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Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)

Titel: Beißen für Anfänger 1: Hexenzirkus (German Edition)
Autoren: Katie MacAlister schreibt als Katie Maxwell
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Elvis.‹ Mann, was für ein Vollpfosten. Was versprechen sich diese Typen bloß von ihrem Machogehabe?«
    »Er ist geisteskrank. Er ist definitiv geisteskrank.« Ich gehöre ihm
nicht
, und er ist auch nicht der Mann, den das Schicksal mir zugedacht hat. Ich werde dafür sorgen, dass Benedikt ihm das auf eine Weise klarmacht, die dafür sorgt, dass Elvis mich nie wieder belästigt.«
    Ich musterte den Brief in meiner Hand. Er war maschinegeschrieben, darum verströmte er nicht so viel Gefühl, wie es ein handgeschriebener womöglich getan hätte, trotzdem bestand kein Zweifel an Elvis’ Entschlossenheit, Imogen zu bekommen. Ich gab ihn ihr zurück. »Ja, ich schätze, Ben könnte Elvis Furcht vor der Göttin lehren.«
    »Es ist nicht die Göttin, die Elvis fürchten muss, sobald Benedikt mit ihm fertig ist«, ereiferte Imogen sich theatralisch und schüttelte ihre blonde Mähne zurück. Sie sah irgendwie verändert aus … intensiver … einfach anders. Ich schätze, nachdem ich sie nie zuvor richtig wütend erlebt hatte, war ich einfach von der Hitze ihres Zorns beeindruckt. »Ich werde Ben zu diesem kleinen Rendezvous schicken. Mein Bruder hegt einen ausgeprägten Beschützerinstinkt jenen gegenüber, die er liebt. Elvis wird bald erfahren, wie unklug es ist, sich mit einem Dunklen anzulegen.«
    Ich schürzte die Lippen, als sie sich bei mir bedankte. Sie eilte, ihre Wallemähne hinter ihr herwehend, den langen Mittelgang entlang, dabei strahlte rechtschaffene Entrüstung in Wellen von ihr ab. Fast hatte ich Mitleid mit Elvis … aber nur fast.
    »Meinst du wirklich, du kannst dir Mitgefühl mit anderen leisten, wenn du selbst die Mutter aller Gedankenleser in die Zange nehmen musst?«, fragte ich mich laut. Dann drehte ich mich widerwillig zu dem kleinen Kassenhäuschen um, von dem ich wusste, dass ich Absinthe dort finden würde. Sie machte gerade alles für den Verkauf der Eintrittskarten startklar.
    Sie trat aus dem Häuschen, dabei gab sie Tess, der Ticketverkäuferin, noch ein paar letzte Instruktionen. Ich beobachtete sie einen Moment lang, dabei versuchte ich, mich mental dafür zu wappnen, sie anzufassen. Ich streifte die Spitzenhandschuhe über meine nackten Hände, damit sie keinen Unterschied bemerken würde, dabei rief ich mir ins Gedächtnis, dass ich von meinem Schutzzauber bewacht wurde und Absinthe aus meinem Kopf fernhalten konnte (wenigstens hoffte ich das), sollte sie hineinzugelangen versuchen. Ich hatte Vertrauen in den Schutzzauber – ich wusste, dass Ben mich nicht in die Irre führen würde –, trotzdem gestand ich mir ein, dass mein Glaube an mein mentales Stoppschild ein bisschen ins Wanken geriet angesichts der Vorstellung, mit Absinthe auf Tuchfühlung zu gehen.
    »Du schaffst das, Fran«, sprach ich mir leise Mut zu, als ich aus dem Schatten trat, damit Absinthe mich sehen würde, sobald sie sich umdrehte. »Sie ist nur eine einzelne Person und die letzte auf deiner Liste. Sie kann dir nichts anhaben.«
    Absinthe wandte sich um und kam auf mich zu. Meine innere Fran drängte mich kreischend zur Flucht. Meine äußere Fran zwang sich zu einem Lächeln und versuchte, so zu tun, als stünde sie nicht kurz davor, sich zu übergeben. »Hallo, Absinthe. Ich würde dir gern ein paar kurze Fragen stellen, falls du fix Zeit hast.«
    »Fixzeit?« Sie blieb stehen und spähte stirnrunzelnd über meine Schulter. Normalerweise drehte sie ihre Runde, kurz bevor der Markt öffnete, um sich zu vergewissern, dass jeder auf seinem Posten war.
    »Eine Minute.«
    »Ach so. Wirst du Imogen denn nicht beim Handlesen assistieren? Wieso bist du nicht in ihrem Zelt?«
    »Ich habe noch eine Viertelstunde.« An meiner Lippe nagend, unterzog ich Absinthe einer verstohlenen Musterung. Sie war sehr zierlich, sogar noch zierlicher als Imogen, nur vergaß man das leicht, weil ihre Persönlichkeit so übergroß war. Ihre pinkfarbene Igelfrisur unterstützte den Eindruck noch. Abgesehen davon fördert nichts so sehr den Respekt vor einer Person wie das Wissen, dass sie dich allein mit einem Zucken ihrer mentalen Kräfte in die Knie zwingen kann. Ich versuchte erneut, dieses flüchtige Gefühl von vorher zu fassen zu bekommen. Irgendetwas Wichtiges hatte ich heute gesehen, etwas, das jemand sagte oder tat und das ich hätte registrieren müssen. Aber da waren einfach zu viele vage Eindrücke, als dass sie mich weitergebracht hätten. Ich atmete tief durch. »Es geht um den Safe. Du sagtest, dass am Morgen nach dem
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