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Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)

Titel: Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)
Autoren: Stephenie Meyer
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kein Brennen verspüren.
    Diego wartete immer noch und pfiff leise durch die Zähne. Als ich den Körper mit einem dumpfen Schlag zu Boden fallen ließ, wandte er sich mir zu und lächelte.
    »Äh, danke«, sagte ich.
    Er nickte. »Du sahst so aus, als hättest du es nötiger als ich. Ich kann mich noch erinnern, wie schwierig es am Anfang ist.«
    »Wird es irgendwann einfacher?«
    Er zuckte die Achseln. »In gewisser Weise.«
    Wir sahen uns einen Augenblick lang an.
    »Warum versenken wir die Leichen nicht im Sund?«, schlug er vor.
    Ich bückte mich, nahm die tote Blondine und warf mir ihren schlaffen Körper über die Schulter. Als ich gerade nach der anderen greifen wollte, kam Diego mir zuvor, den Zuhälter bereits auf dem Rücken.
    »Hab sie«, sagte er.
    Ich folgte ihm die Mauer hinauf und dann hangelten wir uns an den Trägern der Autobahnbrücke entlang. Die Scheinwerfer der Autos unter uns erfassten uns nicht. Ich dachte daran, wie dumm die Menschen waren, wie blind, und ich war froh, dass ich nicht zu den Ahnungslosen gehörte.
    Von der Dunkelheit verborgen, kamen wir zu einem leeren Dock, das jetzt in der Nacht verschlossen war.Diego zögerte keine Sekunde am Ende der Betonmauer, sondern sprang mit seiner klobigen Last einfach von der Kante herab und verschwand im Wasser. Ich tauchte hinter ihm ein.
    Er schwamm so geschmeidig und schnell wie ein Hai und schoss immer tiefer und weiter in den schwarzen Sund hinaus. Plötzlich hielt er an, als er gefunden hatte, wonach er suchte – einen riesigen, schlammigen Felsbrocken auf dem Meeresgrund, an dem Seesterne und Müll festhingen. Wir mussten über dreißig Meter tief sein – einem Menschen wäre es hier unten pechschwarz vorgekommen. Diego ließ die Leichen los. Sie schaukelten sanft neben ihm in der Strömung, während er seine Hand in den schmutzigen Sand am Fuß des Felsens schob. Einen Augenblick später hatte er einen Halt gefunden und hievte den Felsbrocken von seinem Platz. Sein Gewicht ließ ihn bis zur Taille in den dunklen Meeresboden einsinken.
    Er blickte auf und nickte mir zu.
    Ich schwamm zu ihm hinunter und angelte auf dem Weg mit einer Hand nach seinen Leichen. Ich stieß die Blondine in das schwarze Loch unter dem Felsen, dann schob ich das zweite Mädchen und den Zuhälter hinterher. Ich trat leicht auf die Körper, um sicherzugehen, dass sie festsaßen, dann paddelte ich aus dem Weg. Diego ließ den Felsbrocken fallen. Er wackelte ein bisschen, passte sich dem neuen, unebenen Untergrund an. Diego strampelte sich aus dem Dreck frei, schwamm zur Oberflächedes Felsbrockens und drückte ihn runter, um den Widerstand darunter flach zu pressen.
    Er schwamm ein paar Meter zurück, um sein Werk zu begutachten.
    Perfekt , formte ich mit den Lippen. Diese drei Leichen würden nie wieder auftauchen. Riley würde nie einen Bericht über sie in den Nachrichten hören.
    Diego grinste und hielt die Hand hoch.
    Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass ich einschlagen sollte. Zögernd schwamm ich vor, klatschte meine Handfläche gegen seine und ruderte dann schnell zurück, um einen gewissen Abstand zwischen uns zu bringen.
    Diego setzte eine eigenartige Miene auf, dann schoss er wie eine Kugel an die Wasseroberfläche.
    Verwirrt flitzte ich hinter ihm her. Als ich an die Luft kam, erstickte er beinahe an seinem Gelächter.
    »Was ist?«
    Eine Weile konnte er nicht antworten. Schließlich platzte er heraus: »Das war der mieseste High Five, den ich je gesehen habe.«
    Ich rümpfte verärgert die Nase. »Konnte ja nicht wissen, ob du mir gleich den Arm abreißt oder so.«
    Diego schnaubte. »Das würde ich nicht tun.«
    »Jeder andere schon«, gab ich zurück.
    »Das stimmt allerdings«, pflichtete er mir bei, plötzlich gar nicht mehr so amüsiert. »Lust auf einen weiteren Beutezug?«
    »Was für eine Frage!«
    Wir kamen unter einer Brücke aus dem Wasser und stießen zufällig auf zwei Obdachlose, die dort in alten, dreckigen Schlafsäcken auf einer Matratze aus alten Zeitungen schliefen. Keiner von beiden wachte auf. Ihr Blut hatte einen sauren Beigeschmack vom Alkohol, aber es war immer noch besser als nichts. Wir vergruben sie ebenfalls im Sund, unter einem anderen Felsen.
    »Tja, jetzt reicht’s mir wieder für ein paar Wochen«, sagte Diego, als wir aus dem Wasser raus waren und tropfend auf dem Rand eines anderen leeren Docks standen.
    Ich seufzte. »Ich schätze, das ist der einfachere Teil, stimmt’s? Ich werde das Brennen schon in ein
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