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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett)
Autoren: Katie MacAlister
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spähte über den Felsen zu den fünf Schiffen, die etwa zwanzig Meter vom Ufer entfernt in den Wellen schaukelten. »Sind das, wie heißen die gleich noch mal … Drachenschiffe?«
    Eirik verdrehte die Augen, bevor er nach einem Walkie-Talkie grapschte und ein Kommando hineinschmetterte. »Du hast zu viele Filme gesehen. Das sind Langboote, die traditionellen Wikingerschiffe. Ja, wir haben die Waräger um ihre Hilfe gebeten, aber offensichtlich hat sie der Neid gepackt, als sie von unserem Shoppingausflug mit dir gehört haben, und jetzt trachten sie danach, unsere vielen schönen Besitztümer zu erbeuten.«
    Mit einem seltsam sirrenden Geräusch zischte ein Pfeil an uns vorbei.
    »Das war ein Pfeil«, erklärte Ljot hilfsbereit, als er, in einer Hand ein Horn, in der anderen eine Farbpistole, an uns vorbeimarschierte.
    Ich schloss einen Moment lang die Augen. »Bitte sag mir, dass ihr sie nicht an euch vorbei und zum Markt gelangen lasst.«
    »Ganz gewiss nicht.« Eirik warf mir einen irritierten Blick zu. »Es sind nur fünfundzwanzig. Die schlagen wir locker.«
    Unter statischem Geknister erwachte das Walkie-Talkie abermals zum Leben. Eirik horchte eine Minute angestrengt hinein, dann antwortete er auf Schwedisch.
    »Gut, denn sollte es einen weiteren Zwischenfall geben, wird Absinthe nicht sehr glücklich sein. Zum Ochsenfrosch, ich bin spät dran. Ich komme nachher noch mal vorbei, um zu sehen, wie es so läuft.«
    »Genieße dein Rendezvous. Wir werden hier mit Loki warten, bis du zurückkommst.« Eirik klemmte sich ein Messer zwischen die Zähne, schnappte sich sein Schwert und schwang sich über den Felsen. Dann rannte er hinunter zum Landeplatz der Langboote.
    Während ich zum Markt zurückhetzte, fragte ich mich zum x-ten Mal, warum bei mir nie irgendetwas glattlaufen konnte.
    Eine Stunde später, ich erklärte gerade einer Kundin, dass ich nicht verantwortlich war für die drei Kinder, die sie ihren Handlinien nach bekommen würde, sprang plötzlich ein Mann auf meinen Tisch und schlug mir den Kopf ab.
    Zumindest versuchte er es.
    »Hey!«, schrie ich, als das Schwert einfach durch mich hindurchging. Ich hob schützend die Hände, und erst als er ein zweites Mal nach mir ausholte, fiel mir auf, dass er teilweise durchsichtig war. Ich starrte den Wikinger mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich kenne dich nicht. Du gehörst nicht zu Eiriks Männern, oder? Ich wette, du bist einer der Waräger, die er beschworen hat. Könntest du aufhören, mit dem Schwert nach mir zu schlagen? Das nervt!«
    Hinter der Frau an meinem Tisch standen drei Kunden an. Alle vier Augenpaare weiteten sich vor Erstaunen, als der Wikinger-Geist zu ihnen herumschoss. Er war so ähnlich bekleidet wie Eirik und seine Truppe: ein paar Fellfetzen um den nackten Oberkörper und untenrum mit Lederriemen gegürtete Wollhosen. Allerdings war er im Gegensatz zu meinen Wikingern stellenweise transparent. Ich schloss daraus, dass er im Gegensatz zu ihnen nicht geerdet war.
    Die Leute in der Warteschlange schnappten nach Luft, als der Wikinger vom Tisch sprang und sich in die Menge stürzte, die auf dem Markt umherflanierte. Mehrere panische Schreie ertönten, als er versuchte, einen Mann zu köpfen, einen anderen aufzuschlitzen und ein Gothic-Pärchen mit Gesichtspiercings im Partnerlook in Stücke zu hacken, doch die meisten Besucher applaudierten. Genau wie am Vortag bei Eirik und seinen Mannen hielten die Leute die Waräger für Schausteller.
    »Es tut mir leid, aber ich muss heute früher schließen«, erklärte ich meiner wartenden Kundschaft. »Wir haben hier ein kleines Problem mit unseren … äh … Wikingern. Entschuldigung. Aber morgen Abend bin ich bestimmt wieder hier.«
    Zwei weitere geisterhafte Gestalten rasten die Budengasse hinunter und versuchten unter lautem Gebrüll – vermutlich Waräger-Schlachtrufe –, so viele Menschen wie möglich mit ihren Phantomschwertern zu erledigen.
    »Die Spezialeffekte sind sagenhaft«, hörte ich einen Mann mit englischem Akzent sagen. »Hollywood lässt grüßen. Meinst du, es sind Hologramme?«
    »Ganz sicher«, antwortete sein Freund, der fasziniert beobachtete, wie sein Körper mehrfach von einem der Wikinger mit dem Schwert durchbohrt wurde. »Die sind verdammt gut gemacht. Ich frage mich, wo die Projektoren sind.«
    »Oben auf den Lichtmasten«, schwindelte ich und zeigte zu dem nächstgelegenen Scheinwerfer, der auf die Gasse hinabstrahlte.
    »Ah ja.« Beide Männer nickten. Ich
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