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Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Behemoth - Im Labyrinth der Macht

Titel: Behemoth - Im Labyrinth der Macht
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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letzten Tagen nach und nach eingestanden, und inzwischen hätte sie eigentlich nichts mehr dagegen einzuwenden, wenn sie dieser Irgendjemand sein würde.
    Ein Flattern am Himmel erregte ihre Aufmerksamkeit und Deryn ließ den schmerzenden Schwertarm sinken.
    »Ha!«, sagte Alek. »Hast du schon genug?«
    »Newkirk«, erwiderte sie und versuchte, die hektischen Signale des Jungen zu verstehen.
    Die Signalflaggen hetzten nochmals durch die Buchstabenfolge und langsam verstand sie die Mitteilung.
    »Zwei Gruppen Schornsteine in vierzig Meilen Entfernung«, sagte sie und griff nach ihrer Pfeife. »Das sind die deutschen Panzerschiffe.«
    Sie erwischte sich dabei, wie sie lächelte, als sie in die Pfeife blies. Konstantinopel musste wohl noch einen Micker warten.
    Das Alarmgeheul breitete sich rasch von einem Wasserstoffschnüffler zum anderen aus. Bald hallten die Schreie der Tiere vom ganzen Schiff wider.
    Die Mannschaft eilte zum Rückgrat hinauf, machte die Luftkanonen bereit und brachte Futtertaschen zu den Flechet-Fledermäusen. Schnüffler kletterten kreuz und quer über die Webeleinen und suchten nach Lecks in der Haut der Leviathan.
    Deryn und Alex drehten die Winde des Huxley und holten Newkirk näher ans Luftschiff heran.
    »Wir lassen ihn auf tausend Fuß«, sagte Deryn und beobachtete die Höhenmarkierungen am Seil. »Der Knabe hat Glück. Von da oben hat man einen erstklassigen Blick auf die Schlacht!«
    »Aber es wird doch keine richtige Schlacht geben, oder?«, fragte Alek. »Was kann ein Luftschiff schon gegen zwei Panzerschiffe ausrichten?«
    »Na ja, am besten stehen wir erst einmal eine Stunde lang absolut still. Damit wir uns keine falsche Haltung angewöhnen.«
    Alek verdrehte die Augen. »Jetzt mal ernsthaft, Dylan. Die Leviathan hat keine schweren Geschütze. Wie können wir überhaupt gegen sie kämpfen?«
    »Ein großer Wasserstoffatmer hat eine Menge Möglichkeiten. Wir haben noch einige Fliegerbomben, außerdem Flechet-Fledermäuse …« Deryn unterbrach sich. »Hast du gerade ›wir‹ gesagt?«
    »Wie bitte?«
    »Du hast gesagt: ›Wie können wir überhaupt gegen sie kämpfen?‹ Als würdest du zu uns gehören!«
    »Vermutlich könnte ich mich so ausgedrückt haben.« Alek betrachtete seine Schuhspitzen. »Meine Männer und ich leisten doch Dienst auf diesem Schiff, auch wenn ihr ein Haufen gottloser Darwinisten seid.«
    Deryn lächelte wieder, während sie das Seil des Huxleys festmachte. »Ich werde es dem Kapitän gegenüber erwähnen, wenn er das nächste Mal wissen will, ob du ein Mechanisten-Spion bist.«
    »Wie überaus freundlich von dir.« Alek blickte ihr in die Augen. »Aber das ist eine interessante Frage: Werden uns die Offiziere vertrauen, wenn es zum Gefecht kommt?«
    »Warum nicht? Ihr habt das Schiff gerettet und uns die Motoren von eurem Sturmläufer überlassen!«
    »Ja, aber wenn ich nicht so großzügig gewesen wäre, würden wir mit euch zusammen immer noch auf dem Gletscher festsitzen. Oder, was wahrscheinlicher wäre, in einem deutschen Gefängnis. Wir haben also nicht unbedingt nur aus Freundschaft gehandelt.«
    Deryn runzelte die Stirn. Die ganze Sache wurde jetzt vielleicht einen Micker komplizierter, weil ein Gefecht bevorstand. Aleks Männer und die Besatzung der Leviathan waren gewissermaßen durch Zufall Verbündete geworden, und das auch erst vor ein paar Tagen.
    »Du hast lediglich versprochen, uns zu helfen, dass wir es ins Osmanische Reich schaffen«, sagte sie leise. »Und nicht, gegen andere Mechanisten zu kämpfen.«
    Alek nickte. »Genauso werden eure Offiziere es sehen.«
    »Aye, aber wie siehst du es?«
    »Wir befolgen Befehle.« Er zeigte zum Bug. »Siehst du das? Klopp und Hoffmann sind schon bei der Arbeit.«
    Das stimmte. Die Triebwerksgondeln, die zu beiden Seiten des großen Tierkopfes hingen, brummten lauter und stießen zwei dicke Abgaswolken in die Luft. Auch die Mechanisten-Motoren an Bord eines Darwinisten-Luftschiffes waren ein Beweis für das außergewöhnliche Bündnis, das die Leviathan eingegangen war. Verglichen mit den britischen Motoren, die ursprünglich für das Schiff entwickelt worden waren, donnerten und rauchten sie wie Güterzüge.
    »Vielleicht ist das deine Chance, dich zu beweisen«, sagte Deryn. »Du solltest deinen Männern helfen. Wir müssen uns beeilen, damit wir die Panzerschiffe bis Einbruch der Nacht erwischen.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Und dass du dich nicht umbringen lässt!«
    »Ich gebe mir alle
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