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Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)

Titel: Begnadet - Buch 1 Aeia (German Edition)
Autoren: Sophie Lang
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auch die ersten Eindrücke des Anwesens, die Nobelkarossen, Lu und Eve und der teure Anzug von Alexander dem Hübschen, eine außergewöhnliche Vorstellung meines zukünftigen Arbeitsplatzes ins Hirn gepflanzt.
     
    Aber Moment mal, außergewöhnlich war es dort. Ich hatte noch nie zuvor einen solchen Sauhaufen gesehen.
    Ehrlich, selbst das Archiv an der Uni, das aus allen Nähten platzte, weil jeder Prof seine ausgedienten Ordner, alten monströsen Monitore oder Gerätezeugs, dass nicht mehr funktionierte, dort hineinstopfte, war im Vergleich zu diesem Anblick super ordentlich.
    Meine Augen huschten ganz aufgeregt hin und her, verzweifelt auf der Suche nach einem Ruhepunkt.
    Regale, bis zur Decke voll gestopft mit Papier, Büchern, Ordnern, wurden als Raumteiler aufgereiht, ließen schmale Gassen entstehen in denen man sich bewegen konnte, wenn man keine Angst hatte von einem fünf Kilo Wälzer über Dämonenbeschwörung und Geistheilung erschlagen zu werden, der bedrohlich weit aus der obersten Regalreihe ragte.
    Zumindest hatten sie hier interessante Nachschlagewerke.
    Hie und da stand ein kleiner dreibeiniger Tisch, immer der gleiche Typ, der entweder überquillte mit Landkarten auf denen mit einer abnormal unleserlichen Handschrift etwas wildes draufgekritzelt war, oder mit aufgeschlagenen Büchern, oder ich traute meinen Augen nicht, einer Pizzaschachtel, in der noch tatsächlich eine halbe Calzone steckte. Igitt!
    Die Türen fielen hinter mir zischend ins Schloss und ich wagte es, ein paar Schritte tiefer in den Saustall hinter Gate 13 einzudringen (ich bin ja nicht abergläubisch, aber irgendwie machte mich die 13 unruhig).
    An der fast drei Meter hohen Decke hing eine Glühbirne ohne Schirm. Die einzige Beleuchtung, die ich bis dahin ausmachen konnte. Ich hob meinen Fuß, um über ein paar Aktennotizen zu steigen, die sich vor mir auf dem Boden auftürmten.
    „Herr Meusburger sind sie hier?“ Der Raum war viel größer als ich bisher angenommen hatte. Die Bücherregale waren nicht nur Raumteiler, sondern entpuppten sich nach kurzer Zeit als verwinkeltes Labyrinth.
    Ich entdeckte mehr rustikale Glühbirnen und bog an Abzweigungen ab, die überall vor mir aus dem Nichts auftauchten. Hoffentlich fand ich hier wieder rechtzeitig heraus, um mich zum Mittagessen mit Luise zu treffen. Die wird Augen machen, wenn ich ihr von Gate 13 erzähle.
    „Von was?“
    Ich erschrak zu Tode, quietschte und sprang einen Meter in die Höhe. Mein Gott ich kriegte echt einen abartigen Schreck. Hinter mir stand ein Zwerg. Das war das Erste, das mir in den Sinn kam.
    Er sah aus wie Gimli aus Herr der Ringe. Zumindest so wie ich mir Gimli immer vorgestellt hatte. Grimmiger Gesichtsausdruck, langer Bart, kräftig, etwas zusammengestaucht und nicht so klein, wie Zwerge fälschlicherweise immer dargestellt werden. Tatsächlich war er genauso groß wie ich.
    Naja, ich war nicht gerade die Größte, aber klein auch wieder nicht. Er roch nach etwas, dass ich kannte, dessen Name mir aber nicht sofort einfiel.
    Ich schaute ihn an und hatte den dringenden Verdacht, dass ich schon wieder laut gedacht hatte. Ich studierte seine knorrige Nase, die struppigen Haare und die zusammen gekniffnen Augen, von denen trotz der Skepsis, die seine ganze Erscheinung ausstrahlte eine vertraute Wärme ausging. Und dann wusste ich es plötzlich, nach was er roch.
    Nach Papier!
    Er roch wie ein Buch. Kein altes, vermodertes, sondern wie ein neues, ungelesenes.
    Angenehm, frisch und spannend.
    „Herr Meusburger?“
    „Ich habe doch schon gesagt dass ich keine Putzfrau brauche. Was bilden die sich nur ein. Sieht es hier etwa aus, als müsste jemand sauber machen?“ Er sprach kratzig als steckte eine Bürste in seinem Hals. Aber er sprach nicht mit mir, sondern mit jemandem der nicht anwesend war oder mit sich selbst.
    Der hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank. Aber wenn er Meusburger war, dann war er mein Chef.
    Ich wagte noch einen Versuch das jetzt herauszufinden.
    „Ich bin Aeia Engel. Expertin für Paranormales und suche Herr Meusburger. Eve, also die KIF, hat mich hierher geschickt. Bin ich hier richtig (ich hoffte inständig nicht)? „Sind Sie Herr Meusburger (bitte nicht!)?“
    „Aeia Engel? Expertin?“, grübelte er und sah mich von oben bis unten an.
    „Sie sind zu hübsch für eine Expertin!“ Wie bitte? Ich glaubte mich verhört zu haben. Was hatte das denn damit zu tun und außerdem, apropos hübsch. Was war denn dann mit Dr. Luise und
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