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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats
Autoren: Tobias Jäger
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Gedanken verloren, aber er hatte recht. Ein 17-jähriger Freshman , vor allem mit einer Vorgeschichte wie Justin sie hatte, war ein komischer Gedanke. Selbst wenn er es in 4 Jahren schaffen würde, wäre er bei seinem Abschluss 21. Ich war mir nicht einmal sicher, ob da jemand mitspielen würde.
    »Es gibt hier eine Fortbildungsschule«, sagte Rick. »Ein paar meiner Kollegen haben mal darüber gesprochen.«
    »Weißt du mehr darüber?«, fragte Justin. »Also, ob ich dorthin gehen könnte. Ich weiß, dass ich ein bisschen Bildung brauche, aber ich kann mir nicht vorstellen, mit 14-Jährigen in eine Klasse zu gehen.«
    »Das wäre Anruf Nummer zwei für morgen«, sagte Rick.
    »Das übernehme ich«, schlug ich vor. »Gibt es noch etwas anderes, worüber du reden wolltest?«
    »Ja, eine Sache hätte ich noch. Ich würde mir gerne ein Auto kaufen«, sagte Justin schüchtern. »Eigentlich einen Pickup.«
    »David und Alex haben mir davon erzählt«, sagte ich.
    »Ich weiß, das haben sie mir gesagt. Sie waren der Meinung, dass du sehr überrascht warst, weil ich schon so viel Geld gespart habe.«
    Der Stolz in seiner Stimme war unverkennbar.
    »Ich finde, das ist eine gute Idee. Was meinst du, Baby?«, fragte Rick.
    »Ich bin ganz deiner Meinung. Du wirst ein Auto brauchen, wenn du zur Schule gehst.«
    »Könnt ihr mir dabei helfen, eins zu kaufen?«
    »Selbstverständlich«, antwortete ich.
    »Er liebt es, Autos zu kaufen«, sagte Rick und zeigte auf mich. »Und er liebt es, dem Verkäufer ordentlich auf die Nerven zu gehen.«
    Ich grinste breit. Er hatte absolut recht. Ich liebte es und ich feilschte um jeden Dollar.
    »Meint ihr, 2.000 Dollar sind genug?«
    »Das könnte für einen gebrauchten Wagen reichen«, stimmte Rick zu. »Falls es nicht reichen sollte, können wir für dich auch einen Kredit mitunterzeichnen.«
    »Was bedeutet das?«
    »Du machst eine Anzahlung auf das Auto und leihst dir den Rest des Geldes. Davon musst du dann jeden Monat einen Teil zurückzahlen.«
    »Das Mitunterzeichnen bedeutet, dass Kevin oder ich dafür unterschreiben, dass wir die Zahlungen übernehmen, wenn du es nicht tust.«
    »Oh, ich werde sie bezahlen.«
    »Gut«, sagte Rick. »Dann müssen wir dir auch nicht in den Hintern treten.«

Epilog: Kevin
    Justin fand einen Pickup für 5.000 Dollar und Rick bürgte für den Kredit. Nachdem er seinen Führerschein hatte, konnten wir uns alle von seinen Fahrkünsten überzeugen. Er hatte uns gesagt, dass er ein guter Fahrer war und wir mussten ihm zustimmen. Sein HIV-Test kam nach einigen Tagen mit einem negativen Resultat zurück. Justin war erleichtert und am Morgen, nachdem Jason bei uns übernachtete, wirkte er glücklich. Wir haben nie danach gefragt, was genau passiert war und er sagte es uns auch nicht.
    Als Alex und David wieder zur Schule gingen, fing Justin mit den Kursen an der Fortbildungsschule an. Gene Goodwin versprach ihm einen guten Job in einem seiner Hotels, wenn er seinen Schulabschluss hatte.
    George Williams bekam seine Lizenz Ende August und arbeitete danach gemeinsam in einer Praxis mit seinem Kollegen, Dr. Kelly.
    Georges Vater entschied sich, nach seiner Reha nicht bei George und David einzuziehen. Stattdessen zog er zurück nach Boston, wo er eine Zeit lang von einem Pflegedienst betreut wurde. Kurz vor Weihnachten konnte er wieder gut genug selbst laufen, damit er alleine für sich sorgen konnte.
    David und Alex pendelten wieder zwischen den drei Häusern von George, Alex‘ Eltern und uns hin und her. Als die Schule wieder begann, bekamen wir die beiden nicht mehr ganz so oft zu sehen, aber sie verbrachten jede Woche zumindest ein paar Nächte bei uns.
    Das Leben war schön und all unseren Kindern ging es gut. Aber der Herbst ist Hurrikan-Saison im Nordwesten von Florida und Rick und ich waren auf die Veränderungen, die der Wind mit sich bringen sollte, nicht vorbereitet.
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