen. Ich bin schon fast drei Monate alt.«
    »Ganz schön cool, wenn man bedenkt, wie jung du bist«, sagte er. »Nicht viele hätten es geschafft, einfach so von der Unfallstelle zu verschwinden.« Er sagte das wie ein Kompliment, so, als wäre er ernsthaft beeindruckt.
    »Wollte nicht mit Raouls Deppen aneinandergeraten.«
    Er nickte. »Du sagst es. Diese Typen sorgen nur für Negativschlagzeilen.«
    Schräg. Diego war schräg. Es klang, als führte er ein ganz normales altmodisches Gespräch mit mir. Ohne Feindseligkeit, ohne Misstrauen. Als würde er nicht darüber nachdenken, wie leicht oder wie schwer es wäre, mich jetzt sofort umzubringen. Er redete einfach nur mit mir.
    »Wie lange bist du schon bei Riley?«, fragte ich neugierig.
    »Seit elf Monaten jetzt.«
    »Wow! Dann bist du ja älter als Raoul.«
    Diego verdrehte die Augen und spuckte Gift über die Kante des Gebäudes. »Ja, ich kann mich noch erinnern,als Riley dieses Gesocks mitgebracht hat. Seitdem ist alles immer schlimmer geworden.«
    Ich schwieg einen Moment und überlegte, ob er alle, die jünger waren als er, für Gesocks hielt. Nicht, dass es mir etwas ausgemacht hätte. Was irgendjemand über mich dachte, machte mir schon lange nichts mehr aus. Es war nicht mehr nötig. In Rileys Worten war ich jetzt eine Göttin. Stärker, schneller, besser . Kein anderer zählte.
    Dann stieß Diego einen leisen Pfiff aus.
    »Na also. Es braucht nur ein bisschen Hirn und Geduld.« Er zeigte nach unten über die Straße.
    Halb versteckt in einem nachtschwarzen Durchgang beschimpfte ein Mann eine Frau und ohrfeigte sie, während eine andere Frau schweigend zusah. Von ihren Kleidern her zu schließen, waren es ein Zuhälter und zwei seiner Mädchen.
    Das war es, was Riley uns gesagt hatte. Dass wir Jagd auf den »Abschaum« machen sollten. Die Menschen nehmen, nach denen niemand suchen würde, diejenigen, die nicht auf dem Weg nach Hause zu einer wartenden Familie waren, diejenigen, die man nicht als vermisst melden würde.
    Genau so hatte er uns auch ausgewählt. Mahlzeiten und Götter, beide hatten zum Abschaum gehört.
    Im Unterschied zu manchen anderen tat ich immer noch, was Riley uns sagte. Nicht, weil ich ihn mochte. Dieses Gefühl war schon lange verschwunden. Sondernweil das, was er uns sagte, so klang, als wäre es richtig. Was für einen Sinn hatte es, Aufmerksamkeit auf die Tatsache zu lenken, dass ein Haufen neugeborener Vampire Seattle als seine Jagdgründe beanspruchte? Wie sollte uns das helfen?
    Ich hatte überhaupt nicht an Vampire geglaubt, bevor ich selbst einer geworden war. Wenn auch der Rest der Welt nicht wusste, dass es Vampire gab, hieß das, dass alle anderen Vampire auf intelligente Art jagten, so wie Riley es uns eingeschärft hatte. Dafür gab es wahrscheinlich einen guten Grund.
    Und genau, wie Diego sagte, brauchte es nur ein bisschen Hirn und Geduld, um auf intelligente Art zu jagen.
    Natürlich machten wir alle trotzdem genug Fehler und dann las Riley davon in der Zeitung und stöhnte und schrie uns an und zertrümmerte Sachen – wie zum Beispiel Raouls geliebte Videospielkonsole. Davon wurde Raoul so wütend, dass er irgendjemand anderen in Stücke riss und verbrannte. Das wiederum
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