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Bei Tag und Nacht

Titel: Bei Tag und Nacht
Autoren: Kat Martin
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Männer lieben. Das tut er sehr diskret. Deswegen ist er immer allein weggeritten.«
    Elissa errötete, als sie verstand, was Adrian meinte. »Willst du damit sagen, daß also Karl sich geirrt hat und Becker gar nichts mit dem Verrat zu tun hat?«
    Der Colonel erklärte: »Sicher ist Klammer der Falke, aber ...«
    »Aber die Nachricht, die mir in die Hände fiel, hat Becker dem Boten gegeben - also haben beide etwas damit zu tun.«
    »Es scheint so.«
    »Und was sollen wir jetzt anfangen?«
    Erst mal nichts, dachte er. Bis jemand die Tür ihres Kerkers öffnete, konnten sie kaum etwas unternehmen. Und selbst dann hatten sie wenig Chancen. Trotzdem blickte er sich suchend um, entdeckte aber nicht mehr als das morsche Brett, das Elissa vorher gehalten hatte, Getreidesäcke und ein schadhaftes Pferdegeschirr.
    »Nina wird es doch bestimmt Jamison erzählen«, meinte Elissa, während er weitersuchte. »Und wenn wir beide nicht ins Lager zurückkehren ...«
    »Jamie ist bei Ravenscroft. Wahrscheinlich ist er noch mindestens bis morgen nachmittag beschäftigt.«
    Im schwachen Licht sah er, wie sie das Kinn hob. »Die können uns doch nicht einfach so erschießen!«
    Er wollte ihr nicht die Wahrheit sagen - daß leider diese Wahrscheinlichkeit durchaus bestand. Vierzigtausend Mann waren in den letzten Tagen gefallen - da würden zwei mehr wohl kaum bemerkt.
    »Es ist fast Mitternacht«, sagte er. »Du hast tagelang hart
    gearbeitet und solltest dich ausruhen.« Er zog ein paar von den Säcken vom Stapel, um sie auszubreiten, setzte sich mit ihr hin und bettete ihren Kopf an seiner Schulter. »Im Augenblick können wir nichts tun. Warum schläfst du nicht ein wenig?«
    »Ich will nicht schlafen.«
    »Aber du brauchst Ruhe. Du hast dich aufgearbeitet!«
    Sie sah ihn einen Moment an, offensichtlich überrascht, daß er sie beobachtet hatte. »Hältst du mich für so töricht, Adrian? Ich weiß, daß wir aus dieser Angelegenheit wohl kaum lebend herauskommen. Und wenn ich nur noch eine Nacht zu leben habe, werde ich sie bestimmt nicht mit Schlafen vergeuden -sondern mit dir.«
    Ein Klumpen bildete sich in seiner Brust, und seine Hand zitterte, als er das Haar von ihrer Schläfe strich. Verdammt, er wünschte, er käme auf eine Lösung! »Wir dürfen nicht aufgeben. Bis morgen früh kann noch eine Menge passieren.«
    Elissa nickte schwach, sie wußten beide, daß es eine Illusion war, und wollten doch so gerne daran glauben. »Küß mich, bitte, Adrian. Ich habe oft davon geträumt!«
    Sein Herz schien zu brechen. Er umfaßte ihr Gesicht, legte den Mund auf ihren, nahm ihren Geschmack auf und die süße Wärme ihrer Lippen. Ihre Finger nestelten an den Knöpfen seiner Uniform. Die Jacke öffnete sich, und sie schob ihre Finger hinein. Sie zog sein Hemd aus der Hose, ließ ihre Finger über seine bloße Haut gleiten, und Adrian hörte sich selbst stöhnen.
    »Liebe mich - jetzt gleich, bitte!«
    »Elissa ... Liebste ... es gibt nichts, was ich lieber täte, aber dich hier zu nehmen ...«
    »Ich brauche dich, Adrian, wenigstens ein letztes Mal...«
    Der Schmerz schnürte ihm die Luft ab. Ausgeschlossen, daß dies das letzte Mal war! Das Schicksal konnte unmöglich so grausam sein und ihm endlich eine liebende Frau schenken, nur um sie ihm dann gleich wieder zu nehmen.
    Aber vielleicht war das die grundlegende Ironie. Er hatte gefunden, was er all die Jahre gesucht hatte - aber leider zu spät.
    »Adrian?«
    »Ich liebe dich«, flüsterte er, ergriff wieder Besitz von ihrem Mund, seine Hände suchten ihre Brüste, entblößten sie, seine Finger streichelten die harten Spitzen. Er machte seine Hose auf, begann, ihren Rock hochzuschieben. Ihre Haut war glatt und weich. Er streichelte sie sanft, fand sie feucht und bereit für ihn. Rittlings hob er sie auf sich, schob sie über seine Härte, ließ ihren schlanken Körper auf seine schwere, harte Größe sinken. Dann hielt er sie fest und begann, sich in ihr zu bewegen, mit langen, tiefen Stößen, bei denen sein Blut aufwallte und wie Feuer seine Adern versengte. Er hörte ihr leises Wimmern, spürte, wie ihr Körper sich um ihn zusammenzuziehen begann, spürte seine eigene drängende Lust, hielt sich aber zurück.
    Eine ganze Weile blieb er tief in ihr, verzweifelt bemüht, sie in diesen letzten Stunden in einer Weise zu seinem Eigentum zu machen, wie er es noch nie vermocht hatte.
    »Du gehörst mir«, flüsterte er, »von aller Anfang an. Und was auch geschehen mag, du wirst immer
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