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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge
Autoren: Walter H. Hunt
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darüber nach, Torrijos.« Dann wandte er sich so plötzlich ab, als habe er jemanden gesehen, den er unbedingt begrüßen müsse, und ging ohne ein weiteres Wort zu einer anderen Gruppe von Offizieren.

T+7 Stunden 36 Minuten
    2. Februar 2311
    1118 Standardzeit
     
    Sergei behielt mit einem Auge den Bugmonitor im Blick, während er mit Chan im Bereitschaftsraum die Meldungen der Abteilungen durchging. Als bei maximaler Vergrößerung das erste Aufblitzen von Waffenfeuer sichtbar wurde und man hier und da einen Schiffsrumpf erkennen konnte, der das Licht reflektierte, kehrten der Captain der Lancaster und sein Stellvertreter auf die Brücke zurück. Der diensttuende Admiral der Flotte rief sie bereits, während sich Sergei noch hinsetzte und Chan den Waffenoffizier ablöste.
    »Ja, Mylord«, meldete sich Sergei.
    »Sie haben Ihren Einsatzbefehl ja bereits erhalten, Captain, also bleibt mir nur, Ihnen Weidmannsheil zu wünschen. Die Transporter vor uns haben bereits einige schwere Treffer einstecken müssen. Es könnten ein paar Fighter bei Ihnen Schutz suchen, die versuchen, die Cambridge zu erreichen. Captain Schaumburg versucht bereits, sie an Bord zu holen. Ich möchte, dass von ihnen so viele wie möglich gerettet werden, aber gehen Sie um Gottes willen keine unnötigen Risiken ein!«
    »Aye-aye, Sir. Lancaster out.« Er drehte sich zur Kom-Station, ohne den Blick vom Bugmonitor abzuwenden. »Arte, rufen Sie die Gustav Adolf, und sagen Sie dem Kommandanten, dass wir unsere Position einnehmen. Chan, auf Kampfbereitschaft gehen. Status der Waffen und der Abwehrfelder?«
    »Alle Mann bereitmachen zum Gefecht«, verkündete Chan schiffsweit und sah auf sein Display. »Torpedos scharf, Captain. Alle Kampfstationen haben Status Grün. Absorptionsfelder, Verteiler und Leiter melden ebenfalls Status Grün.«
    Chief Gunnery Officer Pam Fordyce kam auf die Brücke und setzte sich an ihre Station, Chan Wells stellte sich unterdessen hinter den Steuermann.
    »Steuermann, Bericht über feindliche Jäger.«
    »Die nächsten feindlichen Jäger sind achtzigtausend Kilometer entfernt. Zwei Schiffe der Eclipse- Klasse, Markierung dreifünfzwei Grad und null-eins-sieben Grad, beide negativ eins-null Grad von unserer Flugrichtung. Das imperiale Schiff …« Der Steuermann überprüfte sorgfältig den Transponder-Kode. »Das imperiale Raumschiff Anson befindet sich im Gefecht mit ihnen. Die Anson scheint schwer beschädigt zu sein.«
    »Kom, rufen Sie die Anson. Lancaster kommt zur Hilfe«, befahl Sergei und registrierte, dass die Harrison und die Odessa ihn flankierten. »Chan, suchen Sie uns ein Ziel.«
    »Aye, Sir.« Chan betrachtete das Pilotendisplay, gleichzeitig nickte der Kom-Offizier Sergei zu.
    »Anson, hier ist die Lancaster. Unsere Instrumente lassen erkennen, dass Sie schwer beschädigt sind. Machen Sie sich bereit zum Rückzug.«
    Statisches Rauschen drang aus dem Lautsprecher, begleitet vom Sperrfeuer eines der Schiffe der Eclipse- Klasse, »… anden.« Eine Stimme begann, den Lärm zu übertönen. »Energie bei nur noch dreißig Prozent, Lancaster. Ich bin mir nicht sicher …« Wieder statisches Rauschen. »… reicht, um zu manövrieren und gleichzeitig die Verteidig …«
    Die Übertragung ging komplett in Rauschen unter, und nach einigen Versuchen konnte der Kom-Offizier nur den Kopf schütteln.
    Dann blieb keine Zeit mehr für eine sorgfältige Analyse. Kämpfe zwischen Raumfahrzeugen hatten nichts von einem Video, in dem es lärmend und zerstörerisch zuging. Die interne Schwerkraft verhinderte, dass die Crew aus ihren Sitzen geworfen wurde, wenn der Feind eine Breitseite auf ein Schiff abfeuerte. Außerdem geschah bei Artillerieangriffen lange Zeit nichts anderes, als dass sich in den Abwehrfeldern die absorbierte Energie aufstaute. Schiffe feuerten aus Geschütztürmen und Torpedoschächten, die überall am Rumpf zu finden waren und in alle Richtungen zielten.
    Bei einem Angriff bestand die Absicht darin, die Fähigkeit der feindlichen Schiffe, eintreffenden Beschuss zu absorbieren, zu überlasten. Dabei handelte es sich um einen langwierigen Prozess, der am Ende zur Abschaltung – oder einem katastrophalen Versagen – der Abwehrfelder führte. Andererseits wies das Abwehrfeld eines jeden Schiffs eine komplexe, einem Kristall ähnliche Struktur auf, die sich aufspüren und analysieren ließ. War das erst einmal gelungen, konnte man mit einem einzigen gezielten Treffer das Feld durchdringen und das Feuer bis
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