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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge
Autoren: Walter H. Hunt
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Chance sein, es herauszufinden.«
    Marais lehnte sich zurück und wirkte mit einem Mal müde. Er blickte zwischen Torrijos und Smith hin und her.
    »Also gut, Smith. Was soll ich machen?«

23. Kapitel
     
     
    Nur der, der mit dem Schrecken des Krieges wirklich vertraut ist, kann erkennen, wie der Krieg vorteilhaft fortgeführt werden kann.
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges, 11:7
     
    Lieutenant Pam Fordyce hatte das Kommando über die Lancaster, als die astrographische Station ein Objekt meldete, das sich mit hoher Geschwindigkeit dem inneren System näherte.
    »Di, was ist das für ein Ding?«
    »Unbekannt, Lieutenant.« Ensign Zhu Di arbeitete hektisch an den Kontrollen des Steuerpults. »Die Matrix ist die irgendeiner Form von Energie …« Er nannte eine Zahl, die etwas höher lag als der jährliche Energieausstoß der Sonne. »Es bewegt sich fast mit drei Viertel Lichtgeschwindigkeit und kreuzt unsere Bahn in etwa … drei Minuten.«
    »Handelt es sich um ein Raumfahrzeug?«
    »Unbekannt.«
    »Kom, rufen Sie Commander Wells auf die Brücke und stellen Sie eine Verbindung zum Mare Imbrium her.«
    »Wir sind von den Kommunikationswegen im Sol-System abgeschnitten, Pam«, meldete sich Keith Danner von der Kom-Station. »Auf unsere Anfragen wird niemand antworten, solange er nicht den ausdrücklichen Befehl dazu erhält.«
    »Können wir wenigstens irgendetwas empfangen?«
    »Es wurde Funkstille angeordnet, aber …« Keith nahm verschiedene Einstellungen an seiner Station vor, winkte einen Untergebenen zu sich, damit der ihn ablöste, und ging hinüber zum Pilotensitz. »So wie es aussieht«, sagte er und deutete auf das 3-D-Pilotendisplay, »haben sich einige Leute bereits an die Verfolgung begeben.«
    »Zwei Minuten dreißig«, meldete Di Zhu, als Chan Wells die Brücke betrat und einen vorläufigen Statusbericht erhielt.
    »Woher kommt es?«, wollte er wissen. Pam übergab ihm die Brücke und postierte sich an der anderen Seite des Pilotensitzes.
    »Nach den wenigen Informationen, die wir zusammentragen konnten, haben weder das Ganymed-Observatorium noch die Titan-Basis beobachtet, wie das Objekt ins System eindrang. Jodrell Bank nahm es ein paar Sekunden nach uns wahr. Es ist so, als wäre es einfach … na ja, aufgetaucht.«
    »Das ist unmöglich«, gab Pam zurück. »Schiffe können nicht einfach so auftauchen.«
    »Dann bleibt mir nur der Schluss, Lieutenant«, sagte Chan mit einem Seitenblick zu seinem Waffenoffizier, »dass es sich beim fraglichen Objekt nicht um ein Raumschiff handelt. Was passiert, wenn unsere Abwehrfelder von dieser Energie getroffen werden?«
    »Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Commander«, antwortete Pam. »Einen Teil der Energie werden wir wahrscheinlich absorbieren können. Wenn sie genügend zerstreut werden kann, wird sie einfach wieder abgestrahlt werden. Aber wenn sie so konzentriert ist, dass sie unsere Felder überlädt …«
    »Dann würde sie die Lancaster mühelos zerstören«, führte Keith den Satz zu Ende. »Und mit ihr die ganze Besatzung.«
    »Wir haben drei Möglichkeiten.« Chan rutschte auf seinem Platz umher, bis er bequemer saß. »Wir können versuchen, das unbekannte Objekt zu zerstören, womit wir auch die möglichen Konsequenzen tragen müssten. Wir können abwarten, um zu sehen, was geschieht. Oder wir gehen ihm aus dem Weg.«
    Chan sah auf den Schirm, der fast völlig von dem aufblitzenden Energiefeld ausgefüllt wurde. »Haben Sie den Kurs dieses Dings errechnet, Lieutenant?«
    »Es wird in weniger als zwei Minuten den Mond erreichen, Commander. Zielpunkt Terminator.«
    »Grimaldi.«
    »So gut wie sicher, Commander.«
    »Wir müssen sie warnen. Keith, rufen Sie Grimaldi. Sagen Sie ihnen, was das auf sie zukommt, falls sie es nicht schon längst wissen.«
    Das Objekt zog an ihnen vorbei, ein verwischter bunter Streifen, der umso langsamer wurde, je näher er dem Mond kam.
    Smith stand im hinteren Teil des Raums, in dem die Verhandlung stattfand, und sah dem Anklagevertreter zu, wie er sich erhob und seine Notizen ordnete. Von Marais, Torrijos, Captain Russ, Aronoff und Admiral McMasters abgesehen kannte niemand hier seine Identität. Und es schien auch niemanden zu interessieren, dass einer der Gerichtsdiener ausgetauscht worden war.
    Was dieser Morgen bringen würde, wusste er nicht. Marais war nach anfänglichem Protest doch noch bereit gewesen, Smith zu helfen und für ihn praktisch den Köder zu spielen, um denjenigen aus der Reserve zu locken,
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