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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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hinzuzufügen, die mir allein gehörte. Ich baute mittig ein paar zusätzliche Schwünge und Kringel ein. Er ließ mich mein individuelles Zeichen solange üben, bis ich es ganz verinnerlicht hatte.
    Meine innere Fran wies mich darauf hin, dass meine spezifische Ergänzung Bens Name in Kursivschrift sei. Ich konterte, sie solle endlich erwachsen werden.
    »Versuch es noch mal«, knurrte er, offenbar noch immer stinkig auf mich. Was mich nicht weiter störte, weil ich ihm weiterhin übel nahm, dass er sich als mein Beschützer aufspielte. »Du kriegst es noch immer nicht richtig hin.«
    »Und ob! Ich zeichne es jedes Mal gleich!«
    »Du musst an die Macht des Symbols glauben. An deine Fähigkeit, den Zauber zu wirken. Ohne das wackelst du nur mit dem Finger in der Luft herum.«
    Ich wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen. Gab es etwas Nervtötenderes als einen aufsässigen Vampir? »Ich versuche es ja! Also hör auf, mir auf den Keks zu gehen!«
    »Mach es noch mal«, befahl er.
    »Na schön. Und weißt du, was ich anschließend tun werde? Ich werde dich
dermaßen
in den Wind schießen! Ich will dich nie wiedersehen, verstanden?
Nie wieder!
« Ich ballerte alles, was ich hatte, in das Zeichen – all meine Emotionen, all meine Gedanken, all meine Willenskraft, mein ganzes Verlangen, nach Hause zurückzukehren und mich wieder in meiner hübschen, sicheren kleinen Welt zu verkriechen. Als ich den letzten Bogen, die letzte Linie in die Luft malte, erwachte das Symbol zwischen uns in der Luft zum Leben, bevor das komplizierte goldene Muster gleich darauf Partikel für Partikel zerstob.
    Der Zauber war gewoben. Ich war geschützt.
    »Zufrieden?«, fauchte ich.
    »Nicht mal ansatzweise.«
    »Leck mich am Ärmel«, sagte ich zähneknirschend und ließ ihn stehen.
    »Wo willst du hin?«, rief er mir hinterher.
    »Zurück an die Arbeit!«, schoss ich zurück und stürmte in Richtung der hellen Lichter des Markts davon.

12
    Ja, okay, ihr habt meine Nummer durchschaut. In Wirklichkeit war ich so sauer auf Ben und seine »Du wirst deine Nachforschungen einstellen, weil du ein Mädchen bist und ich ein Vampir bin«-Einstellung, dass ich davonlief, ohne ihn um seine Hilfe zu bitten, wie ich es eigentlich geplant hatte, denn mal im Ernst – was bringt es, einen zahmen Vampir zu kennen, wenn man nicht gelegentlich Gebrauch von ihm machen kann?
    Folglich stapfte ich mit extrem grimmiger Miene die Budengasse hinab und zermarterte mir das Hirn, wie ich es ohne a
little help from my friends
(ergo Ben) anstellen sollte, Absinthe zu betatschen. Ich war so damit beschäftigt, mich selbst zur Schnecke zu machen – und mir mindestens ein Dutzend lässiger Erwiderungen auf Bens bissige Kommentare zu überlegen –, dass ich prompt in Imogen hineinlief, bevor ich sie sah.
    »Fran, bitte entschuldige. Ich habe dich gar nicht bemerkt.« Offensichtlich war ich nicht die Einzige, die in innere Selbstbetrachtung versunken durch die Gegend spazierte. In Imogens blauen Augen glitzerte Mordlust. Sie hielt ein zerknülltes Stück Papier in der Hand. »Hast du Benedikt gesehen?«
    »Ja, erst vor ein paar Minuten, drüben, vor dem Hauptzelt. Was ist passiert? Du siehst total angefressen aus.«
    »Ich bin angefressen. Ich bin so angefressen wie ein Stück Speck, an dem eine Maus genagt hat.« Sie schob mir den Zettel in die Finger. »Lies das. Hast du je zuvor etwas derart Lächerliches gelesen? Der Typ hat echt Nerven!«
    Ich strich das Papier glatt und überflog die kurze, getippte Notiz. Sie begann mit:
Meine geliebte Imogen
. Ich guckte auf die letzte Zeile, um zu sehen, wer sie unterschrieben hatte (Elvis), dann hob ich den Blick. »Äh … willst du wirklich, dass ich deinen Liebesbrief lese?«
    »Es ist kein Liebesbrief«, sagte sie, jedes Wort mit den Zähnen zermalmend.
    Autsch
. Ich las den Brief laut vor. »›Meine geliebte Imogen, lange habe ich darauf gewartet, dass du endlich begreifst. Ich bin der Mann, den das Schicksal dir zugedacht hat, doch du willst einfach nicht davon ablassen, deine Untreue offen vor mir zur Schau zu stellen. Du wirst mich heute Punkt Mitternacht an der Bushaltestelle Richtung Kapuvár treffen.‹ An der Bushaltestelle? Ach ja, die unten an der Straße. Nicht weit von der Stelle, wo ich Tesla gefunden habe. ›Von dort aus werden wir in die Stadt fahren und uns unverzüglich trauen lassen. Du gehörst mir, Imogen, und ich beabsichtige nicht, deine Reize mit Nebenbuhlern zu teilen. Dein dir ergebener
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