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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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Diebstahl die Tür verschlossen war? Sie war nicht nur angelehnt?«
    »Nein, sie war zu. Für wie dumm hältst du mich eigentlich?«
    »Tut mir leid. So war das nicht gemeint; ich wollte mich nur vergewissern.«
    »Du hast also nichts herausbekommen?« Sie schnalzte abfällig mit der Zunge und machte Anstalten, an mir vorbeizugehen. »Das liegt daran, dass dieser Josef der Dieb ist. Ich werde ihn finden, du wirst schon sehen, und wenn ich das tue –«
    Fest entschlossen, sie zu berühren, bevor sie mir entwischte, rief ich: »Oje, da sitzt ein fetter Käfer auf dir«, während ich gleichzeitig mit der Hand über ihre Schulter strich.
    Sie wirbelte zu mir herum, ihre Augen aufgerissen und fast brennend vor Zorn. »Du!« Sie schnappte nach Luft. Ich riss die Hand zurück und knallte die Edelstahltüren des versiegelten Raums in meinem Bewusstsein zu, schottete mich gerade noch rechtzeitig ab, bevor sie in meinen Kopf gelangen konnte. Ich spürte, wie sie sich an den Ecken entlangtastete und gegen die Wände drückte, um einen Einlass zu finden, aber ich klammerte mich an dem geistigen Bild meines versiegelten Raums fest, und zum Glück hielten er und der Schutzzauber stand.
    Sie schwankte kurz, als hätte sie einen plötzlichen Schwächeanfall, dann reckte sie trotzig das Kinn vor und warf mir einen Blick aus ihren blassblauen Augen zu, der mich mehrere Schritte zurücktaumeln ließ. »Ich bin noch nicht fertig mit dir«, zischte sie, bevor sie auf dem Absatz kehrtmachte und davonstürmte.
    »Heiliger Bimbam«, keuchte ich und rieb mir über die Arme. Sie waren von einer Gänsehaut überzogen, so wie immer, wenn ich mit echter Magie konfrontiert wurde, nur war dieses Mal kein wohliger Schauder die Ursache, sondern nackte Angst.
    Imogen lief an mir vorbei, dann blieb sie stehen, um kurz mit Absinthe zu sprechen, bevor sie mich zu ihrem Zelt winkte. Ich folgte ihr langsamen Schrittes, dabei fügte ich alles zusammen, was ich bisher wusste. Absinthe war nicht der Dieb. Sie gebot über mehr Magie, als ich geahnt hatte, aber sie war keine Diebin. Sie glaubte felsenfest, dass Josef, der Leadgitarrist, das Geld gestohlen hatte. Was bedeutete, dass ich sieben Verdächtige hatte, von denen
keiner
der Dieb war. Anders ausgedrückt: Ich stand wieder ganz am Anfang.
    Wie vorhergesehen hatten wir die nächsten drei Stunden gut zu tun. Am letzten Abend herrscht immer Hochbetrieb, da der Markt nur alle ein bis eineinhalb Jahre zum gleichen Ort zurückkommt. Ich übernahm praktisch das ganze Handlesen (wohlgemerkt mit beiden paar Handschuhen an), während Imogen die Runen deutete. Ich bekam keine Gelegenheit, sie zu fragen, ob sie Ben gefunden hatte beziehungsweise was er von Elvis Brief hielt, ganz zu schweigen davon, mir zu überlegen, was ich wegen meiner gescheiterten Ermittlung unternehmen sollte.
    Kurz vor Mitternacht begann es Ochsenfrösche zu regnen. Und nein, ich meine das nicht metaphorisch.
    »Was zur … Das ist ein Frosch«, staunte Imogen, als ein großer, fetter, grüngelber Frosch auf ihren Tisch hüpfte, sie mehrmals anblinzelte und davonsprang.
    »Nicht einfach nur ein Frosch, sondern ein Ochsenfrosch«, korrigierte ich sie, dann stand ich auf und lief in den vorderen Bereich des Zelts, als ich lautes Gekreische hörte. Die Leute schrien panisch und hielten sich Dinge über die Köpfe, während sie in Deckung rannten. »Ochsenfrösche verheißen nichts Gutes. Ich gehe nach meiner Mutter sehen. Ich bin gleich zurück.«
    Ich sprintete aus dem Zelt, dabei achtete ich darauf, nicht mit Menschen zusammenzurumpeln oder auf die Frösche zu treten, die vom Himmel fielen. Zum Glück waren die Tierchen ziemlich rasante Hüpfer, denn ich sah keine, die von den Flüchtenden zertrampelt wurden. Dafür sah ich viele geschmeidig auf dem Boden landen, und ich muss sagen, sie schienen ebenso baff zu sein, mich zu sehen, wie umgekehrt.
    »Mom? Es regnet Ochsenfrösche!«, schrie ich, als ich mich an den Leuten vorbeizwängte, die sich unter dem Vordach ihres Zelts versteckten. Wegen des Zirkels waren sämtliche Tische, Stühle und so weiter aus dem Zelt geräumt worden. Meine Mutter und ihre Hexenkolleginnen hatten den Zirkel geschlossen und standen nun alle mit geschlossenen Augen leicht schwankend im Kreis, während irgendjemand die Anrufung der Göttin rezitierte … der übliche Zirkelkram eben. Ich wusste es besser, als in den Kreis zu treten (den Fehler hatte ich einmal gemacht, und es dauerte drei Wochen, ehe meine
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