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Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)

Titel: Beim ersten Sonnenstrahl (Teil 3) (German Edition)
Autoren: Inka Loreen Minden
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Liane gehalten hatte. Eine Strickleiter fiel herunter und baumelte vor seiner Nase.
    Zahar hielt sie fest. »Rauf mit dir!«
    »Du willst jetzt auf Bäume klettern?« David war nicht geübt darin. Als Junge hatte er andere Interessen verfolgt.
    Erst als Zahar die Augen verdrehte, machte er sich an den wackligen Aufstieg. Nachdem er an einem dicken Ast vorbeigeklettert war und einen Zweig mit vielen Blättern auf die Seite geschoben hatte, erkannte er über sich den Ausschnitt einer hölzerne Plattform mit einer viereckigen Öffnung an der Seite, aus der die Leiter hing.
    Überrascht schaute er nach unten und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. »Hast du das gebaut?«
    Sein Liebster lächelte. »Nun schau es dir erst mal von oben an, bevor du mich mit Lob überhäufst.«
    David schob sich über den Rand und stellte sich hin. Zahar tauchte sofort hinter ihm auf.
    »Ein richtiges Räubernest!« David konnte es kaum glauben. Er befand sich in einem Baumhaus, und was für einem! Die mit einem hölzernen Geländer versehene Plattform war etwa vier Schritte breit und reichte kreisförmig um den ganzen Stamm.
    Zahar hüstelte. »Ich würde es eher als Liebesnest bezeichnen.«
    Tatsächlich gab es auf der hinteren Seite des Stammes ein Bett. Es war nicht ganz symmetrisch und aus dünneren Stämmen gezimmert. Sogar eine Matratze hatte es. David ließ die Finger über das Leinenlaken gleiten. »Was ist dort drunter?«
    »Ein wenig Stroh, das ich mir von unserem Nachbarn geborgt habe, und Schaffelle.« Er grinste verschmitzt. »Die hab ich aber bezahlt.«
    »Womit denn?« Nun war David neugierig.
    »Löffel.«
    David runzelte die Stirn. »Das ist kein offizielles Zahlungsmittel.«
    Zahar lachte auf. »Nuriel hat mich gebeten, Silberbesteck gegen Geld einzutauschen, falls ich mal wieder als Mensch in London unterwegs bin. Die Hälfte darf ich behalten.«
    »Dafür bist du also gut genug.« Sie hatten es dabei belassen, dem Klan nicht zu sagen, dass Zahar lebte. Er würde es bestimmt nicht gutheißen, dass er mit einem Menschen zusammen war. Zahars Verhältnis zu Nuriel war viel besser geworden. Respektvoller. Und dass Zahar die Hälfte des Bestecks behalten durfte, war sehr großzügig von Nuriel. Ob er ein schlechtes Gewissen hatte? »Und wozu braucht Nuriel das Geld?«
    »Er möchte Zuhra irgendeine Freude bereiten und jetzt hör auf zu fragen, mehr weiß ich nicht.«
    Schmunzelnd sah sich David weiter um und begutachtete einen Tisch mit drei Beinen, zwei Schemel aus abgesägten Stämmen und einige leicht schiefe Regale. Dieses wundersame Baumhaus war nicht perfekt, aber in seiner Gesamtheit war es das dennoch. Weil Zahar es gebaut hatte. Sogar an Kristalle hatte er gedacht, die er auf den Pfeilern des Geländers angebracht hatte. Und über der Plattform erstreckte sich ein Dach aus gespannten Planen. Die Baumkrone war dicht und umgab ihr Nest wie eine grüne Wand. Vögel zwitscherten und ein sanfter Wind brachte die Blätter zum Rascheln.
    David war überwältigt. »Das ist wie ein kleiner Pavillon, nur mitten in der Natur!«
    »Gefällt es dir?« Zahar umarmte ihn von hinten.
    Er drehte sich um und schmiegte sich an ihn. »Es ist wundervoll! Wann hast du das gemacht?«
    »Immer, wenn wir auf dem Land sind, habe ich ein paar Tage daran gearbeitet.«
    »Wenn ich dachte, du beschützt die Menschen in der Gegend?«
    Zahar nickte. »Hier gibt es ja nicht viel zu tun, außer vielleicht verirrte Schafe einzufangen, und ich verspürte auch nicht die Lust, jede Nacht die vielen Meilen nach London zu laufen.«
    David packte ihn am Kragen des Hemdes und zog ihn zum Bett. »Das ist ein Liebesnest, sagtest du? Dann sollten wir es einweihen.«
    »Eine vorzügliche Idee«, raunte Zahar und drückte ihn auf die Matratze.
    Sein Liebster küsste ihn stürmisch und riss das Hemd auf, sodass Knöpfe absprangen, doch das war David egal. Er konnte es selbst kaum erwarten, Zahar überall zu spüren und zu berühren. Sie zogen sich aus, küssten sich innig und rieben ihre Körper aneinander.
    »Ich muss dich schmecken.« Zahar leckte über seine Brustwarzen, bis sie sich zusammenzogen, knabberte an seinem Bauch und fuhr tiefer bis zu den Kniekehlen, die er ausleckte.
    David hätte früher nie gedacht, dass ihn das erregte, aber seine harte Männlichkeit pochte im Rhythmus seines Herzens.
    »Nicht meine Füße!« Er lachte auf, weil Zahar ihn an den Fußsohlen kitzelte. »Sie sind schmutzig! Du hast mir ja keine Zeit gelassen, Schuhe
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