Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beastly (German Edition)

Beastly (German Edition)

Titel: Beastly (German Edition)
Autoren: Alex Flinn
Vom Netzwerk:
auf den Weg, als hätte ich das tatsächlich vor, dann zuckte ich zusammen. »Oh, ich habe einen Krampf, ich muss mich dehnen. Kann ich ein paar Stretch-Übungen machen? Ich will mich nicht verletzen.«
    Hier einen respektvollen Blick einfügen.
    »Na schön, dann mal los«, lachte der Coach. »Du bist den anderen sowieso meilenweit voraus.«
    Na, das hat ja funktioniert.
    »Sie sind klasse, Coach!«
    Er lachte.
    Ich humpelte, bis er mir den Rücken zuwandte, dann schlenderte ich hinüber zu der Bank, auf der das Hexen-Mädchen saß. Ich begann, mich zu dehnen.
    »Du bist echt gut darin, die Erwachsenen nach deiner Pfeife tanzen zu lassen, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Darin bin ich hervorragend.« Ich lächelte sie an. »Hi.« Ich schaute auf den Gegenstand in ihrem Schoß. Es war ein Spiegel, so ein altmodischer mit Griff wie in Schneewittchen. Als sie sah, dass ich das Ding genauer betrachtete, steckte sie ihn rasch in ihren Rucksack.
    »Wofür ist der Spiegel?«, fragte ich neugierig.
    Ich fand es seltsam, dass ein hässliches Mädchen einen Spiegel mit sich herumschleppte. Eigentlich wäre das bei jedem merkwürdig gewesen.
    Sie ignorierte die Frage. »Was macht dein Bein?«
    »Was?« Ich hielt mitten in der Stretch-Übung inne. »Oh, ganz gut. Wunderbar. Eigentlich bin ich nur herübergekommen, um mit dir zu reden.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Was verschafft mir denn die Ehre?«
    »Ich würde nicht sagen, dass es eine Ehre ist. Ich habe nur…nachgedacht.«
    »Das muss ja eine ganz neue Erfahrung für dich gewesen sein.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, was du im Unterricht gesagt hast, und bin zu dem Schluss gekommen, dass du recht hast.«
    »Echt?« Sie blinzelte ein paarmal, wie eine Ratte, die aus ihrem dunklen Loch gekrochen kommt.
    »Ja, wirklich. Wir beurteilen die Menschen nach ihrem Aussehen. Jemand wie ich…man muss den Tatsachen ins Auge sehen, ich sehe überdurchschnittlich gut aus, und ich habe es viel leichter als…«
    »Ich?«
    Ich zuckte die Achseln. »So deutlich wollte ich gar nicht werden. Mein Dad ist Nachrichtensprecher, deshalb weiß ich, wie das ist. In seiner Branche verliert man seinen Job, wenn man nicht mehr gut aussieht.«
    »Findest du das richtig?«
    »Darüber musste ich mir nie den Kopf zerbrechen, weißt du? Ich meine, so wird man geboren – da kann man nichts dafür.«
    »Interessant«, sagte sie.
    Ich lächelte sie auf die Art an, wie ich Mädchen anlächelte, die ich mochte, und rückte näher an sie heran, obwohl ich mich dabei fast übergeben musste. »Du bist ziemlich interessant.«
    »Mit interessant meinst du wohl eher schräg .«
    »Man kann auch auf positive Art schräg sein,oder?«
    »Na gut.« Sie schaute auf die Uhr, als müsste sie irgendwohin, so als säßen wir hier nicht alle im Sportunterricht fest wie die Ratten in der Falle.
    »Und du bist jetzt extra herübergekommen, um mir das zu sagen?«
    Hexe.
    »Nein, eigentlich habe ich darüber nachgedacht, was du gesagt hast, und ich finde, dass ich vielleicht…meinen Horizont ein wenig erweitern sollte.« Das war einer von Dads Sätzen. Er sagt immer, ich solle meinen Horizont erweitern, was gewöhnlich bedeutete, dass ich mehr lernen sollte. »Weißt du, ich sollte auch Menschen kennenlernen, die anders sind.«
    »Die hässlich sind?«
    »Interessante Leute. Menschen, die ich vorher noch nie getroffen habe.«
    »So wie mich?«
    »Genau. Deshalb habe ich mich gefragt, ob, ähm, ob du nächste Woche mit mir auf den Ball gehen würdest. Ich denke, das würde uns Spaß machen.«
    Sie starrte mich an, und die grünen Partien ihrer Augen schienen aufzublitzen und zu beiden Seiten ihrer schmalen Nase hervorzuquellen. Unmöglich. Dann lächelte sie. Es war ein merkwürdiges, ein geheimnisvolles Lächeln.
    »Ja. Ja, ich möchte mir dir hingehen.«
    Natürlich wollte sie das.
     

3
     
     
    Ich war noch keine zwei Minuten zu Hause, als mich Sloane Hagen, eine durchtrainierte, BlackBerry -vernetzte, ewig Evian nippende, falsche Blondine auf dem Handy anrief. Sie hatte ein Bauchnabel-Piercing und war die Tochter eines Vorstandsvorsitzenden und mein eigentliches Date für den Ball. Ich drückte auf ignorieren. Sie versuchte es noch einmal. Und noch einmal. Schließlich gab ich nach.
    »Irgendeine Goth-Tussi erzählt überall herum, dass du mit ihr auf den Ball gehst!«, kreischte sie.
    Bleib cool. Das war zu erwarten.
    »Glaubst du wirklich, dass ich mit irgendeinem Freak auf den Ball gehe?«
    »Warum erzählt sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher