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Beachrats

Beachrats

Titel: Beachrats
Autoren: Tobias Jäger
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so cool, Kevin. Ich glaube, ihr werdet ihn mögen. Er ist wirklich schlau und sieht sehr gut aus. Und er ist wahnsinnig gut gebaut. So wie du, Rick.«
    »Das klingt, als sei er ein Football-Spieler«, sagte ich.
    »Er sieht zumindest so aus. Aber er ist ein verda-, äh, verflixt guter Schauspieler.«
    »David, wenn er ein verdammt guter Schauspieler ist, dann ist er ein verdammt guter Schauspieler«, sagte Rick. »Also nenne ihn auch so! Du kannst mit uns ruhig so reden. Wenn jemand ein Arschloch oder ein Wichser ist, dann sage das auch. Nur solltest du uns nicht so nennen.« Rick grinste. »Zumindest nicht in unserer Gegenwart.«
    David kicherte.
    »Meint ihr das ernst?«
    »Scheiße ja, David«, warf ich ein. »Jungs reden wie Jungs - zumindest mit anderen Jungs. Dein Dad kann dich nicht so reden lassen, weil er dein Dad ist. Das wäre ihm gegenüber respektlos. Und wie du sicher weißt, sollte man nicht immer so reden. Zum Beispiel mit seinem Chef oder mit Lehrern. Aber wir sind weder deine Eltern noch deine Lehrer. Wir sind mehr so etwas wie große Brüder. Und Brüder sagen manchmal Dinge, da würde selbst Rick noch rot werden. Glaub es mir, ich habe einen Bruder.«
    David lachte mittlerweile und ich war sehr froh darüber. Seine Laune schien sich gebessert zu haben und wir hatten es offenbar geschafft, ihn von seinen Sorgen um seine Großeltern abzulenken.
    »Erzähl uns doch noch ein bisschen mehr über Alex«, bat Rick.
    »Alex ist wirklich großartig. Er ist schlau und lustig und jeder, der ihn kennt, mag ihn. Er ist eine Klasse über mir, müsste aber eigentlich schon ein Junior sein. Er wurde ein Jahr später eingeschult, weil seine Lehrer der Meinung waren, dass er noch nicht reif genug für die Schule war. Außerdem hat er einen Führerschein und auch ein Auto. Seine Eltern geben ihm genug Taschengeld, damit er sich auf die Schule konzentrieren kann und nicht noch einen Job braucht. Im letzten Schuljahr und auch dieses Jahr ist er in der Geländelauf-Mannschaft. Was wollt ihr noch wissen?«
    »Ist er schwul?«, fragte Rick.
    Es war, als hätte er mit dieser Frage auf eine Bremse getreten. Davids Lächeln verschwand und sein Gesicht verfärbte sich rot. Er sah verlegen zu Boden.
    »Hat euch mein Dad gesagt, dass ich schwul bin?«, fragte er schließlich. Es war kaum lauter als ein Flüstern.
    »Ja, das hat er«, antwortete Rick. »Und was soll diese Verlegenheit?«
    »Für mich ist das nicht so leicht«, gab David zu und seufzte.
    »Das wissen wir«, sagte ich. »Wir haben das Gleiche durchgemacht, was du jetzt durchmachen musst. Wir wissen, wie schwer es ist. Aber mit uns sollte es dir nicht schwer fallen. Wir sind genauso schwul wie du. Wenn du uns nicht vertrauen kannst, wem dann?«
    »Ja, ich bin schwul«, gab er zu. Dieses Mal deutlich lauter. »Alex ist sich noch nicht sicher, ob er schwul ist.«
    »Ich bin mir auch nicht sicher, ob Kevin wirklich schwul ist«, sagte Rick, um die Stimmung aufzulockern, was ihm auch gelang.
    David lächelte wieder und als ich versuchte, Rick einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben - ich verfehlte ihn aber - fing David an zu lachen.
    »Siehst du? Nicht mal das kann er richtig.«
    »Verbündet ihr euch jetzt gegen mich?«
    »Klar«, antworteten sie im Duett und lachten.
    Wir plauderten eine Weile darüber, wann David aufstehen musste, wann er nach Hause kam und welche anderen Aktivitäten er nach dem Unterricht hatte.
    »Wer kommt morgen alles zu eurer Party?«, fragte David, nachdem wir die organisatorischen Fragen geklärt hatten. »Zufällig jemand, den ich kenne?«
    »Das bezweifle ich«, antwortete Rick.
    »Adrian kennst du vielleicht«, warf ich ein. »Er ist der Anwalt von deinem Dad.«
    David schüttelte den Kopf.
    »Jedenfalls kommt er morgen mit seinem Partner, Terry. Außerdem kommen Adrians Bruder und ein Kollege von mir.«
    In diesem Moment piepte Davids Handy. Er zog es aus der Tasche und las die Nachricht.
    »Alex fragt, wann er morgen hier sein soll.«
    »Die anderen kommen gegen 18:00 Uhr. Um 18:30 Uhr beginnt das Spiel.«
    David tippte auf seinem Handy herum und nachdem er die SMS abgeschickt hatte, steckte er es wieder in die Hosentasche.
    »Es gibt noch ein paar langweilige Sachen, über die wir reden müssen.«
    »Was denn?«, fragte David.
    »Für dein Zimmer hier bist du verantwortlich, okay?« Ich bekam ein Nicken als Antwort. »Wenn der Schrank kommt, lass bitte keine Sachen auf dem Boden herumliegen. Dreckige Sachen packst du am besten in die
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