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Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte

Titel: Befreiung vom Schleier - wie ich mich von meinem türkischen Freund und aus der islamischen Parallelwelt lösen konnte
Autoren: mvg verlag
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auch Petra kennen. Sie wurde meine Nachbarin, Freundin und Vertraute. Und sie war dann auch die einzige Deutsche, zu der ich Kontakt haben durfte. Sie lebte ebenfalls mit einem türkischen Mann zusammen.
    Auch Petras Leben bestand aus Verboten und Gewaltattacken und wir unterstützten uns in dieser schrecklichen Zeit, so gut wir konnten.
    Allein die Vorstellung, dass uns eines Tages die Flucht gelingen würde und wir dann gemeinsam wieder ein normales Leben führen könnten, gab uns die Kraft, unsere schlimme Situation zu ertragen.
    Leider sollte es aber nicht so weit kommen, denn Petra verliebte sich in ihren türkischen Nachbarn Kerim und verließ mit ihm die Stadt, um ihn zu heiraten. Dass Kerim zuvor mir den Hof gemacht hatte und dringend eine deutsche Frau heiraten musste, um einer drohenden Ausweisung aus Deutschland zu entgehen, schien sie dabei völlig aus dem Blick verloren zu haben. Natürlich verbot mir Mahmud fortan jeden Kontakt zu Petra, sodass ich schon bald nicht mehr wusste, wie es ihr nach ihrem Wegzug ergangen war.
    Ich hatte in den letzten Jahren oft an Petra denken müssen. Da ich aber weder ihre Adresse noch ihre Telefonnummer besaß, hatte ich keine Möglichkeit, wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen, um ihr von meinem neuen Leben zu berichten und mich zu vergewissern, dass es ihr ebenfalls gut erging.
    Nun war meine heile Welt von einem Moment auf den anderen wieder ins Wanken geraten.
    Petra hatte mir an die Adresse meiner Mutter einen langen Brief geschrieben, in dem sie mich schließlich um meine Hilfe bat.
    Ihre Ehe mit Kerim schien ein einziges Fiasko zu sein. Sie schrieb mir, dass er sie fast täglich schlagen würde und sie nun schon zum dritten Mal nur knapp dem Tod entronnen war.
    Und plötzlich war es wieder da, dieses Zittern, das während meiner Zeit mit Mahmud zu meinem ständigen Begleiter geworden war. Ich hatte schon fast vergessen, wie es sich anfühlte …
    Um mich zu beruhigen, goss ich mir erst einmal eine Tasse Kaffee ein. Während ich den Kaffee in kleinen Schlucken trank, versuchte ich wieder etwas Ordnung in meine Gedanken zu bringen.
    Natürlich würde ich Petra helfen, das stand außer Frage, aber was würde das für mich und mein Leben bedeuten? Würde ich mir damit nicht erneut eine Menge Ärger einhandeln?
    Ich war so froh, dass endlich Ruhe in mein Leben eingekehrt war und die Schrecken der Vergangenheit langsam von neuen und schönen Erlebnissen überdeckt wurden.
    Ich atmete tief aus. Es machte keinen Sinn, mir darüber nun den Kopf zu zerbrechen, denn es änderte an der Situation ohnehin nichts. Petra brauchte meine Hilfe, und die würde sie bekommen. Punkt, aus! Ich spürte, wie allmählich etwas von der neu gewonnenen Stärke durch meinen Körper strömte und ihn irgendwie auch straffte.
    Fast trotzig nahm ich den Brief wieder auf, um Petras Telefonnummer, die sie mir in ihrem Brief mitgeteilt hatte, in mein Rufnummernverzeichnis einzugeben.
    Zielstrebig begann ich dann, wenn auch mit klopfendem Herzen, ihre Nummer zu wählen.
    Einen Moment lang wünschte ich mir, dass niemand abnehmen würde. Ich fühlte mich unsicher und mit der Situation eindeutig überfordert. Immerhin waren wir damals auch nicht gerade im Guten auseinandergegangen. Ich hatte sie vor Kerim mehrmals gewarnt, weshalb sie mir unterstellte, dass ich eifersüchtig sei und ihr das neue Glück nicht gönnen würde.
    Mein heimlicher Wunsch wurde aber nicht erfüllt. Bereits nach dem dritten Klingeln hörte ich die mir einst so vertraute Stimme meiner Freundin. »Hallo, hier ist Katja«, hauchte ich kläglich in den Hörer, bevor mich die Erinnerungen übermannten und ich in Tränen ausbrach.
    Über zwei Stunden hat unser erstes Telefonat gedauert, bei dem wir abwechselnd geweint und uns von unseren Erfahrungen der letzten Zeit erzählt haben. Im Gegensatz zu mir hatte es Petra wirklich schlimm erwischt.
    Kerim hatte sich bereits kurz nach der Hochzeit zu einem Tyrannen entwickelt, dem es große Freude zu bereiten schien, Petra selbst bei der kleinsten vermeintlichen Verfehlung grün und blau zu prügeln.
    Außer zu ihrer Arbeit in einer kleinen Fabrik durfte sie das Haus nicht verlassen und nirgends hingehen. Ihren monatlichen Lohn musste sie fast komplett bei Kerim abliefern.
    Während sie mir all diese Dinge berichtete, spürte ich eine unbändige Wut in mir aufsteigen. Petra war so voller Hoffnung und Träume gewesen, als sie Ahmed verließ, um Kerims Frau zu werden. Denn sie hatte unter Ahmed
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