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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats
Autoren: Tobias Jäger
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Ohren ineinander verliebt und glücklich. Für einen schwulen 14-jährigen seid ihr ein wunderbares Vorbild.«
    Rick und ich wussten nicht, was wir sagen sollten. Wir grinsten einfach vor uns hin.
    »Ich hatte so gehofft, dass ihr zustimmt«, fuhr George fort. »Ich habe meinen Anwalt angerufen. Er sollte in ein paar Minuten hier sein, um den Papierkram zu erledigen. Ihr braucht eine Vollmacht, damit ihr im Notfall Entscheidungen treffen könnt.«
    Wie aufs Stichwort klingelte es an der Haustür. Ich stand auf und ging öffnen.
    Ich war überrascht, als Adrian vor mir stand. Er war ein guter Freund von uns und war einer der Gäste, die wir für unsere kleine Super-Bowl-Party am nächsten Tag eingeladen hatten.
    »Hi, Kevin«, grinste er mich an.
    »Hi, Adrian. Komm doch rein.«
    Wir gaben uns die Hand und gingen zu Rick und George.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Rick und begrüßte Adrian.
    »Ich habe gehört, ihr werdet heute Väter. Zumindest vorübergehend«, sagte Adrian grinsend.
    »Ihr kennt euch?«, fragte George.
    Ich nickte.
    Es dauerte nicht lange, dann hatten wir alle Unterlagen beisammen. George gab uns zudem seine Handynummer und die Telefonnummer des Hotels, in dem er die nächsten Tage verbringen würde. Dann ließ er uns alleine, um seine Sachen zu packen. Wir vereinbarten, dass wir ihn in einer halben Stunde abholen und zum Flughafen fahren würden.
    »Wow«, sagte Rick, nachdem wir uns ins Wohnzimmer gesetzt hatten.
    »Meinst du, wir kriegen das hin?«, fragte ich.
    »Natürlich. David ist ein guter Junge. Ich glaube nicht, dass es größere Probleme geben wird.«
    »Wir sollten noch ein paar Möbel für das Gästezimmer kaufen«, schlug ich vor.
    Rick nickte.
    Unser Haus hatte zwei Gästezimmer, aber nur in einem von ihnen stand überhaupt ein Bett und ein Tisch. In keinem von beiden gab es Schränke. Es reichte, um darin zu schlafen, aber in den Zimmern zu leben war schwierig. Wir hatten es immer wieder verschoben, diese Zimmer einzurichten - jetzt hatten wir jedoch einen Grund dafür.
    »Ich mache eine Liste, was wir alles für das Gästezimmer brauchen. Ich glaube, du solltest in der Zwischenzeit noch schnell duschen.«
    Ich grinste ihn an und schlang einen Arm um seine Hüften. Wir sahen uns tief in die Augen und küssten uns zärtlich. Dann verschwand Rick in unserem Schlafzimmer und unter der Dusche.

Kapitel 2: Kevin
    David öffnete uns die Tür, als wir George abholen wollten. Seine Augen waren rot, als hätte er gerade erst geweint.
    »Hi, David«, begrüßten wir ihn.
    »Hi«, antwortete er und versuchte zu lächeln. »Ich bin froh, dass ich bei euch bleiben kann, solange Dad -« Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen, aber David gab sich große Mühe, sie zurückzuhalten.
    Rick nahm ihn in den Arm und flüsterte ihm etwas ins Ohr, was ich nicht verstehen konnte. Was auch immer es war, es brachte David zum Lächeln. Dieses Mal sah es auch nicht aufgesetzt aus.
    Rick war der einfühlsamste Mensch, den ich kannte. Wenn man ihn zum ersten Mal traf, täuschte man sich schnell in ihm. Er war groß, muskulös und hatte auf den ersten Blick eine eher raue Persönlichkeit. In Wirklichkeit war er aber zärtlich und liebevoll. In Situationen wie dieser kam sein wahres Gesicht zum Vorschein und ich war ziemlich stolz auf ihn.
    George kam mit einer Reisetasche in der Hand zu uns.
    »Hast du alles?«, fragte ich ihn.
    »Ich denke schon«, antwortete George.
    Nachdem er die Haustür verschlossen hatte, stiegen wir in mein Auto. Ricks Sportwagen hatte zwar eine Rückbank, auf dieser fühlte man sich aber eher wie einer Sardinenbüchse. Ich setzte mich hinter das Steuer, George nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Rick und David teilten sich die Rückbank.
    George warf einen Blick auf meinen Aschenbecher.
    »Ihr könnt übrigens gerne rauchen.«
    »Ich habe vor ein paar Monaten damit aufgehört«, meldete sich Rick von hinten zu Wort.
    »Ich rauche noch immer ein paar jeden Tag«, antwortete ich. »Aber ich kann warten. Wie ist es mit dir, David? Rauchst du?«
    Für diese Frage hätte ich mich sofort ohrfeigen können, sobald sie aus meinem Mund kam. Wie kann man einem Kind eine solche Frage nur in der Gegenwart seines Vaters stellen? Durch den Rückspiegel konnte ich sehen, wie Rick die Augen verdrehte. Ihm ging offensichtlich das gleiche durch den Kopf.
    »Nein«, antwortete David ohne zu zögern.
    »Einer seiner Freunde raucht«, gab George seine Meinung zum Besten.
    Ich sah erneut in den
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