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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Mühe.« Alek lächelte und salutierte. »Viel Glück.« Er wandte sich um und lief über den Rücken nach vorn.
    Deryn schaute ihm nach und fragte sich, was in den Köpfen der Offiziere unten auf der Brücke vorgehen mochte. Die Leviathan bereitete sich auf ein Gefecht vor, mit neuen und kaum erprobten Motoren, die zudem von Männern bedient wurden, die eigentlich auf der anderen Seite kämpfen müssten.
    Aber dem Kapitän blieb keine große Wahl, oder? Er konnte den Mechanisten entweder vertrauen oder er konnte hilflos mit dem Wind weitertreiben. Und Alek und seine Männer mussten an dem Kampf teilnehmen, sonst würden sie ihre einzigen Verbündeten verlieren. Niemand schien wirklich eine Wahl zu haben, wenn man es sich recht überlegte.
    Deryn seufzte und fragte sich, wie und wann dieser Krieg so durcheinandergeraten war.

2. Kapitel
    Während Alek nach vorn zu den Motoren lief, fragte er sich, ob er Dylan die ganze Wahrheit erzählen sollte.
    Vom Gefühl her war es falsch, sich an diesem Angriff zu beteiligen. Alek und seine Männer hatten gegen Deutsche gekämpft – und sogar gegen Österreicher –, während sie in die Schweiz geflohen waren. Doch nun lagen die Dinge anders; diese Panzerschiffe suchten nicht nach ihm.
    Laut den Funksprüchen, die Graf Volger abgehört hatte, waren die beiden Schiffe zu Beginn des Krieges auf dem Mittelmeer in die Falle geraten. Da die Briten Gibraltar und den Suezkanal kontrollierten, hatten sie keine Möglichkeit, nach Deutschland zurückzukehren. Seit einer Woche waren sie auf der Flucht.
    Alek wusste, wie man sich fühlte, wenn man gejagt wurde und gezwungen war, an einem Kampf teilzunehmen, den jemand anderes angefangen hatte. Jetzt allerdings hatte er sich bereit erklärt, den Darwinisten zu helfen, zwei Schiffe voller Männer zu versenken.
    Das riesige Tier rollte unter seinen Füßen, die winzigen Ranken an den Flanken wogten wie Gras im Wind und führten eine langsame Wende herbei. Vogelschöpfungen, bereits mit Trageriemen und Kriegsinstrumenten ausgerüstet, umschwärmten Alek.
    Auch darin unterschied sich die Situation von den vorherigen. Diesmal kämpfte er Seite an Seite mit diesen Kreaturen. Alex war in dem Glauben erzogen worden, dass sie gottlose Abscheulichkeiten waren, doch nach vier Tagen an Bord des Luftschiffes klangen ihr Gekrächze und ihr Geschrei ganz natürlich in seinen Ohren. Abgesehen von den schrecklichen Flechet-Fledermäusen gab es tatsächlich Tierschöpfungen, die er schön fand.
    Entwickelte er sich inzwischen schon langsam zum Darwinisten?
    Als er zwischen den Triebwerksgondeln angekommen war, stieg Alek auf der Backbordseite an den Webeleinen nach unten. Das Luftschiff neigte sich nach oben und gewann an Höhe, das Meer blieb unter ihm zurück. Die Leinen waren von der salzigen Luft rutschig, und während er sich anstrengen musste, um nicht abzustürzen, vergaß er alle Grübelei über Loyalität.
    An der Triebwerksgondel angekommen, war Alek schweißgebadet und verfluchte seine schwere Fechtkleidung.
    Otto Klopp hatte die Steuerung übernommen, und seine habsburgische Gardeuniform wirkte ziemlich zerschlissen, nachdem sie inzwischen sechs Wochen unterwegs waren. Neben ihm stand Mr Hirst, der Chefingenieur der Leviathan , und betrachtete die dröhnende Maschine voller Widerwillen. Die schnaufenden Kolben und blitzenden Glühkerzen wirkten, das musste Alek einräumen, schon ziemlich bizarr neben den Zilien an der Flanke des Flugtiers. So wie Zahnräder, die an den Flügeln eines Schmetterlings befestigt waren.
    »Meister Klopp«, rief Alek über den Lärm. »Wie läuft die Maschine?«
    Der alte Mann blickte von der Steuerung auf. »Angesichts der Geschwindigkeit ziemlich rund. Wissen Sie, was eigentlich los ist?«
    Otto Klopp sprach kaum Englisch. Selbst wenn eine Boteneidechse die Neuigkeiten zur Gondel gebracht hatte, konnte er nicht wissen, wieso das Luftschiff den Kurs änderte. Gesehen hatte er nur die farbigen Signale, die an der Brücke aufleuchteten, Befehle, denen Gehorsam zu leisten war.
    »Wir haben zwei deutsche Panzerschiffe ausgemacht.« Alex zögerte – hatte er schon wieder »wir« gesagt? »Das Schiff hat die Verfolgung aufgenommen.«
    Klopp runzelte die Stirn, musste die Nachricht erst einmal verdauen und zuckte dann mit den Schultern. »Also, die Deutschen haben es in letzter Zeit nicht besonders gut mit uns gemeint. Aber natürlich könnten wir auch jederzeit einen Kolben zum Platzen bringen, junger Herr.«
    Alek
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