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Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition)
Autoren: Alex Flinn
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Augenbrauen hoch. »Glaubst du, dass wir uns alle ändern sollten, um so zu sein, wie du uns haben willst, Kyle Kingsbury?«
    Als sie meinen Namen sagte, erschrak ich. Ich war mir sicher, dass ich sie nie zuvor gesehen hatte. Aber natürlich kannte sie mich. Jeder kannte mich. Wahrscheinlich war sie einfach nur jämmerlich in mich verknallt.
    »Ja«, sagte ich. »Ja, das glaube ich. Das weiß ich.«
    Sie kam auf mich zu. Ihre Augen waren hellgrün, und ihre Nase war lang und wie ein Haken nach unten gekrümmt. »Dann hoffst du mal besser, dass du niemals hässlich wirst, Kyle. Dein Inneres, das, worauf es am meisten ankommt, ist hässlich. Ich gehe jede Wette ein, dass du, wenn du je dein gutes Aussehen verlierst, nicht klug oder stark genug sein wirst, es zurückzuerlangen. Du bist eine Bestie, Kyle Kingsbury.«
    Bestie. Das Wort stammte aus einer anderen Zeit, aus einer anderen Welt. Es erinnerte mich an Märchen, und ich spürte ein seltsames Kribbeln in mir, als hätten ihre Augen die Haare auf meinem Arm in Brand gesetzt. Ich ignorierte das Gefühl, wischte es fort.
     

2
     
     
    Bestie.
    »Diese Goth-Tussi ist echt abgefahren«, sagte ich zu Trey, als wir uns für den Sportunterricht umzogen.
    »Ja, die hat dich echt zum Ausflippen gebracht.«
    »Ich sehe schon seit zehn Jahren dein hässliches Gesicht – so schnell bringt mich nichts zum Ausflippen.«
    »Oh, okay, also bist du nicht deshalb so biestig, seit wir aus Englisch raus sind?«
    »Nein.« Aber es stimmte. Als dieses Mädchen gesagt hatte, dass ich besser niemals hässlich werden würde, als sie mich dieses letzte Mal angeschaut hatte, da war es mir vorgekommen, als wüsste sie alles über mich. Selbst so Sachen, dass ich damals geheult hatte, als Mom uns verließ, weil ich dachte, ich würde sie nie wiedersehen (was mehr oder weniger zutraf). Aber das war Blödsinn. Sie wusste überhaupt nichts.
    »Wie auch immer«, sagte Trey.
    »Okay, es war erschreckend«, stimmte ich zu. »Erschreckend, dass solche Leute überhaupt existieren.«
    »Und auf diese angeblich noble Schule gehen und sie für uns übrige verderben.«
    »Ja, jemand sollte etwas dagegen unternehmen.«
    Das glaubte ich wirklich. Ich hatte versucht, so zu tun, als wäre es nichts Besonderes, zum Prinzen gewählt zu werden usw., aber irgendwie war es das doch. Eigentlich sollte das ein guter Tag werden, aber diese Hexe musste ihn ja ruinieren.
    So bezeichnete ich sie insgeheim: als Hexe . Normalerweise hätte ich sie mit einem anderen Wort bedacht, einem härteren Schimpfwort als Hexe . Aber irgendetwas an diesem Mädchen, die Art wie sie mich angeschaut hatte mit ihren verrückten grünen Augen, wie ich sie nie zuvor gesehen hatte, brachte mich dazu, Hexe zu denken. Ja, Hexe war die perfekte Beschreibung.
    Später in der Turnhalle sah ich die Hexe wieder. Wir liefen Runden in der Halle, aber sie nicht. Sie hatte sich nicht umgezogen, sondern trug nach wie vor die schwarzen, wallenden Kleider. Sie saß unter dem Oberlicht. Der Himmel über ihr war dunkel. Es würde regnen.
    »Jemand sollte ihr eine Lektion erteilen.« Ich erinnerte mich an ihre Worte: Dein Inneres, das, worauf es am meisten ankommt, ist hässlich … du bist eine Bestie. Was für ein absoluter Schwachsinn. »Sie ist auch nicht anders als alle anderen. Wenn sie mit uns herumhängen könnte, dann würde sie das tun. Jeder würde das.«
    Und einen Augenblick später wusste ich, was ich tun würde.
    Ich rannte etwas schneller. Wir mussten fünf Runden in der Halle laufen, und normalerweise legte ich ein gemütliches Tempo vor, denn wenn man fertig war, gab einem der Coach eine neue Aufgabe. Dass ich Sport überhaupt belegen musste, obwohl ich in zwei Schulmannschaften spielte, war absoluter Quatsch. Aber ich wusste, dass der Coach das Gleiche dachte, deshalb konnte ich mich normalerweise drücken. Wenn man dem Coach den richtigen respektvollen Blick zuwarf, kam man damit durch – die Art Blick, die ihn an die Höhe der Schecks erinnerte, die Dad für die Spendensammlung des Leichtathletikvereins als Wiedergutmachung für meine Schwänzerei ausgestellt hatte.
    Obwohl ich langsam lief, war ich eine halbe Runde vor der nächstschnelleren Person fertig und ging dann quer durch die Halle zu der Bank, auf der die Hexe saß und auf etwas hinunterschaute, das in ihrem Schoß lag.
    »Kingsbury!«, brüllte der Coach. »Wenn du fertig bist, kannst du die Basketbälle herausholen.«
    Ich sagte: »Alles klar, Coach.« Ich machte mich
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