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Beiss nicht in die Sonne

Beiss nicht in die Sonne

Titel: Beiss nicht in die Sonne
Autoren: Tanith Lee
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meinen Ohren nicht sehr wahrscheinlich“, fand ich.
    „Nein“, gab Thinta zu, „es ist nur – es hat mich irgendwie beunruhigt.“
    Schön, schön, also bin ich jetzt auch beunruhigt. Danke schön, Thinta-Ooma.
    Manchmal beunruhigt es mich noch immer. Ich wache nachts aus meinen Träumen von der Wüste auf und denke: Gott? Gott? Aber es scheint keine Antwort zu geben.
    Jedenfalls bin ich jetzt sehr ruhig. Gelassen. Vielleicht wie Danor. Ich rege mich im allgemeinen nicht mehr auf die gleiche Art und Weise auf oder werde wütend so wie früher. Vielleicht habe ich die Sonne akzeptiert und es aufgegeben, in sie hineinzubeißen.
    Hatta signalisierte mir eines Tages. Er war voller Beulen, Knubbeln und Tentakeln. Es ist wirklich eine Schande, aber ich kann ihn so einfach nicht ertragen. Ich weiß, daß er diesen Liebesbeweis braucht, ich kann ihn verstehen. Er versucht jetzt, es vor sich selbst zu verbergen, und redet dauernd davon, wie wichtig es ist, hin und wieder häßlich zu sein, und daß es ein essentielles Erlebnis wäre, so mit ihm fortzugehen. Vielleicht stimmt es, und ich sollte es tun. Vielleicht werde ich es auch eines Tages tun.
    Vor nicht allzu langer Zeit, als ich in meiner Kugel unterwegs war, dachte ich plötzlich, wie wunderbar es wäre, wenn irgendwo in der Stadt ein Platz wäre, an dem man sterben könnte, ohne daß einen die Roboter fänden. Es gibt da natürlich noch die Wüste, aber es wäre irgendwie nicht recht, wenn ich in all meiner Stadtheit in der Wüste sterben würde, als ob ich sie für einen riesigen Vakuumsog halten würde. Ich ließ sie das Tierchen dort draußen begraben – jetzt kann ich es ja sagen –, aber das war etwas anderes. Es mußte zurückgehen in den Sand, der es hervorgebracht hatte. Ich gehörte in das Dämmerlicht, das mich hervorgebracht hatte. Oder nicht?
    Oder nicht?

 
Glossar des Jang-Slangs
     
    attlevey
    hallo
     
    Dalika
    heftige Auseinandersetzung, Streit
     
    derisann
    schön, hübsch
     
    droad
    zu Tode gelangweilt sein
     
    drumdik
    grauenhaft, entsetzlich
     
    farathoom
    Fluch (etwa: verdammter Mist)
     
    Floop
    Schimpfname (etwa: Hornochse)
     
    groshing
    wunderbar, fabelhaft
     
    insumatt
    unübertroffen
     
    onk
    Ausruf (etwa: Menschenskind, liebe Güte)
     
    Ooma
    Schatz, Liebling
     
    seit
    schwer von Begriff, leicht auf den Arm zu nehmen
     
    soolka
    gepflegt; von Jangs nur für Nichtjangs verwendet
     
    Thalidrap
    Schimpfname (s. auch Floop)
     
    tosky
    neurotisch
     
    V … n
    von der Autobiographin niemals ganz ausgeschriebenes Wort. Offensichtlich ziemlich schlimmes Wort.
     
    zaradann
    verrückt, bescheuert
     
     

Glossar allgemeiner Ausdrücke
     
    Glar
    ehemaliger Titel in Vier BEE, ähnlich dem Professorentitel. Die Bezeichnung hielt sich als höfliche Anrede für die Q-R-Lehrer an den Hypnoschulen, war aber im allgemeinen Sprachgebrauch sonst nicht mehr üblich
     
    Mid-Vrek
     
    Mittlerer Abschnitt eines Vrek, Dauer vierzig
    Einheiten
     
    Rorl
    Vier-BEE-Jahrhundert
     
    Split
    Vier-BEE-Minute
     
    Einheit
    Vier-BEE-Tag
     
    Vrek
    Zeitraum von einhundert Einheiten
     

 
Nachwort
     
    Die englische Science Fiction- und Fantasy-Autorin Tanith Lee wurde am 19. September 1947 in London geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie besuchte eine Kunsthochschule und begann Ende der sechziger Jahre zu schreiben. Ihre erste Veröffentlichung war – außerhalb des Genres – die Kurzgeschichte „The Betrothed“, 1968 erschienen. Anfang der siebziger Jahre versuchte sich Tanith Lee dann zunächst als Verfasserin von Jugendbüchern (1971 kam ihre erste eigenständige Publikation, das Jugendbuch The Dragon Hoard, heraus), wobei einige dieser Romane bereits märchenhafte oder phantastische Elemente aufweisen. Diese Fantasy-Orientierung nahm mit den folgenden Büchern noch zu, und Mitte der siebziger Jahre vollzog Tanith Lee den Schritt zur Fantasy und Science Fiction für den erwachsenen Leser. Ihr erstes „richtiges“ Buch innerhalb des Genres war The Birthgrave (Im Herzen des Vulkans), das 1975 herauskam und den Auftakt für eine Trilogie bildet, die mit Vazkor, Son of Vazkor (Vazkor) und Quest for the White Witch (Die weiße Hexe) fortgesetzt wurde. Seither schrieb sie in rascher Folge eine Reihe von Romanen, wobei die meisten der Fantasy zuzurechnen sind. Ihre Ausflüge in die Science Fiction sind vergleichsweise selten, denn außer dem vorliegenden Buch befinden sich unter den bislang fünfzehn einschlägigen Buchveröffentlichungen nur
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